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Israelischer Journalist: Die Zwei-Staaten-Lösung war eine Falle - Frieden durch gemeinsamen Staat

Roger Waters singt für Gideon Levy: Gideon Levy: Ich fragte den Israelischen Premierminister-Kandidaten Ehud Barak: Was hätten sie getan, wenn sie als Palästinenser geboren worden wären? In Minute 15 des ersten Videos könnt Ihr hören, was Barak geantwortet hat. Der Israeli Gideon Levy: Israelis haben den Kontakt zur Wirklichkeit verloren und können nicht verstehen, was die heutige Situation in Palästina für Palästinenser bedeutet.




Gideon Levy Gideon Levy (* 1953 in Tel Aviv) ist ein israelischer Journalist und Mitglied des Herausgeberkreises der Tageszeitung Haaretz. Inhaltsverzeichnis


Gideon Levy Leben Sein Vater Heinz Loewy floh 1939 vor den Nazis aus dem Sudetenland mit einem Schiff übers Mittelmeer und landete als illegaler Flüchtling bei Tel Aviv. Levy diente ab 1974 in den israelischen Streitkräften (IDF) als Reporter für den Armeesender Galatz (Ivrith : גלי צה"ל / Galei Tzahal). Er studierte Politikwissenschaft in Tel Aviv und war 1978–82 Mitarbeiter von Schimon Peres. Seit 1982 schreibt er für die Tageszeitung Haaretz, in der er seit 1988 die Kolumne Twilight Zone über die Lebensverhältnisse der Palästinenser in den von Israel besetzten Gebieten veröffentlicht. 2004 erschien eine Auswahl der Kolumnen in Buchform unter dem Titel Twilight Zone – Life and Death under the Israeli Occupation. In den 1990er Jahren dokumentierte er in einer Rundfunkserie die Lage der Juden in Russland nach dem Zerfall der Sowjetunion. 2014 kritisierte er in einem Meinungsartikel der Zeitung Haaretz die Militäroperation Israels Operation Protective Edge im Gazastreifen und behauptete, Piloten der israelischen Luftwaffe hätten Zivilisten, besonders Kinder und Frauen, leichtfertig, „wie mit dem Joystick“, getötet.[1] Nach diesem Beitrag erhielt Levy massive Morddrohungen und konnte sich von Mitte Juli 2014 bis zum Ende der Militäroperation nur mit Personenschutz in der Öffentlichkeit bewegen.[2] In einem Beitrag für die Blätter für deutsche und internationale Politik im Jahr 2015 fasst Levy seine Sichtweise der politischen Situation Israels so zusammen: „Und so sieht sie aus, die Wahrheit: Die Zwei-Staaten-Lösung ist tot (sie hat ohnehin nie das Licht des Tages erblickt); den Palästinenserstaat wird es nicht geben; das Völkerrecht gilt für Israel nicht; Besatzung wird weiterhin schleichend, aber beschleunigt in Annexion übergehen, die rasch zum Apartheid-Staat führen wird; „jüdisch“ schlägt „demokratisch“; Nationalismus und Rassismus werden sich regierungsamtlicher Beglaubigung erfreuen – auch wenn es sie schon seit langem gibt.“[3]

Positionen zum Zionismus Levy bezeichnet seine Einstellung zum Zionismus als ambivalent: In einem Interview mit der propalästinensischen Webseite Electronic Intifada gab er 2010 an, insofern Antizionist zu sein, als er die dem Zionismus eigene Überzeugung ablehne, dass Juden in Palästina mehr Rechte hätten als irgendjemand anderes. Allerdings teile er den ebenfalls zionistischen Glauben, dass das jüdische Volk das Recht habe, in Palästina Seite an Seite mit den Palästinensern zu leben, verbunden mit dem Bemühen um eine Wiedergutmachung der 1948 von den Palästinensern erlittenen Tragödie. Die „moderaten Zionisten“ wie etwa die der Bürgerrechtspartei Meretz und der Friedensbewegung „Schalom Achschaw“ lehne er jedoch ab, da sie gegen die für eine Friedenslösung unverzichtbare Aufarbeitung von 1948 seien. Im Vergleich zu den israelischen Linken seien die Rechten ehrlicher.[4] 2015 beklagte er in Haaretz, Israel und der Zionismus seien von religiösen Ultranationalisten übernommen worden.[5] Ebenfalls in Haaretz reagierte er 2017 auf kontroverse Äußerungen der israelischen Justizministerin Ajelet Schaked zum Verhältnis von Zionismus und allgemeinen Grundrechten mit der Feststellung, sie habe nun in ehrlichen Worten klargestellt, dass der Zionismus den Menschenrechten widerspreche und „tatsächlich eine ultranationalistische, kolonialistische und vielleicht sogar rassistische Bewegung“ sei.[6]

Kritik Die beständige Kritik Levys an der Politik des Staates Israel und an deren Unterstützung durch die Mehrheit der israelischen Gesellschaft polarisiert. Kritiker werfen ihm eine antiisraelische Haltung sowie die Unterstützung eines „palästinensischen Radikalismus“ vor.[7] Am 23. Oktober 2012 wurde auf der Titelseite der Zeitung Haaretz ein Artikel von Gideon Levy mit der Überschrift „Die meisten Israelis unterstützen das Apartheid-Regime in Israel“ veröffentlicht. Ein Faktencheck ergab, dass weder die Überschrift noch die Analyse von Levy von den tatsächlichen Daten der Umfrage gestützt wurden. Nach öffentlicher Kritik musste Haaretz eine Korrektur veröffentlichen.[8] Ein Vortrag Levys im Mai 2017 in München zum Thema „50 Jahre Besatzung“ wurde von Protesten von Unterstützern der israelischen Regierung begleitet, die ein Verbot der Veranstaltung forderten. Ein solches Verbot wurde von der Stadtverwaltung auch erwogen, mangels damals noch fehlender rechtlicher Grundlage jedoch nicht ausgesprochen.[9] Levy, der internationalen politischen Druck auf Israel für notwendig erachtet,[10] wurde Nähe zur propalästinensischen BDS-Kampagne vorgeworfen, die von ihren Kritikern als antisemitisch abgelehnt wird.[9] Ehrungen









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