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Erschließung eines Gasfeldes vor dem Gazastreifen in Planung

Obwohl mit der Hamas keine offiziellen Gespräche über das Projekt geführt werden, wird erwartet, dass die Terrororganisation jeder Vereinbarung inoffiziell zustimmen muss, um so die Gefahr von Raketenangriffen auf das neue Gasfeld zu bannen, sobald die Arbeiten beginnen.

Sollten sich die beiden Parteien über die Nutzung des Gasfelds einigen, würde dies Einnahmen in Milliardenhöhe und einen Schub für die palästinensische Energiewirtschaft bedeuten. Israel wird Gespräche mit Ägypten und der Palästinensischen Autonomiebehörde aufnehmen, um mit der Planung für die Erschließung des Gasfeldes vor dem Gazastreifen zu beginnen, teilte das Büro des Premierministers am Sonntag mit. In der Erklärung heißt es, das gemäß der israelischen Doktrin »Frieden für wirtschaftliche Entwicklung« vorangetriebene Projekt werde »den Schwerpunkt auf die wirtschaftliche Entwicklung der Palästinenser und die Aufrechterhaltung der Sicherheitsstabilität in der Region legen. Die Durchführung des Projekts unterliegt der Koordinierung zwischen den Sicherheitsdiensten und dem direkten Dialog mit Ägypten in Abstimmung mit der Palästinensischen Autonomiebehörde«. Das Gasfeld, das sich etwa 20 Meilen vor der Küste des von der Terrororganisation Hamas beherrschten Gazastreifens befindet, enthält schätzungsweise rund als 28,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas. Es wird erwartet, dass die staatliche ägyptische Gasgesellschaft EGAS mit der Erschließung des Feldes betraut wird. Das Gasgebiet Gaza Marine wurde im Jahr 2000 entdeckt und vom damaligen Palästinenserführer Jassir Arafat als »Geschenk Gottes« gefeiert – nur einen Tag bevor er den »zweite Intifada« genannten Terrorkrieg gegen Israel vom Zaun brach. Aufgrund des anhaltenden Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen Enklave ist das Gas seit seiner Entdeckung vor über zwanzig Jahren unberührt geblieben. Einnahmen in Milliardenhöhe Der genaue Status des Reservoirs ist nach wie vor unklar, denn Israel hat es nie offiziell aufgegeben, auch wenn damalige israelische Premierminister Ehud Barak der Palästinensischen Autonomiebehörde im Jahr der Entdeckung des Feldes das Recht einräumte, dort zu bohren und von den Einnahmen zu profitieren. Auch deswegen sind weitere Verhandlungen und der Abschluss eines Abkommens über die gemeinsame Arbeit am Gasvorkommen notwendig. Die Entscheidung Israels, Ägyptens und der Palästinensischen Autonomiebehörde, Gespräche über das Gasfeld aufzunehmen, wurde nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine und dem Bedarf Europas an alternativen Energiequellen wiederbelebt. Seit vergangenem verhandeln Israel, die Palästinensische Autonomiebehörde und Ägypten unter Vermittlung der USA und der EU erneut an der Erschließung des Gasfelds. Einem Bericht der internationalen arabischen Zeitung Asharq Al-Awsat zufolge setzt sich Ägypten für einen langfristigen Waffenstillstand zwischen den beiden Seiten ein und das Gasreservoir soll ein wichtiges Element einer solchen Vereinbarung sein. Obwohl mit der Hamas keine offiziellen Gespräche über das Projekt geführt werden, wird erwartet, dass die Terrororganisation jeder Vereinbarung inoffiziell zustimmen muss, um so die Gefahr von Raketenangriffen auf das neue Gasfeld zu bannen, sobald die Arbeiten beginnen. Die Erschließung des Feldes wird auch erst nach Abschluss der Arbeiten des interministeriellen Stabs unter der Leitung des israelischen Nationalen Sicherheitsstabs beginnen, der die sicherheitspolitischen Interessen Israels in dieser Angelegenheit wahren soll. Es wird davon ausgegangen, dass die Gasmenge des Feldes für die palästinensischen Gebiete mehr als ausreichend ist und auch Gas ins Ausland exportiert werden kann. Sollte es also tatsächlich zu einer Einigung kommen, ist die Bedeutung für die Palästinenser klar: mögliche Einnahmen in zweistelliger Milliardenhöhe und ein enormer Schub für die palästinensische Energiewirtschaft.

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