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Warum die USA nicht demokratisch sind, sondern von einer Finanz-Oligarchie beherrscht werden. 1 BSP

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

In der Öffentlichkeit gibt sich Clarence Thomas volksnah. Der dienstälteste US-Verfassungsrichter betont gerne seine Herkunft aus ärmlichen Verhältnissen in Georgia und beteuert, dass er das "normale Leben" schätze.




Allmählich wird der gigantische Umfang dieser ethisch höchst fragwürdigen Abhängigkeiten bekannt. Im Frühjahr hatte die RechercheOrganisation Pro Publica erstmals über die Verbindung von Thomas zum texanischen Immobilien-Milliardär und Nazi-Devotionalien-Sammler Harlan Crow berichtet.


Am Donnerstag legte Pro Publica eine Auflistung von "Gefälligkeiten" vor, die Thomas in den vergangenen drei Jahrzehnten akzeptiert hat: mindestens 38 Luxusreisen, 26 Flüge in privaten Jets, mehrere Besuche in VIP-Lounges bei Sportereignissen und freier Zugang zu einem exquisiten Golfplatz, der eine Aufnahmegebühr von 150.000 Dollar verlangt. Insgesamt gehe der Wert der Vergünstigungen "in die Millionen".


Bezahlt wurde das von rechten Geschäftsleuten wie dem Ölbaron Paul Novelly, dem Private-Equity-Investor David Sokol und dem 2018 verstorbenen Milliardär Wayne Huizenga. Mindestens zweimal schickte er seine private Boeing nach Washington, um Thomas nach Florida zu holen.


Aggressiver Lobbyismus und fragwürdige Gefälligkeiten sind in Washington weit verbreitet. Auch ist es Verfassungsrichtern formal erlaubt, Einladungen zum Essen und für private Übernachtungen anzunehmen. Thomas, urteilt Pro Publica, sei aber "ein extremer Ausreißer".


Um seinen Job fürchten muss der Richter trotzdem nicht: US-Verfassungsrichter werden auf Lebenszeit bestellt. Und einen verbindlichen Ethik-Code hat der Supreme Court nicht. Ethik-Experten und Demokraten drängen nun massiv auf Regeln – die Republikaner blockieren.



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