Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angekündigt, sich bei seinem aktuellen USA-Besuch weiter um die Erlaubnis zum Einsatz westlicher Langstreckenwaffen für Angriffe auf Russland zu bemühen. „Wir werden unsere Partner davon überzeugen, und wir werden in der kommenden Woche weiter darüber sprechen, dass die Ukraine volle Langstreckenfähigkeiten braucht“, sagte er letzten Samstag. Die USA und Großbritannien hatten Kiew zuvor eine Absage für den Gebrauch der von ihnen bereitgestellten Langstreckenraketen für Angriff auf Russland erteilt, für „jegliche Ziele, in jeglicher Entfernung“, sagte Selenskyj. „Ich glaube, sie befürchten eine Eskalation.“
Diese Befürchtungen werden nun von der New York Times bestätigt, die über die Einschätzung der US-Geheimdienste zum Einsatz westlicher Raketen gegen russische Ziele berichtet. „US-Geheimdienste gehen davon aus, dass Russland mit größerer Wucht gegen die USA und ihre Koalitionspartner zurückschlagen wird, möglicherweise mit tödlichen Angriffen, wenn sie den Ukrainern die Erlaubnis erteilen“, schreibt die amerikanische Tageszeitung.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Mittwoch eine erweiterte Atomwaffendoktrin seines Landes bekannt gegeben. Diese sieht bei massiven Luftangriffen auf russisches Territorium einen erleichterten Atomwaffeneinsatz vor – selbst wenn die Angriffe mit konventionellen Waffen erfolgen. Putins Sprecher Dmitri Peskow nannte die neue Doktrin am Donnerstag eine Warnung an westliche Länder, welche die Ukraine unterstützen.
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