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FriedensSpaziergang und Trommeln für ein Ende des Sterbens, Waffenstillstand und Verhandlungsfrieden

Aktualisiert: 13. Apr. 2023

Trommeln für ein Ende des Sterbens in der Ukraine auf der ehemaligen Grenze


Am Ostersonntag vor einem Jahr wollte die Internationale FriedensFabrik Wanfried (IFFW) Ukrainer, Russen, US-Amerikaner, Ost- und Westeuropäer:innen in Großburschla auf der ehemaligen Grenze zu einer Friedensaktion zusammenbringen. Die Eskalation des inner-ukrainischen Krieges durch den russischen Einmarsch machte das nicht mehr möglich. In diesem Jahr nun haben IFFW und das FRIEDENSFORUM Werra-Meissner die Friedensaktion auf der ehemaligen Grenze zwischen Warschauer Pakt und NATO nachgeholt. Sie sehen sich in ihren Befürchtungen bestätigt und der Einsicht, durch Bürgeraktivitäten selbst zum Frieden beitragen zu können. Zum Trommeln für ein Ende des Sterbens durch Waffenstillstand und Verhandlungsfrieden hatten die beiden Initiativen eingeladen.

--- Gut 50 Aktive waren zur Aktion gekommen, vor allem aus Thüringen und Nordhessen. Die Aktion kam in den gemeinsamen Rhythmus durch das Trommeln mit dem Ghanaer Jack Woyanya von der Gruppe Black and White. Andreas Heine vom FRIEDENSFORUM Werra Meißner stellte die Aktion in den Zusammenhang der 120 Ostermärsche und von Friedensaufrufen, wie dem von Peter Brandt, den Sohn von Willy Brandt, angestoßenen an Bundeskanzler Scholz. Er wandte sich gegen den Vorwurf, dass die Friedensbewegung rechtsoffen sei: "Faschisten, Rassisten und Militaristen sind bei uns nicht willkommen".

Der Zweite Vorsitzende der IFFW, Salah Ayoub aus Algerien, erklärte, warum die afrikanischen Länder im Ukraine Konflikt keine Partei für eine Seite ergreifen: Sie selbst seien immer wieder, wie in Libyen, von den NATO-Staaten mit Angriffskriegen überzogen worden: die Menschen ringen in den Ländern ums tägliche Überleben gegen brutale Regime, die oft vom Westen unterstützt würden, um über sie die Rohstoffe kontrollieren zu können.

Wolfgang Lieberknecht von der IFFW erinnerte an die beiden Friedensaktionen in Wanfried und Treffurt mit dem russischen Orchester aus Istra. Bei ihnen stand die Warnung im Mittelpunkt, dass der Bruch des Versprechens, die NATO nicht bis an die russische Grenze auszudehnen, zum Krieg führen könne. Er verwies auf viele vor allem prominente deutsche und US-amerikanische Militärs und Politikberater, die eine Eskalation zum Welt- und Atomkrieg für möglich, wenn nicht gar für wahrscheinlich halten. Er verwies etwa auf die Ex-Generäle Kujat und Erich Vad und auf Prof. Jeffrey Sachs.

Den Krieg in der Ukraine stellte er in eine größere globale Machtverschiebung: Starke Kräfte in den seit 1945 global vorherrschenden Vereinigten Staaten wollten nicht akzeptieren, dass die Welt sich in Richtung einer Welt gleichberechtigter Staaten bewegt. Mit dem Einsatz ihres Militärs zur Eroberung der „Tankstelle der Welt“ im Nahen Osten und der Einkreisung Russlands und Chinas versuchten sie den globalen Trend zu stoppen.

Kräfte in allen Ländern, die der Gefahr der Eskalation begegnen wollten, müssten jetzt aktiv werden, um eine Politik der Kooperation statt Konfrontation politisch mehrheitsfähig zu machen. Die Bürge sollten sich in den Wahlkreisen zu überparteilichen Friedenforen zusammenzuschließen. Sie sollten um eine politische Mehrheit in der Gesellschaft ringen und die Diskussion mit den jeweiligen Vertretern und Vertreterinnen im Bundestag und EU-Parlament suchen.

Lucas Sichardt von der Friedensinitiative Hersfeld Rotenburg wandte sich gegen Waffenlieferungen; es sei vielmehr nötig, sich in die Lage des jeweils Anderen zu versetzen, auch in die Russlands, um einen Weg aus der Krise finden zu können. Eine Fortsetzung des Krieges bringe immer mehr Leid und er sei nicht gewinnbar. Deshalb müsse es vor allem schnell zu einem Waffenstillstand und zu Verhandlungen kommen! Birgit Sichardt erinnerte an Helmut Schmidts Aufforderung: "Besser 100 Stunden Reden als eine Stunde Schießen".

Nach den Reden begann die Friedens-Karawane mit Transparenten und Friedensfahnen auf der westlichen Seite der Grenze und zog auf der östlichen Seite auf dem ehemaligen Kolonnenweg zurück.


Das Video ist etwas wackelig, aber für einen Eindruck der Aktion in der schönen Landschaft des Werratals trotzdem sehenswert und es ist zu sehen, dass es doch einige FriedensSpaziergänger:innen waren


Das Video wurde von einer der jüngeren FriedensSpaziergängerinnen gemacht. Bitte also um Verständnis, aber sie rannte schnell voran, um einen Eindruck zu geben.



Salah Ayoub, als Migrant aus Algerien engagiert für die Demokratisierung seines Heimatlandes im Rahmen der Volksbewegung HIRAK und als Zweiter Vorsitzender engagiert für eine gemeinsame Welt mit Frieden und Menschenrechten für alle sandte seinen Beitrag zum Friedensspaziergang aus Berlin nach Großburschla; er ging darauf ein, wie der Konflikt in der Ukraine in Afrika gesehen wird.














Am gleichen Ort wollten wir vor einem Jahr einen internationalen Friedensmarsch mit Ukrainer:innen, Russ:innen, US-Amerikaner:innen, West- und Osteuropäer:innen, Ost- und Westdeutschen organisieren, um das zu verhindern, was dann kam Leider lagen wir mit unseren Befürchtungen richtig; leider hatten wir zu wenig Gehör gefunden.

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