Fast 200.000 Afghanen starben seit der westlichen Invasion. Die "Friedensmacht" heute oft verhasst

»Ghosts of Afghanistan« TV-Doku »Ghosts of Afghanistan« Der edle Krieg. Fast 200.000 Afghanen starben seit dem Sturz der Taliban 2001. Jetzt zieht das US-Militär nach 20 Jahren ab. Wohin hat die Invasion am Ende geführt? Drei Filmemacher zeigen die afghanische Tragödie.
Der Film schildert nicht nur, sondern stellt so auch noch einmal die großen Fragen: Warum sind die USA und ihre Verbündeten einst überhaupt hierhergekommen? Was waren die Ziele? Warum ist es den 44 westlichen Nationen nicht gelungen, das Land zu befrieden? Und: Was kommt jetzt?
Einer der Filmemacher ist Graeme Smith. Er war 27 Jahre alt, als er 2005 das erste Mal als Reporter nach Afghanistan kam. Smith reflektiert auch über seine Irrtümer: »Es zählt nur die eigene Perspektive. Alle feiern ihre Ziele als gerecht und edel. Das ist das eigentliche Verbrechen dieses Krieges«, sagt er heute. Dass der Westen seine Rolle hinterfragt, wie es in diesem Film geschieht, ist eine rare Sicht.
Die in Norwegen geborene afghanische Entwicklungshelferin Ayesha Wolosam erzählt, warum die Westler anfangs als Friedensmacht willkommen geheißen wurden und warum sie heute vielerorts als Besatzer verhasst sind. Smith berichtet von den Gefängnissen, in denen die Regierung Taliban-Gefangene folterte, was diese immer weiter radikalisierte. Der Film zeigt auch, wie unbeliebt die aktuelle Regierung ist und wie zerrissen das Land: 20 Jahre nach den US-Terroranschlägen von Al-Qaida ist Afghanistan noch immer der tödlichste Konflikt der Welt. Fast 200.000 Afghanen starben seit dem Fall der Radikalislamisten im Herbst 2001.
https://www.spiegel.de/kultur/tv/tv-doku-ghosts-of-afghanistan-der-edle-krieg-a-600b700e-027a-40c9-b0f1-684cb001b904
Video: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/ghosts-of-afghanistan-die-macht-der-taliban-100.html