USA bezieht sein Uran weiter aus Russland
igeria, Niger und Algerien bekräftigen den geplanten Bau einer Gasleitung. Doch reichen der politische Wille und die Finanzen, das Mega-Projekt zu bauen? Dann könnte in etwa 10 Jahren Gas durch die Pipeline fließen.
Neu ist es nicht, das Mega-Projekt: Drei Wüstenstaaten wollen eine Gaspipeline durch die Sahara bauen. Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt hatten sich Vertreter der Länder Nigeria, Niger und Algerien getroffen, um das Projekt zu planen. Dann lag es wieder auf Eis. Doch nun haben die Energieminister Ende Juli eine Absichtserklärung unterzeichnet. Für Europa könnte die Pipeline eine Alternative zu den russischen Lieferungen bieten - falls sie gebaut wird.
Mangel an politischem Willen
Experten gehen jedoch davon aus, dass es noch lange dauern wird, bis Gas durch die Pipeline Richtung Europa fließt - manche sprechen von mehr als zehn Jahren. Isaac Botti sieht Mangel an politischem Willen als eine der größten Herausforderungen, die Gasleitung zu bauen: "Ich habe das Gefühl, dass es sich nur um eine Verpflichtung auf dem Papier handelt, die nicht durch Taten untermauert wird", sagt Botti, Analyst für öffentliche Finanzen in Abuja, in einem DW-Interview.
igeria: Große Armut, enorme Gasreserven
Von der Strecke verlaufen 1000 Kilometer in Nigeria, 800 in Niger, aber mehr als 2300 Kilometer auf algerischem Gebiet. Aus Algerien soll das Gas über die bestehende Transmed-Pipeline durch das Mittelmeer nach Italien gepumpt oder für den Export auf Flüssiggas-Tanker verladen werden. Die TSGP soll zudem die Märkte entlang ihres Wegs durch die Sahara versorgen.
Aus dem Niger-Delta sollen rund 30 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr durch die Transportröhre nach Algerien fließen. Tatsächlich sitzt Nigeria auf den größten Ölreserven des Kontinents, und schon jetzt ist es nach Algerien der zweitgrößte Gasexporteur Afrikas. Und das Potenzial ist noch weit größer, sagt Botti. "Nigeria verfügt über eines der größten Gasvorkommen der Welt, etwa fünf Billionen Kubikmeter, mit einer Förderkapazität von 85 Milliarden Kubikmeter pro Jahr, und wenn man den Wert dieses Vorkommens betrachtet, sind es über 800 Milliarden Euro, die mit diesen Projekten verdient werden könnten", rechnet der Finanzexperte.

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