Merz, ein deutscher Kanzler auf dem Kriegspfad: Im wiedervereinten Deutschland wird Friedensdiplomatie ausgeklammert und Kriegshysterie geschürt. Hat Deutschland so wenig aus seiner Geschichte gelernt
- Wolfgang Lieberknecht

- 1. Okt.
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Hören: Michael von der Schulenburg: Kanzler auf dem Kriegspfad: Im wiedervereinten Deutschland wird Friedensdiplomatie ausgeklammert
Die Präambel der Charta der Vereinten Nationen bezieht sich auf die beiden Weltkriege und spricht von einer Verpflichtung aller Staaten, künftige Generationen vor der Geissel des Krieges zu bewahren, die zweimal in unserem Leben unsagbares Leid über die Menschheit gebracht hat. Hier sollten sich Deutsche besonders angesprochen fühlen, da viele ihrer Vorfahren für das unsagbare Leid, das in den 31 Jahren der Kriege zwischen 1914 und 1945 verursacht wurde, eine schwere Verantwortung trugen.
Es waren die Kriegserklärungen Deutschlands an Russland am 1. August 1914 und zwei Tage später an Frankreich, mit denen ein lokaler Konflikt auf dem Balkan zum Ersten Weltkrieg eskalierte. Und es war die bedingungslose Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 1945, mit der der Zweite Weltkrieg in Europa beendet wurde. Die Rolle Deutschlands war damals vom Grossmachtstreben und von der Überzeugung geprägt, Kriege für sich entscheiden zu können. Die daraus resultierende Selbstüberschätzung führte bis hin zu einem mörderischen Rassenwahn, dem Millionen unschuldiger Zivilisten – Juden, Polen, Russen, Weissrussen, Ukrainer, Roma und andere als angeblich minderwertig angesehene Menschengruppen – zum Opfer fielen. Die Uno-Charta sollte ein solches Inferno für alle Zukunft verhindern.

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