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Matin Baraki: Afghanistan, Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht


Als westliche Truppen 2021 gleichsam bei Nacht und Nebel Afgha-

nistan verließen, kamen Vergleiche mit der Niederlage der USA in

Vietnam auf. Hatte sich unter dem Schutz der NATO und an der

Seite von Warlords ein mafiöses System herausgebildet, so ge-

langten am Ende eines verheerenden »War on Terror« wieder jene

an die Regierung, die man einst vertrieben hatte – in einem Krieg,

der laut Bundesregierung zunächst nicht als solcher zu benennen

war. Um die Entwicklung des geostrategisch umkämpften Landes

einzuordnen, greift der Band die Revolution von 1978 auf, mit der

sich ein nichtkapitalistischer Entwicklungsweg eröffnete. Afgha-

nistan dürfe keine Schule machen, so US-Außenminister Henry

Kissinger. Mit US-Hilfe wurden die islamistischen Mudjaheddin,

die Taliban und Al-Qaida aus der Taufe gehoben und mit Waffen

versorgt. Zur Beurteilung der daraufhin folgenden sowjetischen

Intervention wertet Matin Baraki lange Zeit ›streng vertrauliche‹

Dokumente der KPdSU aus. Und er zeigt für die Zeit nach dem

Ende der UdSSR, wer den Taliban warum zur Macht verhalf – und

warum sie weichen mussten, bevor sie wiederkamen.

Matin Baraki, Dr. phil., *1947 in Shina bei Kabul, Lehrer und Technischer Assistent an der Universität Kabul. 1995 Promotion an der Universität


Marburg, wo er Mitglied des Zentrums für Konfliktforschung ist. Lehrt internationale Politik an der Universität Marburg.


 
 
 

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