Klaus Karl Anton von Dohnanyi [doˈnaːni][1] (* 23. Juni1928 in Hamburg) ist ein deutscherJurist und Politiker (SPD). Er war von 1972 bis 1974 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, von 1969 bis 1981 Mitglied des Deutschen Bundestags und von 1981 bis 1988 Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg.
In seiner Streitschrift, dem Spiegel-Bestseller[13] Nationale Interessen. Orientierung für deutsche und europäische Politik in Zeiten globaler Umbrüche, im Januar 2022 vor dem russischen Überfall auf die Ukraine beim Siedler Verlag veröffentlicht, vertritt Dohnanyi den Standpunkt, werteorientierte Außenpolitik mit Sanktionen gegenüber totalitären Ländern sei immer wirkungslos gewesen und bleibe es. Außenpolitik müsse sich stärker an den wesentlichen nationalen Interessen und an realistischen Möglichkeiten orientieren. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die USA auch aus innenpolitischen Gründen und in der geografischen Distanz ganz andere und entgegengesetzte Interessen haben als Europa und Deutschland.[14] „Ziel deutscher und europäischer Politik müsse es ... sein, Europa endlich von seiner ‚Illusion der Freundschaft‘ mit den Vereinigten Staaten zu befreien und als souveränen Partner ‚allianzneutral‘ in der Weltpolitik zu positionieren.“[15]
Nach dem Überfall auf die Ukraine behielt Dohnanyi seine Auffassung zur Mitschuld des Westens bei, lehnte die Sanktionspolitik ab und trat für eine Verhandlungslösung ein.[16]
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