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Jeffrey Sachs: "Wir brauchen eine multipolare Welt"

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

Aus gegebenem Anlass und um das Wochenende auch dazu zu nützen, die vielfältigen und zum Teil recht unklaren und widersprüchlichen Meldungen der letzten Tage (Schlagworte: Wagner-Putschversuch, weitere Verschärfung der EU-Sanktionen und der Waffenlieferungen an die Ukraine, massive europäische Unterstützung für einen baldigen NATO-Beitritt der Ukraine, Blockierung wichtiger Entscheidungen der EU, Abwertung verschiedener Friedensinitiativen aus dem Globalen Süden und dem Vatikan) einmal zugunsten grundsätzlicher und längerfristiger Überlegungen zurückzustellen, verweise ich zunächst auf ein in der heutigen Ausgabe der deutschen Zeitung jungewelt veröffentlichtes Interview mit Prof. Jeffrey Sachs. Dieser, vom westlichen Mainstream inzwischen als "Putinversteher" diffamierte renommierte US-amerikanischen Ökonom, übt vehemente Kritik an der von den USA bereits vor weit mehr als einem Jahrzehnt betriebenen Ukrainepolitik, welche in erster Linie den US-amerikanischen Hegemonialinteressen dient. Sachs bedauert, dass zunächst die Ukraine, danach aber auch die EU, diese, durchaus nicht im europäischen Eigeninteresse stehende, Politik unterstützt hat. Dass die Staaten des Globalen Südens, die ihrerseits auch beträchtliche Schäden infolge des Ukrainekonfliktes hinnehmen müssen, sich dieser Hegemonialpolitik verweigern, wird seiner Meinung nach in den westlichen Mainstreammedien viel zu wenig beachtet. Er stellt diesem US-Hegemonialkonzept jenes einer multipolaren Welt mehrerer regionaler Interessengruppen entgegen.


Trotz aller aktuellen Krisenmeldungen sollte man sich die Äußerungen von Prof. Sachs in Ruhe ansehen, sie auch mit weiteren Stellungnahmen und Analysen ergänzen, und danach überlegen, ob es nicht doch - vor allem auch im wohlverstandenen Interesse der bisherigen Opfer dieser Konfliktes - wichtig wäre, die bislang weitgehend als "Putinversteherei" diffamierten Friedensbemühungen, derer es bereits eine Menge gibt, ernsthaft in Erwägung zu ziehen und auch aktiv zu unterstützen.


Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch gerne nochmals zwei unserer jüngsten Videos in Erinnerung rufen:

Den kompletten Mitschnitt des Vortrages "Path to Peace in Ukraine" von Prof. Jeffrey Sachs am 12.6. in Wien, der inzwischen weltweit (über den Kanal von neutralitystudies) von über einen halben Million Seher*innen aufgerufen worden ist:


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