Papst: „Kein Friede ist möglich ohne echte Abrüstung. Das legitime Bedürfnis der Völker nach Sicherheit darf nicht in ein globales Wettrüsten umschlagen. Die Produktion von Zerstörungswaffen beenden!"
- Wolfgang Lieberknecht

- 16. Mai
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Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden: die Grundpfeiler des kirchlichen und diplomatischen Wirkens. Papst Leo XIV. empfängt erstmals das diplomatische Korps und entfaltet Leitlinien seines Pontifikats:
„Der Friede entsteht im Herzen“, so der Papst, „und aus dem Herzen heraus, indem man Stolz und Forderungen zurückstellt und die Worte abwägt, denn man kann auch mit Worten verletzen und töten, nicht nur mit Waffen“.
In diesem Licht betonte er die Bedeutung der Religionen und des interreligiösen Dialogs als Wege des Friedens. Diese Wege seien aber nur möglich, wenn die Religionsfreiheit in allen Ländern geachtet werde – denn die religiöse Erfahrung sei eine Grunddimension des Menschseins. Wer sie unterdrücke, blockiere die innerste Reinigung des Herzens, die für den Frieden notwendig ist. Auf dieser inneren Grundlage könne man die Wurzeln aller Konflikte und zerstörerischen Machtansprüche angehen. Dazu brauche es auch eine echte Bereitschaft zum Dialog – nicht, um sich zu konfrontieren, sondern um einander zu begegnen. apst Leo XIV. rief in diesem Zusammenhang dazu auf, der multilateralen Diplomatie wieder Raum zu geben und jene internationalen Institutionen zu stärken, die einst genau zu dem Zweck gegründet wurden, Konflikte in der Völkerfamilie zu entschärfen. „Es braucht auch die Bereitschaft“, so mahnte er, „die Produktion von Zerstörungswaffen einzustellen.“ Mit den Worten seines Vorgängers Franziskus bekräftigte er: „Kein Friede ist möglich ohne echte Abrüstung. Das legitime Bedürfnis der Völker nach Sicherheit darf nicht in ein globales Wettrüsten umschlagen.“ Die zweite Säule der Ansprache war die Gerechtigkeit. Frieden, so sagte Leo XIV., sei ohne Gerechtigkeit nicht denkbar. Mit bewusster Anspielung auf Papst Leo XIII. und dessen große Sozialenzyklika „Rerum novarum“, nach dem er auch seinen Papstnamen gewählt habe, unterstrich er die soziale Dimension seines Pontifikats. In einer Zeit tiefgreifender Umbrüche könne der Heilige Stuhl nicht schweigen angesichts wachsender Ungleichgewichte, die zu unwürdigen Arbeitsbedingungen, brüchigen Gesellschaften und globaler Spaltung führten. Es gelte, den Gegensatz zwischen Überfluss und Elend zu überwinden – sowohl zwischen Ländern als auch innerhalb einzelner Gesellschaften.
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