In dieser Renaissance der blockfreien Bewegung – die es auf dem Höhepunkt der Ost-West-Konfrontation schon einmal gab – liegen für die deutsche Volkswirtschaft große Chancen. (IFFW: Mit ihrer US-Hörigkeit droht die Bundesregierung, sie zu verspielen, anstatt intensiv mit dem Staaten des Südens und China um den Aufbau einer multipolaren Ordnung zu ringen.)
Pioneer: Wenn zwei sich streiten, wächst etwas Drittes. So könnte man in einem Satz die geopolitische Lage des Jahres 2023 beschreiben.
Denn Fakt ist: Der Westen verbeißt sich in die aufstrebende Weltmacht China – und keiner zieht mit. Vielmehr bildet sich im Schatten dieser Rivalität eine neue, eine im wörtlichen Sinne: Dritte Welt.
Olaf Scholz, dessen Bundeskanzleramt die neue geopolitische Isolation des Westens nicht wahrhaben wollte, erlebte beim Staatsbesuch in Indien und Brasilien genau das: Menschlich behandelte man ihn gut, politisch zeigte man ihm die kalte Schulter. Sein Werben für eine Kriegsbeteiligung der Brasilianer und eine Anti-China-Politik in Indien stieß auf vehemente Ablehnung.
Warum das wichtig ist?
Weil sich der Bundeskanzler diese Blamage hätte ersparen können. Und – wichtiger noch – weil in dieser Renaissance der blockfreien Bewegung – die es auf dem Höhepunkt der Ost-West-Konfrontation schon einmal gab – für die deutsche Volkswirtschaft große Chancen liegen.
Einen Blick auf die wichtigsten Mitspieler dieser neuen blockfreien Bewegung, die im Grunde nur durch ein Merkmal miteinander verbunden sind – ihre Äquidistanz zu den feindlichen Weltmächten Nr. 1 und Nr. 2.
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