Einige der Thesen aus dem Interview: Der ehemalige Oberst der US-Armee und Fast-US-Botschafter in Deutschland billigt dem russischen Präsidenten zu, viel für den Aufbau Russlands in den vergangenen Jahrzehnten geleistet zu haben: die Verlangsamung der Abwanderung von Wissenschaftlern und Ingenieuren in den Westen, die Eindämmung des Alkoholismus in der russischen Gesellschaft. Falsch habe er lange in der Beurteilung des Westens gelegen, etwa geglaubt, dass der Westen es ernst gemeint habe mit dem Minsker Abkommen- einer friedlichen Beilegung des Konflikts zwischen West- und Ostukraine - , was der aber nie habe umsetzen wollen. Er habe nur Zeit für die Aufrüstung der West-Ukraine gegen die Ostukraine und Russland erreichen wollen. Putin habe geglaubt, dass es im Westen einen Willen zur Verständigung gäbe und erst langsam gemerkt, dass es den Willen zur Verständigung mit Russland nicht gibt, sondern der Westen Russland als Feind sehe, den es zu besiegen gelte. Jetzt habe sich die russische Bevölkerung hinter Putin vereint. Das Land sei viel geschlossener als etwa die tief gespaltenen USA. Alle Behauptungen der westlichen Kriegspropaganda hätten sich als falsch erwiesen: Putin wolle Westeuropa angreifen, Russland werde unter den Sanktionen wirtschaftlich schnell zusammenbrechen, Russland werde sich weltweit isolieren! Der Westen habe sich durch seine Politik aber inzwischen selbst ins Abseits befördert. Russland werde von einem großen Teil der Welt gegen den Westen unterstützt.
Friedens-Impuls: Wir müssen im Westen den politischen Willen schaffen für eine Verständigung mit Russland, für Russland erst einen Partner schaffen, dem es vertrauen kann. Nötig ist dazu das, was der US-Amerikaner tut: Durch Fakten der Pflege des Feindbildes Russland entgegenwirken. Viele haben vergessen, genau das hatte Altkanzler Helmut Schmidt schon 2014 zum Beginn des Krieges getan: hier seine damaligen Beiträge: Friedens-Impulse | IFFW (internationale-friedensfabrik-wanfried.org)
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