Günther Anders: Zusehen, wie die Welt live untergeht
- Wolfgang Lieberknecht

- 1. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
In einer Welt, die täglich neue technologische Durchbrüche feiert, war Günther Anders einer der wenigen Denker, der früh erkannte, wohin diese Entwicklung führen könnte: in den selbstverschuldeten Untergang. In diesem Video tauchen wir ein in das erschütternde Werk eines der wichtigsten, aber oft übersehenen Philosophen des 20. Jahrhunderts. „Zusehen, wie die Welt live untergeht“ – das ist kein Science-Fiction, sondern die Realität, wie Anders sie beschrieb. Mit Begriffen wie dem „prometheischen Gefälle“ analysierte er die wachsende Kluft zwischen dem, was der Mensch technisch erschaffen kann, und dem, was er sich noch vorstellen oder moralisch verantworten kann. Vom Atombombenabwurf auf Hiroshima bis zur modernen Mediengesellschaft – Günther Anders zeigte, wie der Mensch zum passiven Zuschauer seiner eigenen Katastrophe wird. Dieses Video beleuchtet zentrale Gedanken aus „Die Antiquiertheit des Menschen“ und stellt die drängende Frage: Sind wir bereit, die Verantwortung für unsere eigenen Schöpfungen zu übernehmen? Ein philosophischer Weckruf für alle, die glauben, dass Fortschritt immer gut ist. Denn vielleicht ist das größte Risiko nicht mehr das, was wir nicht können – sondern das, was wir können, aber nicht begreifen. 🙏 Danke fürs Zuschauen! Abonniere den Kanal für mehr Inhalte über Philosophie, Technik und kritisches Denken.
Günther Anders (bürgerlich Günther Siegmund Stern; geboren am 12. Juli 1902 in Breslau; gestorben am 17. Dezember 1992 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Philosoph, Dichter und Schriftsteller.
Anders beschäftigte sich mit den ethischen und technischen Herausforderungen seiner Zeit; sein Hauptthema war die Zerstörung der Humanität. Dabei war er Mitbegründer und führende Persönlichkeit der Anti-Atomkraft-Bewegung, dezidierter Technikkritiker und Medienphilosoph und ist auch als Verfasser von Erzählungen und Gedichten hervorgetreten. Ungeachtet seiner Distanzierung von der wissenschaftlichen Hochschulphilosophie werden Anders Schriften an Universitäten als Forschungsgegenstand wahrgenommen und in zahlreichen Diplomarbeiten und Dissertationen behandelt.
Von 1929 bis 1937 war er mit der politischen Philosophin Hannah Arendt (1906–1975) verheiratet.
Vita Günther Anders (1902-1992)
Er habe gar keine Biographie – sondern lediglich fragmentierte Vitae, mehr oder weniger miteinander verbundene Lebensabschnitte, so Günther Anders in der Rückschau. Der Erste Weltkrieg, Hitler, das Exil in Paris und Amerika, Auschwitz, Hiroshima, der Vietnam-Krieg und Tschernobyl markieren die prägenden Zäsuren und Erfahrungen seines Jahrhundertlebens.

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