top of page

Starke globale Protestwelle: Die Menschen nehmen ihre Perspektivloigkeit nicht einfach mehr hin!

Im vergangenen Jahr wurden in Afrika, Asien und Lateinamerika gar so viele Proteste verzeichnet wie noch nie. Und der Blick auf die Zahlen der letzten Monate zeigt: 2022 dürften diese Rekordwerte neuerlich gebrochen werden. Sri Lanka, Ecuador, Sierra Leone: Die Welt wird von einer Protestwelle erfasst – und der Höhepunkt steht uns noch bevor. Besonders betroffen sind die Länder des globalen Südens. Ihnen stehen unruhige Jahre bevor. Stagnation, Perspektivlosigkeit, Hunger als Gründe

So unterschiedlich die konkreten Auslöser der Proteste in verschiedenen Ländern sind – im Kern sind deren Ursachen oft vergleichbar. Fast alle betroffenen Staaten wurden von der Corona-Pandemie wirtschaftlich hart getroffen: Die Wirtschaft stagnierte, die Armut wuchs, die ohnehin schwierigen Jobaussichten für die Jungen trübten sich weiter ein.

Zugleich sind die Preise für Lebensmittel in vielen Entwicklungsländern in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das hat vielerorts den Wohlstand vermindert, in den ärmsten Ländern führte die Inflation – teilweise gepaart mit Dürren und Ernteausfällen – gar zu Unterernährung und Hunger. In der Summe heisst das: In den letzten Jahren haben sich Wohlstandsniveau und Zukunftsperspektiven für viele hundert Millionen Menschen verschlechtert. Das führt zu Frustration und Wut – und treibt gerade die gut vernetzten jungen Menschen auf die Strasse.

aus der Neuen Züricher Zeitung

Eine Woche Anfang Juli im Jahr 2022: In Sri Lanka stürmen Demonstranten den Palast des Präsidenten und setzen das Privathaus des Premierministers in Brand. In Sierra Leone gehen Tausende gegen die stark gestiegenen Lebensmittelpreise auf die Strasse. In Ecuador führen wochenlange Streiks und Strassenblockaden zu einer Regierungsumbildung und zur Senkung des Benzinpreises.


So unterschiedlich die Folgen und Dynamiken dieser Proteste und Aufstände sind: Sie stehen alle für eine globale Entwicklung, die sich in den letzten Jahren deutlich abgezeichnet hat. Die Welt wird von einer massiven Protestwelle erfasst.


Rekordwerte trotz Corona

Die Daten der amerikanischen Nichtregierungsorganisation Acled widerspiegeln diesen Trend eindrücklich. Weltweit hat sich die Zahl der Proteste und Unruhen allein in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt.

Besonders betroffen sind die Entwicklungs- und Schwellenländer im globalen Süden. Hier hat sich die entsprechende Zahl seit 2017 fast vervierfacht.

Die Welt wird unruhiger Zahl der Unruhen und Proteste

Für Lateinamerika liegen für die Jahre 2016 und 2017 keine Zahlen vor. Quelle: Acled NZZ / urf.



Stagnation, Perspektivlosigkeit, Hunger als Gründe

So unterschiedlich die konkreten Auslöser der Proteste in verschiedenen Ländern sind – im Kern sind deren Ursachen oft vergleichbar. Fast alle betroffenen Staaten wurden von der Corona-Pandemie wirtschaftlich hart getroffen: Die Wirtschaft stagnierte, die Armut wuchs, die ohnehin schwierigen Jobaussichten für die Jungen trübten sich weiter ein.

Zugleich sind die Preise für Lebensmittel in vielen Entwicklungsländern in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Das hat vielerorts den Wohlstand vermindert, in den ärmsten Ländern führte die Inflation – teilweise gepaart mit Dürren und Ernteausfällen – gar zu Unterernährung und Hunger.

In der Summe heisst das: In den letzten Jahren haben sich Wohlstandsniveau und Zukunftsperspektiven für viele hundert Millionen Menschen verschlechtert. Das führt zu Frustration und Wut – und treibt gerade die gut vernetzten jungen Menschen auf die Strasse.



All dies lässt eigentlich nur eine Prognose zu: Die globale Protestwelle wird in den kommenden Monaten und Jahren noch anwachsen. Gerade den ärmsten Ländern stehen unruhige Zeiten bevor.


10 Ansichten0 Kommentare
bottom of page