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US-Generalstabschef Milley sah vor Trumps Abgang Gefahr eines Angriffs des US-Präsidenten auf China

Aktualisiert: 17. Sept. 2021

US-Militärführung soll Trumps Zugriff auf Atomwaffen beschränkt haben

Generalstabschef Milley soll einem Aufdeckerbuch zufolge von Trump derart erschüttert gewesen sein, dass er einen irrationalen Militärschlag befürchtete

Washington – Nach der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Jänner soll

Generalstabschef Mark Milley geheime Vorkehrungen getroffen haben, um die Befehlsgewalt von Präsident Donald Trump über Atomwaffen einzuschränken. Das berichteten u.a. CNN und die Zeitung "Washington Post" unter Berufung auf ein noch unveröffentlichtes Buch, das sich mit dem Ende von Trumps Amtszeit befasst. Trump beschimpfte Milley und sprach von "Verrat". Präsident Joe Biden hingegen sprach Milley sein Vertrauen aus.


Der renommierte Investigativjournalist Bob Woodward und ein langjähriger Korrespondent der "Washington Post", Robert Costa, schreiben demnach in "Peril" (Gefahr), Milley sei nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger Trumps erschüttert gewesen. Er habe daher am 8. Januar ein vertrauliches Treffen mit den zuständigen Kommandeuren einberufen, um sicherzustellen, dass es keinen militärischen Offensivschlag ohne seine Zustimmung geben könne. "Was auch immer Ihnen befohlen wird, Sie folgen dem Ablauf. Sie machen den Vorgang. Und ich bin Teil des Ablaufs", soll Milley den Berichten vom Dienstag zufolge gesagt haben. Danach soll der General alle Beteiligten direkt gefragt haben, ob sie ihn verstanden hätten.


"Ich stimme ihnen in allen Punkten zu"

Den Berichten zufolge lag den Autoren des Buchs, das am 21. September veröffentlicht werden soll, auch eine Mitschrift eines Telefonats von Milley und der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, der Demokratin Nancy Pelosi, vor. Pelosi sagte demnach in dem Gespräch vom 8. Januar zu Milley über Trump: "Sie wissen, dass er verrückt ist. Er ist seit langer Zeit verrückt." Darauf soll Milley, der 2019 von Trump ernannt worden war, erwidert haben: "Ich stimme Ihnen in allen Punkten zu."

Milley soll dem Buch zufolge befürchtet haben, dass der abgewählte Trump einen militärischen Konflikt anzetteln könnte, um sich an der Macht zu halten. Pelosi, die das dritthöchste Staatsamt bekleidet, hatte nach dem Telefonat im Januar auch eine Pressemitteilung veröffentlicht. Damals erklärte sie, sie habe mit Milley gesprochen, um einen "instabilen Präsidenten" daran zu hindern, "Militärschläge zu beginnen" oder einen "atomaren Angriff" zu befehlen. Der abgewählte Republikaner Trump "könnte nicht gefährlicher sein und wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, die Menschen in Amerika" und die Demokratie zu schützen, so Pelosi damals.


Milley in Kontakt mit China

Trotz seiner Niederlage bei der Wahl am 3. November 2020 blieb Trump noch wie von der Verfassung vorgesehen bis 20. Jänner US-Präsident und damit auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Das Militär konnte sich seinen Befehlen also streng genommen nicht offen widersetzen.

Milley, der inzwischen dem demokratischen Präsidenten Joe Biden als oberster Militärberater dient, soll den Berichten über das Buch zufolge in der Zeit auch zwei Gespräche mit seinem chinesischen Gegenüber gehabt haben, um Ängsten der kommunistischen Führung vor einem möglichen US-Angriff vorzubeugen.




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