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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

Mit elf kriegerischen Konflikten bleibt Afrika auch 2023 die Weltregion mit den meisten bewaffneten Auseinandersetzungen. Medien & Politik schauen über das Kriegsleid (&die Fluchtursache Krieg) hinweg

Mit insgesamt 11 kriegerischen Konflikten bliebt Afrika auch 2023 die Weltregion mit den meisten bewaffneten Auseinandersetzungen, gefolgt von jeweils 7 Konflikten in Nordafrika, West- und Zentralasien und Asien. In Lateinamerika und Europa war jeweils ein Krieg zu verzeichnen.



Region

Beginn

Einstufung 2023

Äthiopien (Oromia)

2021

Krieg

Kamerun (Ambazonien)

2018

Krieg

Kongo-Kinshasa (Ostkongo)

2005

Krieg

Mali, Burkina Faso, Benin

2012

Krieg

Mosambik

2019

Krieg

Niger

2023

bewaffneter Konflikt

Nigeria (Boko Haram, IS)

2009

Krieg

Nigeria (Biafra)

2022

bewaffneter Konflikt

1988

Krieg

Sudan

2023

Krieg

2006

Krieg

Somalia: KONFLIKTGEGENSTAND UND -ZIELE

Wachsende Korruption und Amtsmißbrauch innerhalb des demokratisch gewählten Parlaments und der Regierung bei gleichzeitig anhaltendem ökonomischen Niedergang führten 1969 zu einem Militärputsch, in dem die demokratische Verfassung des seit 1960 unabhängigen Staates Somalia aufgehoben, das Parlament aufgelöst, die Parteien und die unabhängige Presse verboten wurden. Die Anfangserfolge der von dem sozialistisch ausgerichteten Militärregime unter Siad Barre durchgeführten ökonomischen Modernisierungsmaßnahmen scheiterten bis Mitte der 1970er Jahre an der falschen Zielsetzung, der unzureichenden Planung und der fehlenden Einbeziehung der ländlichen Produzenten genauso wie aufgrund von Dürrekatastrophen und der Weltwirtschaftskrise.Nach dem verlorenen Ogaden-Krieg (Juli 1977 bis März 1978; vgl. Krieg Nr. 127), den Barre gegen den Nachbarstaat Äthiopien und um die hauptsächlich von Somalis bewohnte Grenzregion Ogaden führte, bildeten sich in Somalia bewaffnete Oppositionsgruppen, die von den Nachbarstaaten aus vereinzelte Anschläge in Somalia verübten. Auf den wachsenden Unmut der Bevölkerung reagierte Barre nicht nur mit der Personalisierung seines Herrschaftsapparates (alle Schlüsselpositionen innerhalb des Staates wurden mit seinen eigenen engen Verwandten und damit Mitgliedern eines einzigen Sub-Clans besetzt), sondern auch mit massiver Gewalt gegen Mitglieder anderer Clanfamilien.Bis Mai 1988 verdichteten sich die Aktivitäten der Oppositionsgruppen schließlich zum offenen Krieg. Die verschiedenen Aufstandsbewegungen verfügten, außer dem gemeinsame Ziel das repressive Militärregime zu stürzen, allenfalls über vage politische Zielsetzungen. Da die Aufstandsbewegungen ihre Anhänger auf Clanbasis rekrutierten, kämpften schließlich im ganzen Land clanbasierte Guerillagruppen gegen die Armee. Im Januar 1991 wurde die Hauptstadt Mogadischu erobert und Barre zur Flucht gezwungen.Nach der Vertreibung Barres brachen in Mogadischu Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Aufstandsgruppen aus, die sich bald auf das ganze Land ausdehnten. Bis heute bildet vor allem der fruchtbare und infrastrukturell besser entwickelte Süden das Zentrum der Auseinandersetzungen. Der während der Kolonialzeit britisch verwaltete Norden erklärte am 18. Mai 1991 seine Eigenstaatlichkeit ("Republik Somaliland"), erhielt bislang jedoch keine internationale Anerkennung. Nach dem Vorbild der "Republik Somaliland" wurde im Nordosten 1998 der unabhängige Regionalstaat "Puntland" ausgerufen.

ERGEBNISSE DES KRIEGES

vgl. Somalia (Bürgerkrieg) aktuell

ANMERKUNGEN

[1] Eine Fraktion, die sich vor allem aus Darod-Ogaden aus Äthiopien zusammensetzt, gehört unter Führung von Ahmed Omar Jess der SNA an; die andere Fraktion unter Adan Abdullahi Nur "Gabiyow" setzt sich vor allem aus Darod-Ogaden aus Südsomalia zusammen.[2] Allianz aus USC (Fraktion unter Aidid, der gleichzeitig Anführer der SNA ist), SDM-Fraktion, SPM-Fraktion und SSNM.[3] Die SNF ist mit Siyad Barre verbunden. Sie wird von seinem Schwiegersohn Mohamed Siad Hersi "Morgan" angeführt.



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