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Der Ukrainekrieg hat Teilen der US-Industrie zum enormen Aufschwung verholfen. Zudem ist die USA inzwischen größter LNG-Gasexporteur & zieht es deutsche Unternehmen in die USA wegen der Energiekosten

tz: Washington/München - Krieg statt Frieden: Während die deutsche Wirtschaft unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet und in Sachen Wachstum mittlerweile das Schlusslicht innerhalb der EU bildet, ist die Lage in den USA anders:

Ein Bericht des Wall Street Journal beleuchtet, wie die Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen der amerikanischen Industrie zu einem enormen Aufschwung verholfen hat. Besonders die Rüstungsunternehmen profitieren von dem seit mehr als zwei Jahren schwelenden Konflikt. 

US-Wirtschaft: Ukraine-Krieg lässt Verteidigungssektor florieren

Seit der Eskalation im Februar 2022 habe es einen regelrechten Auftragsboom für den Rüstungssektor gegeben, der für die Vereinigten Staaten seit jeher eine übergeordnete Rolle spielt (das Haushaltsbudget 2024 beträgt laut NZZ satte 886 Milliarden US-Dollar).


Darüber hinaus lässt das Pentagon in Washington einen Großteil des US-Haushalts der Rüstungsindustrie zukommen. Interessant in diesem Zusammenhang: 60,7 Mrd. US-Dollar des 95 Mrd. schweren Militärpakets - das den Angaben zufolge neben der Ukraine auch Gelder für Israel und Taiwan umfasst - landen in der amerikanischen Verteidigungsindustrie. 


Mit den Investitionen werden die eigenen Bestände aufgrund der Waffenlieferungen in die Ukraine mit neuem Kriegsgerät aufgefüllt. Die in Hamburg geborene Lael Brainard, Direktorin des nationalen Wirtschaftsrates in Washington, wird im Wall Street Journal zitiert: „Das ist eines der Dinge, die missverstanden werden ... wie wichtig diese Mittel für Beschäftigung und Produktion im ganzen Land sind.“

Deutschland leistet sich zum Beispiel neue Chinook-Hubschrauber im Wert von 8,5 Mrd. Dollar. Polen erneuert seine alternde Hubschrauber- und Panzerflotte für rund 30 Mrd. US-Dollar mit amerikanischen Rüstungsgütern.


Derweil berichten die NY Post und weitere US-Medien von einem weiteren Punkt, welcher der US-Wirtschaft Aufschwung verleiht: Nachdem die russischen Gaslieferungen nach Deutschland und in weitere Länder eingestellt wurden, stiegen die Vereinigten Staaten 2023 zum weltgrößten Exporteur von LNG-Gas auf.

Ganze zwei Drittel davon landeten per Schiff in Europa - nach einer Prognose des US-Energieministeriums könnten sich die umweltschädlichen Lieferungen bis 2030 nahezu verdoppeln. Der Effekt für den “alten” Kontinent: Die vormals günstige Energie wurde massiv gedrosselt, eine Inflation aufgrund der deutlich gestiegenen Kosten die Folge.

Europäische Unternehmen zieht es vermehrt in den USA

Was aufgrund dessen seitdem wie ein Damoklesschwert über Europa schwebt, ist das Szenario einer Deindustrialisierung: Schließlich investieren zahlreiche hiesige Unternehmen investieren massiv in nordamerikanische Standorte. Auch aus dem deutschen Automobilsektor zieht es viele Firmen nach Übersee.


Allerdings profitiert bei weitem nicht die gesamte Bevölkerung von der florierenden Wirtschaft in Folge des Ukraine-Kriegs.

So schaffen Rüstungsunternehmen dank gestiegener Aufträge zwar neue Arbeitsplätze, den positiven Effekt bekommt aber ein vergleichsweise kleiner Teil der Bevölkerung zu spüren.


 
 
 

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