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Wenn wir uns einschüchtern lassen, Israels Politik zu kritisieren, lassen wir auch Israelis in Stich

Es gab und gibt schon immer Israelis und Juden, die wissen, dass es ohne Gerechtigkeit für die Palästinenser für die Israelis keinen Frieden geben wird, sondern auch unter ihnen immer mehr Opfer. Spätestens jetzt, wo sichtbar wird, dass palästinensische Organisationen trotz aller Abschottung des GAZA-Streifens militärisch immer stärker werden und mit Drohnen und Raketen Israel beschießen und auch töten können, sollte das jedem klar werden. Mögliche Lösungen? Wir stellen zwei Ideen vor.

Wenn ich Menschen jede Chance auf ein menschenwürdige Leben nehme, haben sie nichts mehr zu verlieren wenn sie in den Krieg ziehen. Das gilt für Palästinenser, aber auch in vielen anderen Regionen der Welt, in denen heute Krieg herrscht. Nicht zuletzt der deutsche Friedensnobelpreisträger, Willy Brandt, hat immer wieder gemahnt: Ohne Gerechtigkeit für alle Menschen, habt ihr im reichen Norden auch keine dauerhafte Chance auf Frieden: Engagiert Euch also für einen fairen Interessenausgleich, im Interesse der anderen Menschen und auch im eigenen Interesse.


Immerhin jetzt diese Stimme, unten mehr zu Helga Baumgarten


In Deutschland, wie in vielen anderen Staaten, brauchst Du Mut, die Politik Israels überhaupt zur Diskussion zu stellen. Du musst immer damit rechnen, sofort als Antisemit bezeichnet zu werden. Das traf und trifft selbst viele Juden, wie einst Stephan Hessel, der mit seinem Buch "Empört Euch" über die ungerechten globalen Zustände so vielen Menschen aus dem Herzen gesprochen hat und dann Israels Politik kritisierte.

Die Palästinenser haben das gleiche Lebensrecht, wie Juden oder wir. Das ist nach den UNO-Dokumenten, der UNO-Charta und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, selbstverständlich.


Wenn man aber den Kräften in Israel bedingungslos den Rücken stärkt, die das nicht anerkennen wollen, sondern ihre Interessen rücksichtslos durchsetzen, tut man vielleicht der eigenen Rüstungsindustrie etwas Gutes, die an dem Konflikt sehr viel verdienen, nicht aber den Israelis.

Es gilt die Israelis zu stärken, die für einen fairen Ausgleich eintreten mit den Palästinensern, und da gibt es viele.


Wie könnte der Ausgleich aussehen: Erst gestern habe ich den Palästinenser, Mustafa Barghouti kennengelernt; bei diesem Gespräch, bei dem auch der südafrikanische Jude Andrew Feinstein teilnahm. Es lohnt sich das ganze Gespräch anzuhören, wenn man etwas Englisch kann: Sehr wichtige Veranstaltung für das Verständnis der aktuellen Situation im Konflikt Palästina-Israel (internationale-friedensfabrik-wanfried.org)

Barghouti nannte zwei Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt (wenn ich ihn richtig verstanden habe):

1.) Rückzug Israelis und der Siedler aus allen besetzten Gebieten, Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts der Palästinenser auf den Aufbau eines eigenen Staates in diesen Gebieten.


2.) Gemeinsames Leben von Juden und Palästinensern in einem gemeinsamen säkulären (nicht jüdischen) Staat mit gleichen Rechten für Juden, Christen, Muslime und Nicht-Gläubige und damit Aufhebung der Diskriminierung von Palästinensern und Bevorzugung von jüdischen Bürgern.


Das sind doch schon Punkte, über die die Weltgemeinschaft nachdenken kann und die Lösungen bringen können.

Setzen wir uns mutig dafür ein, das es dabei vorangeht: Die Kräfte, die ein Weiter So wollen, sind stark, aber werden immer mehr Leid bringen, auch wenn sie das Gegenteil behaupten, und zwar auch für die jüdischen Israelis.


Wolfgang Lieberknecht, Internationale FriedensFabrik Wanfried


zu den Opfern den Krieges:

wer sich informieren will über die Ursache des israelisch-palästinensischen Konflikts: n den europäischen Staaten setzten sich über Jahrhunderte Kräfte durch, die ihre Probleme auf Kosten anderer Völker lösen wollten: In ihren Ländern und durch Eroberung anderer Regionen, sie zu unterwerfen und für sich zu nutzen. Die Bildung von Nationalstaaten und die Industrialisierung verschafften diesen Kräften die Macht dazu. Und sie hatten die Macht, ihre "Untertanen" dafür in die Kriege zu schicken und ihre Unzufriedenheit mit ihrer sozialen Lage auf Minderheiten oder andere Völker zu lenken. Sie brachten auf diese Weise große Teile der Erde unter ihre Kontrolle. Viele Araber ordnen die Entstehung Israels in dieses Bild ein: Sie sehen in den Juden vor allem Europäer, die ihnen für die Durchsetzung der Interessen westlicher Staaten ihr Land wegnehmen, wie einst die Siedler in den Kolonien. Diese Sichtweise wurde auch von Juden geteilt, die nach Israel kamen, weil sie keinen anderen Ausweg zum Überleben sahen. Sie hofften, später dieses Unrecht durch Aussöhnung überwinden zu können. In Europa wurden die Juden diskriminiert - und häufig auch getötet: Nicht von Muslimen, sondern von Menschen christlichen Glaubens oder mit rassistischen oder nationalistischen Einstellungen. Einige Juden verloren die Hoffnung, in Europa jemals gleichberechtigt mit den Christen leben zu können. Sie sahen die einzige Lösung darin, einen eigenen Staat zu bilden und prüften dazu mehre Regionen. Am Ende entschieden sich sich dafür, in Palästina ihren Staat errichten zu wollen. Das Problem: Dort lebten bereits Menschen, die Palästinenser. Es stellt sich die Frage: Missbrauchten die global vorherrschenden Mächte (USA, GB, UdSSR) die verzweifelte Lage der Juden, um über sie die rohstoffreiche Region des Nahen Ostens dauerhaft kontrollieren zu können? Unterstützten sie deshalb den Plan? Unterstützte die Sowjetunion den Plan, weil sie hoffte, dass die Juden ein sozialistisches Israel aufbauen würden? Schufen die global vorherrschen Staaten den bis heute andauernden Konflikt mit so v iel Leid? Und: Können wir den beiden Bevölkerungen helfen, eine gerechte und friedliche Lösung zu finden und das Sterben zu stoppen? Sollten unsere Staaten, die das Problem mit geschaffen haben, jetzt nicht auch an einer gerechten Lösung arbeiten? Bekommen wir dafür eine Mehrheit hin?


mehr von Helga Baumgarten:


Wenn Du nicht weißt, woher du kommst, wenn Du nicht weißt, was Deine Eltern oder Großeltern erlebt oder getan haben.

Sie erinnert an den deutschen Politiker Genscher und zitiert ihn: Die Palästinenser sind die Opfer unserer Opfer. Deshalb haben wir ein besondere Verantwortung auch für sie. Wer steht in Deutschland für dieses Verständnis? Du? Ich? Welche Politiker, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen, Initiativen? Hier haben wir mit Helga Baumgarten vielleicht einen Leuchtturm für uns, der uns zur Orientierung dienen kann.





Und hier noch zu der Interviewten im ZDF, die ich (leider) bisher nicht kannte, eine mutige Frau, ich bedanke mich bei ihr. Ich denke, sie hat die richtigen Konsequenzen aus der deutschen Geschichte gezogen: Gegen jede Diskriminierung anzugehen und Mut zu haben, sich eine eigene Meinung zu bilden und dafür einzustehen, auch wenn es den bei dir Regierenden nicht passt.


Helga Baumgarten (* 21. September 1947 in Stuttgart) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, die schwerpunktmäßig zu Palästina, zum Nahostkonflikt und zu politischen Transformationen in der arabischen Region arbeitet. Sie lehrte von 1993 bis zu ihrem Ruhestand im Jahr 2019 als Professorin an der Universität Birzeit nördlich von Ramallah im Westjordanland. Helga Baumgarten 2010 Helga Baumgarten wurde in Stuttgart geboren und ging von 1954 bis 1958 in Harthausen (Stadtteil von Filderstadt) in die Grundschule und von 1958 bis 1966 in Nürtingen ins Gymnasium (heute Max-Planck-Gymnasium). Nach dem Abitur 1966 studierte sie Geschichte, Englisch und Latein an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Ein Fulbright-Stipendium ermöglichte ihr einen Studienaufenthalt an der Stony Brook University in New York von 1969 bis 1971. Dort erwarb sie den Grad eines M.A. in Geschichte. 1971 kehrte sie nach Tübingen zurück und schloss dort 1972 ihr Studium mit dem Staatsexamen in Englisch und Geschichte ab. An der London School of Economics and Political Science studierte Baumgarten von 1972 bis 1973 als "Postgraduate Student" Geschichte und daneben an der School of Oriental and African Studies in London Arabisch und Middle East Studies als Aufbaustudium mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Von 1973 bis 1974 absolvierte sie ein Aufbaustudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte und Arabisch. 1974 wechselte Baumgarten an die Georg-August-Universität Göttingen und studierte die gleichen Fächer mit einem Promotionsstipendium der Universität. Im März 1985 promovierte sie zum Dr. phil an der Freien Universität Berlin mit der Dissertation „Entstehung und Entwicklung der Palästinensischen Nationalbewegung 1948–1967/68. Untersuchungen zu Ideologie und Politik der Bewegung der Arabischen Nationalisten und der Nationalbewegung zur Befreiung Palästinas (Fateh)“ Gutachter waren Friedemann Büttner und Alexander Schölch. Berufsausbildung, Lehr- und Forschungstätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Von September 1973 bis Dezember 1974 machte Helga Baumgarten eine Journalistenausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München mit Praktika beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) in Köln und der Frankfurter Rundschau. Die Ausbildung schloss mit dem Erwerb des Journalisten-Diploms ab. Von 1970 bis 1971 war sie Lehrassistentin an der New Yorker Stony Brook University für Moderne Geschichte. 1971–72 arbeitete sie als Lehrassistentin für Amerikanistik an der Universität Tübingen. Von 1976 bis 1979 war sie Lecturer in Cultural Studies und Political Science an der American University of Beirut im Libanon. Nach ihrer Rückkehr aus dem Libanon war sie von 1979 bis 1980 Forschungsassistentin im Fachbereich Politikwissenschaft (Professor Bassam Tibi) an der Universität Göttingen. Von dort wechselte sie zur Freien Universität Berlin, Arbeitsstelle Politik des Modernen Vorderen Orients, als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Nach ihrer Promotion 1985 führte sie von 1985 bis 1988 ein von der Stiftung Volkswagenwerk finanziertes Forschungsprojekt „Migration und Diaspora-Nationalismus“ durch. Von 1989 bis 1990 arbeitete sie als Forschungsassistentin von Professor Udo Steinbach am Deutschen Orient-Institut in Hamburg. Nach dem Umzug nach Jerusalem nahm sie die Arbeit als DAAD Beauftragte für die Westbank und den Gazastreifen auf. 1996 eröffnete der DAAD ein Informationszentrum in Ost-Jerusalem, das Helga Baumgarten zunächst bis 2001 und wieder von 2004 bis 2013 leitete. Zwischen 2001 und 2004 forschte sie mit einem Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an einem Projekt Transformation Neopatrimonialer Rentierstaaten in der Arabischen Region, durchgeführt am Seminar für Politikwissenschaft der Universität Tübingen (in Kooperation mit Professor Peter Pawelka) mit Feldforschungsaufenthalten in Ägypten, Jordanien und Syrien. Ordentliche Professorin an der Universität Birzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Im Februar 1993 begann Helga Baumgarten als Associate Professor im Fach Politikwissenschaft (Gastprofessur des DAAD) an der Universität Birzeit zu lehren. 2004 wurde sie zum Full Professor befördert. Von 2004 bis 2015 leitete sie das M.A. Programm „Democracy and Human Rights“ (DMHR). Bis zu ihrem Ruhestand 2019 lehrte sie neben DMHR in verschiedenen Programmen: Seminar für Politikwissenschaft, Ibrahim-Abu-Lughod Institute for International Studies und schließlich im Interdisciplinary PhD Program for the Social Sciences. Dort betreut sie bis heute Doktorandinnen und lehrt Seminare. Von März bis Juni 2004 war sie Fellow am Österreichischen Institut für Internationale Politik in Wien. Sie hat regelmäßig Vorträge gehalten und an Seminaren und Konferenzen teilgenommen in Deutschland und an deutschen Universitäten, in Österreich und der Schweiz, in Frankreich und England und vor allem auch in den USA, u. a. Harvard und New School of Social Research, New York. Helga Baumgarten lebt in Ostjerusalem. Sie ist verheiratet mit dem palästinensischen Musiker, Komponisten und Oud-Solisten Mustafa al-Kurd. Beide haben einen Sohn, Sami Darwish al-Kurd, der Tonmeister ist und als Musiker (Elektrische Gitarre, Komposition, Gesang) arbeitet, sowohl als Solist als auch mit anderen Gruppen und mit seiner eigenen Band. Helga Baumgarten – Wikipedia




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