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Globaler Süden wendet sich ab: Dollar-Macht als Welt-Reservewährung schwindet atemberaubend schnell


Die außergewöhnlichen Maßnahmen der USA und ihrer Verbündeten gegen Russland haben die großen Reserveländer aufgeschreckt. Seit die USA und Europa russische Banken vom globalen Finanz-Kommunikationssystem Swift ausgeschlossen haben, wenden sich China und Indien vom Dollar ab und wollen die Zahlungsabwicklung ihres Außenhandels internationalisieren.

Der Anteil des US-Dollar an den globalen Reserven sei im vergangenen Jahr zehnmal schneller gesunken als im Durchschnitt der vergangenen zwei Jahrzehnte, heißt es in einer Studie der Londoner Vermögensverwaltung Eurizon SLJ Capital. Sie verweist darauf, dass eine Reihe von Ländern nach Alternativen zum Greenback suchen, nachdem Russlands Einmarsch in der Ukraine umfassende Sanktionen des Westens ausgelöst hat. "Der Dollar erlitt im Jahr 2022 einen atemberaubenden Einbruch seines Marktanteils als Reservewährung, vermutlich aufgrund der rigorosen Anwendung von Sanktionen", schreiben Eurizon-Chef Stephen Jen und seine Kollegin Joana Freire. "Die außergewöhnlichen Maßnahmen der USA und ihrer Verbündeten gegen Russland haben die großen Reserveländer aufgeschreckt", führen sie aus. Die meisten davon seien Schwellenländer aus dem sogenannten Globalen Süden. Immer mehr Länder wenden sich vom Dollar ab Seit die USA und Europa russische Banken vom globalen Finanz-Kommunikationssystem Swift ausgeschlossen haben, wenden sich China und Indien vom Dollar ab und wollen die Zahlungsabwicklung ihres Außenhandels internationalisieren. Auch kleinere Länder experimentieren mit der Abkehr von der US-Währung. Der Anteil des Dollar an den gesamten offiziellen Weltwährungsreserven ist laut Eurizon auf 58 Prozent gesunken. Im Jahr 2001, als der Greenback noch die "unbestrittene hegemoniale Reserve" gewesen sei, waren es 73 Prozent. Globale Vormachtstellung des Dollar "keine ausgemachte Sache" Anleger müssten sich darüber im Klaren sein, "dass der Globale Süden zwar nicht völlig auf den Dollar verzichten kann, aber ein großer Teil keine Lust mehr hat, ihn zu nutzen", so Jen und Freire. (mb/Bloomberg)



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