Seymour Hersh im Interview: Joe Biden sprengte Nord Stream, weil er Deutschland nicht traute
- Wolfgang Lieberknecht
- 16. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Biden sagte vor dem Einmarsch Russlands zu Scholz: „Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben, wir werden dem Projekt ein Ende setzen.“ Da hatten US-Taucher nach der Untersuchung von Hersh bereits längst die Sprengsätze an den NORD-Stream-Pipelines angebracht. Hat die US-Regierung bewusst Russland so in die Ecke gedrängt - mit der Ausweitung der NATO an Russlands Grenze, dem Aufstellen von Raketen an der Grenze und der Unterstützung des Sturms der Kiewer Regierung auf die Ostukraine - dass es Russland zu diesem Angriff geradezu drängte? Nicht nur um Russland, sondern auch Deutschland und Europa zu schwächen, denn die wirtschaftliche Stärke Deutschlands beruhte stark auf günstigem russischem Gas. Und damit auch, um mit deutschen Geldern viel teure Gast-Importe aus den USA - und damit Einnahmen der US-Energiekonzerne - finanzieren zu müssen. Das ist die Meinung von vielen Beobachtern, auch und gerade in den USA.
Berliner Zeitung: Der Investigativjournalist Seymour Hersh hat eine Recherche veröffentlicht, derzufolge die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines von der US-Regierung mit Unterstützung Norwegens veranlasst worden sind. Die US-Regierung und die CIA haben auf Hershs Anfrage seine Darstellung bestritten. In vielen Medien wurde Hersh vorgeworfen, er habe seine anonyme Quelle nicht offengelegt, weshalb seine Behauptungen nicht zu überprüfen seien. Es wurde auch die Kritik formuliert, dass die Recherche nicht stimmig sei. Der Berliner Publizist Fabian Scheidler hat für die Berliner Zeitung mit Seymour Hersh gesprochen.
Biden sagte wörtlich: „Wenn Russland einmarschiert, wird es kein Nord Stream 2 mehr geben, wir werden dem Projekt ein Ende setzen.“ Und als eine Reporterin fragte, wie genau er das zu tun gedenke, da das Projekt vor allem unter deutscher Kontrolle stehe, sagte Biden nur: „Ich verspreche, dass wir in der Lage sein werden, es zu tun.“
Seine stellvertretende Außenministerin Victoria Nuland, die tief in die Geschehnisse der Maidan-Revolution im Jahr 2014 verwickelt war, hatte sich ein paar Wochen zuvor ähnlich geäußert.
Sie sagen, dass die Entscheidung, die Pipeline auszuschalten, sogar noch früher von Präsident Biden getroffen wurde. Sie schreiben in Ihrem Bericht, dass im Dezember 2021 der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan ein Treffen der neu gebildeten Taskforce der Joint Chiefs of Staff, der CIA, des Außen- und des Finanzministeriums einberief. Sie schreiben: „Sullivan wollte, dass die Gruppe einen Plan für die Zerstörung der beiden Nord-Stream-Pipelines ausarbeitet.“
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