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Folgen den Waffen auch Soldaten, droht eine direkte Konfrontation zwischen der NATO und Russland

General a.D. Harald Kujat zitiert US-General: "Die Ukraine-Krise ist nur das Aufwärmen. Die große Krise kommt noch. Wir werden auf eine Weise getestet werden, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben. Wenn ich den Grad unserer Abschreckung gegenüber China einschätze, dann sinkt unser Schiff langsam, aber es sinkt.“" Eine Strategie zur Beendigung des Ukrainekrieges? General a.D. H. Kujat sieht sie auf keiner Seite. Über den Ukrainekrieg hinaus bereiten sich Russland und die NATO auf eine längere Konfrontation vor.


Für uns wichtige Einschätzungen aus einem Interview mit General a.D. Harald Kujat:

Folgen den Waffen auch Soldaten, könnte es zur direkten Konfrontation der NATO und Russlands kommen

General a.D. Harald Kujat: "Die NATO-Staaten unterstützen die Ukraine mit immer weiteren Waffensystemen. Was der Westen jedoch nicht ersetzen kann, sind die personellen Verluste der Ukraine. Früher oder später kommt der Punkt, an dem die westlichen Waffenlieferungen die materiellen und vor allem die personellen Verluste der ukrainischen Streitkräfte nicht mehr ausgleichen können. Folgen dann unseren Waffen auch unsere Soldaten? Das wäre ein enormes Eskalationsrisiko und könnte eine direkte Konfrontation zwischen der NATO und Russland zur Folge haben."


Gefährliche gegenseitige Provokationen: Technisches oder menschliches Versagen kann fatale Eskalation auslösen

General a.D. Harald Kujat: "Und wie deuten Sie die Sichtung russischer U-Boote vor Norwegen?" "Jeder Krieg wird nicht nur militärisch ausgetragen, sondern auch ökonomisch und publizistisch. Die Präsenz russischer U-Boote gehört zur dritten Kategorie. Auch die Vereinigten Staaten zeigen derzeit verstärkt Präsenz im hohen Norden, etwa durch B-52-Bomber. Über dem Schwarzen Meer gab es sogar einen Zwischenfall zwischen einem russischen Flugzeug und einer US-Drohne, der zu deren Absturz führte. Die Drohne wurde offenbar zur militärischen Zielaufklärung eingesetzt. Oft handelt es sich dabei auch um den Versuch der Einschüchterung des Gegners, und der eigenen Öffentlichkeit soll gezeigt werden, dass man einsatzbereit ist. Allerdings sind diese Provokationen brandgefährlich. Ein technisches Versagen oder menschliches Fehlverhalten kann jederzeit eine fatale Eskalation auslösen, die eigentlich nicht gewollt ist."


Bedenklich, wenn Ukraine Munition einsetzt, deren negative Auswirkung die eigene Bevölkerung trifft

Lieferung uranhaltiger britischer Munition, die abgereichertes Uran enthalten. Wie ist die Lieferung uranhaltiger britischer Munition an die Ukraine zu werten? General a.D. Harald Kujat: "Die Geschosse dieser Munition enthalten abgereichertes Uran. Dadurch entsteht eine besondere Härtung und damit eine größere Durchschlagskraft und eine sofortige Entzündung in Panzern. Allerdings wissen wir aus Gutachten von vergangenen Einsätzen etwa auf dem Balkan, dass diese Munition auch schwere Folgewirkungen für die Zivilbevölkerung im Einsatzgebiet haben kann. Insofern finde ich es bedenklich, wenn die ukrainischen Streitkräfte Munition einsetzen, deren negative Auswirkungen die eigene Bevölkerung treffen können." Bedenklich, wenn Ukraine Munition einsetzt, deren negative Auswirkung die eigene Bevölkerung trifft (internationale-friedensfabrik-wanfried.org)

H. Kujat: Statt weiter eskalieren, reden wie Eskalationen gestoppt und der Krieg beendet werden kann General a.D. Harald Kujat: "Jeder Schritt der einen Seite bedeutet natürlich aus Sicht der anderen eine Eskalation – und führt zu weiteren Schritten und diese wiederum zu weiteren Schritten ... Deshalb sind jetzt neben der Steigerung unserer Verteidigungsfähigkeit auch Stimmen gefragt, die sagen: „Moment mal! Lasst uns ruhig miteinander reden und überlegen, wie wir eine Ausweitung oder weitere Eskalation des Konflikts verhindern und schließlich den Krieg beenden können!“ (..)

Sie haben wiederholt für Verhandlungen geworben und auch gesagt, dass Sie glauben, dass Präsident Putin dazu bereit wäre. Woher nehmen Sie die Zuversicht? "Zum einen hat Putin bereits mehrfach erklärt, dass er zu Verhandlungen bereit ist. Im Dezember 2022 hat er sogar gesagt: „Ich bin bereit, mit jedem zu verhandeln, der an diesem Konflikt in irgendeiner Weise beteiligt ist.“ Damit meinte er die USA. Natür-lich bedeuten solche Aussagen nicht, dass Putin auch tatsächlich verhandeln will. Allerdings hat es durchaus schon Gespräche zwischen Russland und der Ukraine gegeben. Und die Vereinigten Staaten haben selbst mit Russland über das „New START“-Abkommen verhandelt. Es ist also nicht so, dass man mit Russland nicht verhandeln könnte. Leider haben beide Seiten in den letzten Monaten ihre Vorbedingungen für Friedensgespräche immer höhergeschraubt. So hat die Ukraine erklärt, nur dann verhandeln zu wollen, wenn die Russen zuvor vollständig abgezogen sind. Und die Russen haben durch die Annexion der Bezirke Donezk, Lugansk, Saporischschja und Cherson Tatsachen geschaffen, die für die Ukraine inak-zeptabel sind."


Über den Ukrainekrieg hinaus bereiten sich Russland und die NATO auf eine längere Konfrontation (in Europa) vor

General a.D. Harald Kujat: "Ich habe deshalb den Eindruck, dass der jetzige Schritt eher über den Ukrainekrieg hinaus zielt, weil Russland von einer längeren Konfrontation mit den Vereinigten Staaten ausgeht. Darauf bereitet sich auch die NATO vor. So werden nun erstmals amerikanische Streitkräfte dauerhaft in Polen stationiert."


Kujat zitiert US-General: "Die Ukraine-Krise ist nur das Aufwärmen. Die große Krise kommt noch."

General a.D. Harald Kujat: Das erklärte Ziel (der USA ist) "die Schwächung Russlands als geostrategischer Konkurrent, damit man sich dem eigentlichen Rivalen zuwenden kann, der allein in der Lage wäre, die globale Vormachtstellung der USA zu gefährden – China." "Wie ernst die Lage für die Amerikaner ist, zeigt auch ein Zitat von Admiral Charles A. Richard, von 2019 bis 2022 Befehlshaber des US Strategic Command, dem die strategischen Nuklearkräfte der Vereinigten Staaten unterstehen. Admiral Richard sagte wörtlich: „Diese Ukraine-Krise, in der wir uns gerade befinden, ist nur das Aufwärmen. Die große Krise kommt noch. Wir werden auf eine Weise getestet werden, wie wir es schon lange nicht mehr erlebt haben. Wenn ich den Grad unserer Abschreckung gegenüber China einschätze, dann sinkt unser Schiff langsam, aber es sinkt.“ (..) Das erklärte Ziel (der USA ist) die Schwächung Russlands als geostrategischer Konkurrent, damit man sich dem eigentlichen Rivalen zuwenden kann, der allein in der Lage wäre, die globale Vormachtstellung der USA zu gefährden – China."



Die reflexhafte westliche Ablehnung von Chinas Friedensvorschlag für Ukraine halte ich für falsch

General a.D. Harald Kujat: "Die Ukraine erklärt, nur dann verhandeln zu wollen, wenn die Russen zuvor vollständig abgezogen sind. Und die Russen haben durch die Annexion der Bezirke Donezk, Lugansk, Saporischschja und Cherson Tatsachen geschaffen, die für die Ukraine inakzeptabel sind." Sehen Sie einen Ausweg aus dem Dilemma? "Vermutlich lässt sich der Knoten nur durch eine externe Macht zerschlagen, die bislang nicht am Geschehen beteiligt war, und deren Einfluss groß genug ist, um beide Parteien zu bewegen. Eine solche Macht wäre zum Beispiel China, das als Russlands engster Bündnispartner gilt, aber auch zur Ukraine Kontakte hält. Deshalb habe ich auch die fast schon reflexartige westliche Ablehnung des chinesischen Zwölf-Punkte-Positionspapiers zur Beilegung des Konflikts für falsch gehalten. Wie kann es an-gehen, dass wir einerseits im UN-Sicherheitsrat zu Verhandlungen aufrufen, und auf der anderen Seite erklären, dass allein die Ukraine entscheiden soll, unter welchen Bedingungen diese Gespräche stattfinden sollen? Der chinesische Vorschlag fordert ausdrücklich dazu auf, die Anfang April 2022 abgebrochenen Verhandlungen wieder aufzunehmen, also dort zu beginnen, wo man einer „friedlichen Lösung“ bereits sehr nahe war."



 
 
 

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