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Vor 150 Jahren beschlossene Aufgaben sollten wir jetzt anpacken, bevor alles aus dem Ruder läuft

Aktualisiert: 23. Apr. 2021

1864 trafen sich erstmals Vertreter*innen der Unterprivilegierten aus Industrieländern dieser Welt auf internationaler Ebene, um gemeinsame Ziele und Maßnahmen in ihrem Interesse zu diskutieren und zu beschließen.







In der öffentlichen Versammlung in der St. Martin’s Hall beschlossen sie, in den verschieden Ländern gemeinsam diese zwei Aufgaben in den einzelnen Staaten und international anzupacken:


Hier gehen wir auf die erste beschlossene Aufgabe ein: Eine sozial sorgende und vorsorgende Wirtschaft politisch gestalten!


1.) Gesetze durchsetzen zum Schutz der Menschen gegen die Habsucht der vermögenden Investoren, Organisation der Wirtschaft für soziale Ziele nach der gesellschaftlichen Einsicht und Vorsicht, statt für das Ziel maximaler Profite für die Vermögenden. Heute ist das noch mehr als damals nur auf internationaler Ebene möglich: Die Investoren können ihr Kapital weltweit dort investieren, wo es die höchsten Profite bringt, weil es die geringsten Umweltauflagen gibt, die geringsten Steuerverpflichtungen und Arbeitsstandards. Politiker (aber auch Menschen, die Arbeitsplätze brauchen und Gewerkschaften) in allen Staaten stehen auf sich allein gestellt unter Druck: Wenn sie Entscheidungen treffen nach gesellschaftlicher Einsicht und Vorsicht, etwa für den Klimaschutz, die Sicherung öffentlicher Aufgaben durch eine angemessene Besteuerung der Vermögenden oder den Schutz der Arbeiter, haben die Investoren jederzeit die Möglichkeit, ihr Kapital in andere Staaten zu verlegen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben auf dem Warenmarkt, aber auch beim Ringen um die Mittel für die Investitionen auf dem Finanzmarkt, kann diese Verlagerung für einzelne Unternehmen zum wirtschaftlichen Zwang werden. Und Unternehmen können auch im eigenen Profitinteresse Druck auf Bevölkerung, Beschäftigte und die Politik machen, Gesetze für mehr soziale Gerechtigkeit abzulehnen: Als in der Schweiz etwa die Bürger*innen eine Initiative starteten, dass gesetzlich festgelegt werden soll, dass in einem Unternehmen der/die Meistverdienende höchstens zwölf Mal mehr Lohn bekommen darf als der/die am niedrigsten Verdienende, drohten Unternehmen mit der Verlagerung ihrer Betriebe in andere Länder, falls das Gesetzt beschlossen werde. Die Schweizer haben sich einschüchtern lassen und in einer Volksabstimmung die Initiative abgelehnt.


Vor allem in den USA sind die großen Anlagefonds konzentriert, sie konkurrieren mit ihren Zinsangeboten darum, bei welchem Fonds sie Vermögenden investieren. Die Manager stehen unter dem Druck der nächsten Bilanzkonferenz, dort Zuwachszahlen zu präsentieren, sonst können sie leicht ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie suchen deshalb weltweit die günstigsten Anlageplätze, um die besten Zinsen bieten zu können. Gleichzeitig machen sie Druck auf die Politik, keine für sie kostenwirksamen Gesetze zu beschließen.

Um gegen sie in unserem gesellschaftlichen Interesse Maßnahmen der Einsicht und Vorsicht durchzusetzen, geht das - vor allem in kleineren Staaten - nur durch politische Maßnahmen auf internationaler Ebene. Dazu gilt es, sich von den zivilgesellschaftlichen Gruppen, die meist erst lokal und national entstehen, auf internationaler Ebene zusammenzuschließen. Friday for Future zeigt, dass diese Schlüsse heute von Gruppen der Gesellschaft gezogen werden, sich international zu organisieren und gleichzeitig in den einzelnen Staaten zu agieren. Die Gewerkschaften und sozialen Parteien sind dabei leider noch nicht über Ansätze internationaler Arbeit hinausgekommen. Sie agieren nach wir vor fast ausschließlich national und können deshalb ihrem global agierenden Widersacher nur wenig entgegensetzen. Gleichzeitig wird das nur dann effektiv, wenn sie in ihren jeweiligen Staaten demokratische politische Mehrheiten für ihre Forderungen schaffen, um sie möglichst weit auf nationaler Ebene durchzusetzen und sich ihr Nationalstaat auch auf internationaler Ebene für den Beschluss verbindlicher internationaler Abkommen ernsthaft engagiert. Die Versammlung London erkannte schon 1864, dass unsere persönliche Freiheit und Sicherheit nur durch internationale Zusammenarbeit zu erreichen sein wird. Die Arbeitenden haben dabei zwei Stärken, die sie in die Waagschlage werfen können: Ihre Mehrheit in der Gesellschaft und den Aufbau von Kenntnissen bei der Mehrheit, die es allerdings selbst zu organisieren gilt.


Die Möglichkeiten der hohen Produktivität nutzen: Freiheit und Gleichberechtigung in den Betrieben und der Wirtschaft für alle Beschäftigen selbst organisieren


Die Internationale Arbeiter-Assoziation sah aber neben dem Agieren auf nationaler und internationaler politischer und zivilgesellschaftlicher Ebene noch noch noch einen zweite Ebene: Die soziale Organisation der Einzelbetriebe nicht mehr als hierarchische Ordnung, sondern als als soziale Unternehmen in Forum eines gleichberechtigten Zusammenschlusses Arbeitender für die von ihnen selbst festgelegten Produktionsziele. Diese sozialen, von den Beschäftigten selbst geleiteten Unternehmen sollten dann auf nationaler Stufenleiter die Volkswirtschaft kooperativ organisieren. Dazu hält die Versammlung die Unterstützung dieser wirtschaftlichen Kooperation durch den Staat und ihre Förderung durch öffentliche Mittel für nötig und dafür die nötigen politischen Mehrheiten, um das beschließen zu können.

Der Aufbau solcher Unternehmen ist durch das Internet und seinen kollektiven Planungsmöglichkeiten heute viel eher möglich als 1864. Zudem verfügt die meisten Menschen viel mehr Bildung, um sich an der Organisation des Betriebes beteiligen zu können. Und drittens ermöglicht die hohe Produktivität der Arbeit heute, die Herstellung der Waren in immer kürzerer Zeit, die Möglichkeit, den Arbeitenden Arbeitszeit außerhalb der direkten Produktion einzuräumen für die Beteiligung an der Organisation des Unternehmens und für die Fortbildung dafür. Frei ist der Mensch in der Arbeit tatsächlich nur dann, wenn er frei die Ziele mitbestimmt, für die er seine Lebenskraft in der Arbeitszeit einsetzt. Diese Beteiligung an der Denkarbeit des Unternehmens ist zudem gleichzeitig Möglichkeit für ihn, Arbeit zu finden als auch Notwendigkeit für die Unternehmen: Die manuelle Arbeit wird nämlich zunehmend von Maschinen und Computern übernommen. Da braucht es Arbeitende, die den Gesamtprozess der Produktion überwachen und weiterentwickeln können, als Hand- und Kopfarbeiter arbeiten können.


Die Zweite Aufgabe stellen wir in einem zweiten Bericht vor.


Auszüge aus dem Beschluss der Gründungsversammlung der Internationalen Arbeiterassoziation 1864 in London, auf die sich unsere obigen Schlussfolgerungen vor allem beziehen.

"Und dennoch war die Periode von 1848 bis 1864 nicht ohne ihre Lichtseite. Hier seien nur zwei große Ereignisse erwähnt. Nach einem dreißigjährigen Kampf, der mit bewundrungswürdiger Ausdauer geführt ward, gelang es der englischen Arbeiterklasse durch Benutzung eines augenblicklichen Zwiespalts zwischen Landlords und Geldlords, die Zehnstundenbill durchzusetzen. Die großen physischen, moralischen und geistigen Vorteile, die den Fabrikarbeitern aus dieser Maßregel erwuchsen und die man in den Berichten der Fabrikinspektoren halbjährig verzeichnet findet, sind jetzt von allen Seiten anerkannt. Die meisten kontinentalen Regierungen nehmen das englische Fabrikgesetz in mehr oder minder veränderter Form an, und in England selbst wird seine Wirkungssphäre jährlich vom Parlament ausgedehnt. Aber von der praktischen Wichtigkeit abgesehen, hatte der Erfolg dieser Arbeitermaßregel eine andre große Bedeutung. Die Mittelklasse hatte durch die notorischsten Organe ihrer Wissenschaft, durch Dr. Ure, Professor Senior und andre Weisen von diesem Schlag, vorhergesagt und nach Herzenslust demonstriert, daß jede gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit die Totenglocke der englischen Industrie läuten müsse, einer Industrie, die vampirmäßig Menschenblut saugen müsse, vor allem Kinderblut. In alten Zeiten war der Kindermord ein mysteriöser Ritus der Religion des Moloch, aber er ward nur bei besonders feierlichen Gelegenheiten praktiziert, vielleicht einmal im Jahr, und zudem hatte Moloch keine besondere Liebhaberei für die Kinder der Armen.

Der Kampf über die gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit wütete um so heftiger, je mehr er, abgesehen von aufgeschreckter Habsucht, in der Tat die große Streitfrage traf, die Streitfrage zwischen der blinden Herrschaft der Gesetze von Nachfrage und Zufuhr, welche die politische Ökonomie der Mittelklasse bildet, und der Kontrolle sozialer Produktion durch soziale Ein- und Vorsicht, welche die politische Ökonomie der Arbeiterklasse bildet. Die Zehnstundenbill war daher nicht bloß eine große praktische Errungenschaft, sie war der Sieg eines Prinzips. Zum erstenmal erlag die politische Ökonomie der Mittelklasse in hellem Tageslicht vor der politischen Ökonomie der Arbeiterklasse.

Ein noch größerer Sieg der politischen Ökonomie der Arbeit über die politische Ökonomie des Kapitals {1} stand bevor. Wir sprechen von der Kooperativbewegung, namentlich den Kooperativfabriken, diesem Werk {2} weniger kühnen „Hände“ (hands). Der Wert dieser großen Experimente kann nicht überschätzt werden. Durch die Tat, statt durch Argumente, bewiesen sie, daß Produktion auf großer Stufenleiter und im Einklang mit dem Fortschritt moderner Wissenschaft vorgehen kann ohne die Existenz einer Klasse von Meistern (masters), die eine Klasse von „Händen“ anwendet; daß, um Früchte zu tragen, die Mittel der Arbeit nicht monopolisiert zu werden brauchen als Mittel der Herrschaft über und Mittel der Ausbeutung gegen den Arbeiter selbst, und daß wie Sklavenarbeit, wie Leibeigenenarbeit so Lohnarbeit nur eine vorübergehende und untergeordnete gesellschaftliche Form ist, bestimmt zu verschwinden vor der assoziierten Arbeit, die ihr Werk mit williger Hand, rüstigem Geist und fröhlichen Herzens verrichtet. In England wurde der Samen des Kooperativsystems von Robert Owen ausgestreut; die auf dem Kontinent versuchten Arbeiterexperimente waren in der Tat der nächste praktische Ausgang der Theorien, die 1848 nicht erfunden, wohl aber laut proklamiert wurden.

Zur selben Zeit bewies die Erfahrung der Periode von 1848 bis 1864 unzweifelhaft, was die intelligentesten Führer der Arbeiterklasse in den Jahren 1851 und 1852 gegenüber der Kooperativbewegung in England bereits geltend machten, daß, wie ausgezeichnet im Prinzip und wie nützlich in der Praxis, kooperative Arbeit, wenn beschränkt auf den engen Kreis gelegentlicher Versuche vereinzelter Arbeiter, unfähig ist, das Wachstum des Monopols in geometrischer Progression aufzuhalten, die Massen zu befreien, ja die Wucht ihres Elends auch nur merklich zu erleichtern. Es ist vielleicht gerade dies der Grund, warum plausible Lords, bürgerlich-philanthropische Salbader und ein paar trockne politische Ökonomen jetzt mit demselben Kooperativsystem schöntun, das sie früher in seinem Keim zu ersticken versucht hatten, das sie verhöhnt hatten als die Utopie des Träumers und verdammt hatten als die Ketzerei des Sozialisten. Um die arbeitenden Massen zu befreien, bedarf das Kooperativsystem der Entwicklung auf nationaler Stufenleiter und der Förderung durch nationale Mittel. Aber die Herren von Grund und Boden und die Herren vom Kapital werden ihre politischen Privilegien stets gebrauchen zur Verteidigung und zur Verewigung ihrer ökonomischen Monopole. Statt die Emanzipation der Arbeit zu fordern, werden sie fortfahren, ihr jedes mögliche Hindernis in den Weg zu legen. Lord Palmerston sprach aus ihrer Seele, als er in der letzten Parlamentssitzung den Verteidigern der Rechte der irischen Pächter höhnend zuschrie: „Das Haus der Gemeinen ist ein Haus von Grundeigentümern!“

Politische Macht zu erobern ist daher jetzt die große Pflicht der Arbeiterklassen. Sie scheinen dies begriffen zu haben, denn in England, Frankreich, Deutschland und Italien zeigt sich ein gleichzeitiges Wiederaufleben und finden gleichzeitige Versuche zur Reorganisation der Arbeiterpartei statt.


Ein Element des Erfolges besitzt sie, die Zahl. Aber Zahlen fallen nur in die Waagschale, wenn Kombination sie vereint und Kenntnis sie leitet. Die vergangene Erfahrung hat gezeigt, wie Mißachtung des Bandes der Brüderlichkeit, welches die Arbeiter der verschiedenen Länder verbinden und sie anfeuern sollte, in allen ihren Kämpfen für Emanzipation fest beieinanderzustehen, stets gezüchtigt wird durch die gemeinschaftliche Vereitlung ihrer zusammenhangslosen Versuche.


Es war dies Bewußtsein, das die Arbeiter verschiedener Länder, versammelt am 28. September 1864 in dem öffentlichen Meeting zu St. Martin’s Hall, London, anspornte zur Stiftung der Internationalen Assoziation.

Eine andere Überzeugung beseelte jenes Meeting.



Die Internationale Arbeiter-Assoziation

Kleine Chronik der ersten Internationale 1862-1881

5. August 1862

Vertreter englischer und französischer Arbeiter um Henri Tolain knüpfen auf der Weltausstellung in London Kontakte und beschließen, dass ein „Komitee von Arbeitern“ gebildet werden soll „zum Austausch von Mitteilungen über internationale Industrie“.

22. Juli 1863

Kundgebung in London zur Unterstützung der polnischen Revolution. An ihr nimmt auch eine Delegation Pariser Arbeiter teil, die am nächsten Tag mit englischen Gewerkschaftsführern über die Gründung einer Internationale beraten. Ein englisches Komitee wird eingesetzt, das unter Leitung des brit. Gewerkschaftsführers George Odger eine entsprechende Botschaft an die frz. Arbeiter verfasst.

10. November 1863

Die Botschaft „Address of English to French Workmen“ wird verabschiedet. In ihr heißt es u.a.: „Die Vertreter Frankreichs, Italiens, Deutschlands, Polens, Englands, ja aller Länder, wo sich ein Wille zum Wohle der Menschheit regt, sollen zusammentreten (…) Lasst uns unsere eigenen Kongresse haben! Lasst uns über die großen Fragen sprechen, von denen der Friede der Völker abhängt!“ Ein weiterer zentraler Punkt war die Beseitigung der internationalen Lohnkonkurrenz, der nur durch den Aufbau „einer regulären, systematischen Verbindung der arbeitenden Klassen aller Länder“ begegnet werden könne. Als erster Schwerpunkt gemeinsamer Anstrengungen wird die „Freiheit Polens“ gesetzt.

April 1864

Die von Tolain verfasste Antwort der frz. Arbeiter auf die Botschaft der englischen Arbeiter erscheint. Sie schließt mit der Aufforderung: „Retten wir einander durch Solidarität!“

28. September 1864

Gründung der IAA auf einem internationalen Kongress mit ca. 2000 Teilnehmern (u.a. aus Frankreich, England, Irland, Italien, Deutschland, Polen, Schweiz) in der St. Martin’s Hall zu London. Mit der Resolution: „Die Versammlung hat die Antwort unserer französischen Brüder auf unsere Botschaft vernommen. Wir heißen sie nochmals willkommen. Da ihr Programm von Vorteil für das arbeitende Volk ist, akzeptieren wir es als Grundlage einer internationalen Vereinigung und beauftragen hiermit ein Komitee mit der Vollmacht, weitere Mitglieder zu ernennen und Statuten und eine Geschäftsordnung einer solchen Assoziation zu entwerfen.“ In dieses provisorische Zentralkomitee (Generalrat) werden 32 Delegierte, darunter auch Marx, gewählt.

5. Oktober 1864

Erste Sitzung des Generalrates der Internationale. Auf ihr wird George Odger zum Vorsitzenden gewählt und die Frage einer Prinzipienerklärung diskutiert. Es wird ein 9-köpfiger Unterausschuss gewählt, der zur nächsten Sitzung einen Entwurf vorlegen soll.

8. Oktober 1864

Erste Tagung des Unterausschusses des Generalrates. Es werden zum einen von Wolff, dem Sekretär Mazzinis, die Statuten des Mazzinischen Bundes als Grundlage für die Statuten der Internationale vorgeschlagen, zum anderen legt der Engländer John Weston eine selbst verfasste Prinzipienerklärung vor.

11. Oktober 1864

Auf der Sitzung des Generalrates werden beide Dokumente zur Überarbeitung an den Unterausschuss zurückverwiesen.

18. Oktober 1864

Auf einer Sitzung des Generalrates werden die überarbeiteten Vorschläge für die Statuten/Prinzipienerklärung vorgelegt. Sie finden abermals nicht die Unterstützung des Generalrates.

Ende Oktober 1864

Marx verfasst einen komplett neuen Entwurf für die Statuten und eine Prinzipienerklärung („Inauguraladresse der Internationalen Arbeiterassoziation“).

1. November 1864

Auf der Sitzung des Generalrates werden die von Marx verfassten Statuten und die Inauguraladresse als Prinzipienerklärung mit geringfügigen Abänderungen einstimmig angenommen.

22. November 1864

Der provisorische Zentralrat erklärt die „The Bee-Hive Newspaper“ (Bee-Hive: „Bienenstock“), das Wochenblatt des Londoner Trades Council, zum offiziellen Organ der IAA.

Ende Dezember 1864

Bildung der Pariser IAA-Sektion unter Federführung von H. Tolain und E. Fribourg.

27. Januar 1865

Gründung der Genfer Sektion der IAA, die die Gründung weiterer Sektionen in der Schweiz initiiert.

17. Juli 1865

Gründung der Brüsseler Sektion der IAA unter Leitung von C. de Paepe.

25.-28. September 1865

Konferenz der IAA in London – anstelle des geplanten Brüsseler Kongresses – mit Vertretern aus England, Frankreich, Belgien und der Schweiz. Der Kongress war auf Betreiben Marx‘ verschoben worden, der aufgrund der ideologischen Auseinandersetzungen in den Reihen der Internationale ein politisches Desaster befürchtete. Auf der Konferenz kommt es zu Auseinandersetzungen über die Polenfrage zwischen Marx und Anhängern Proudhons, da letztere eine Resolution zum Selbstbestimmungsrecht Polens – wie auch alle sonstigen Bemühungen auf national-staatlicher Ebene – ablehnen.

September 1865

Die erste IAA-Sektion in Deutschland gegründet.



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