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Präsident Lula: Wir werden eine Währung in Lateinamerika schaffen, um uns vom Dollar zu befreien

Adiós US-Dollar? Pläne für eine gemeinsame lateinamerikanische Leitwährung

08. Januar 2023 um 14:00Ein Artikel von: Redaktion


Über die Pläne in Lateinamerika, sich dem Dollar mit einer neuen Währung und einer “regionalen Finanzarchitektur” zu widersetzen. Der US-Dollar wird für den Großteil des internationalen Handels verwendet, und sein Status als globale Reservewährung verschafft den USA ein “exorbitantes Privileg”, das ihre geopolitische und wirtschaftliche Dominanz untermauert. Indessen wächst der Widerstand gegen die Hegemonie Washingtons weltweit. Die Institutionen der eurasischen Integration schlagen ihre eigenen Währungen und Zahlungssysteme vor. Auch Lateinamerika hat ehrgeizige Pläne, seine Abhängigkeit vom US-Dollar zu beenden. Von Ben Norton. Der bekannte Wirtschaftswissenschaftler Andrés Arauz, eine Führungspersönlichkeit der Linken, der im Jahr 2021 fast die Präsidentschaftswahlen in Ecuador gewonnen hätte, veröffentlichte einen Plan für eine “neue regionale Finanzarchitektur”, die Lateinamerika vereinen und die Hegemonie des Dollars und die von Washington dominierter Institutionen wie den Internationalen Währungsfonds (IWF) herausfordern soll. Im Mittelpunkt seines Plans steht die Schaffung einer neuen regionalen Währung für internationale Transaktionen unter Umgehung des Dollars. Der Rahmen basiert auf einem Vorschlag des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, der vor den Wahlen im Oktober versprochen hatte, “dass wir eine Währung in Lateinamerika schaffen werden, um uns vom Dollar zu befreien”. Die Währung wird voraussichtlich “Sur” heißen und soll von einer neu geschaffenen Zentralbank des Südens (Banco Central del Sur) überwacht werden. Um all dies zu erreichen, hat Arauz Lula geraten, bestehende regionale Integrationsinstitutionen wie die Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) und die Bank des Südens (Banco del Sur) wiederzubeleben und zu stärken. Beide wurden durch die von den USA unterstützten Putsche und den Aufstieg rechter Regierungen unterminiert. Das Ziel ist die “Harmonisierung der Zahlungssysteme” der Unasur-Mitgliedsländer, um “Interbank-Überweisungen an jede Bank in der Region in Echtzeit und von einem Mobiltelefon aus tätigen zu können”, erklärte Arauz. Der ecuadorianische Ökonom betonte außerdem, dass Lateinamerika den von den USA dominierten IWF ablehnen und mit Afrika zusammenarbeiten müsse, um Schuldenerlass und neue wirtschaftliche Möglichkeiten zu schaffen. In den Amerikas werden 96 Prozent des Handels in US-Dollar abgewickelt Sowohl Lula als auch Arauz haben deutlich gemacht, dass der Sur nicht an die Stelle lokaler Währungen treten wird, wie der Euro in der Europäischen Union. Die lateinamerikanischen Länder hätten weiterhin ihre eigenen nationalen Währungen, so dass sie eine souveräne Währungspolitik betreiben können. Die Idee ist vielmehr, den Sur anstelle des Dollars für den bilateralen Handel zwischen den Ländern zu nutzen. Der Vorschlag ist in Lateinamerika sehr beliebt, da es sich um die am stärksten vom US-Dollar abhängige Region der Welt handelt. Nach Angaben der US-Notenbank wurde der Dollar zwischen 1999 und 2019 bei 96 Prozent der Handelstransaktionen zwischen den Ländern Amerikas verwendet.

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