Afrikanischen Forschern ist ein kleines Wunder gelungen. Gegen den passiven Widerstand der etablierten Vakzinhersteller und wohl auch aktiven Versuch des deutschen Unternehmens Biontech haben sie einen eigenen Inpfstoff gegen Covid entwickelt. Sowohl Biontech wie die Stiftung Kenup äußerten sich zu den erhobenen Vorwürfen bislang nur in allgemein gehaltenen Stellungnahmen. Ein kleiner Skandal innerhalb des großen Skandals der "Impfstoffapartheid": dass 15 Prozent der Erdbevölkerung bislang nur drei Prozent der Seren bekamen. Um dem empörenden Umstand zu begegnen, hatte die WHO Mitte vergangenen Jahres ein Konsortium pharmazeutischer Unternehmer in Kapstadt mit der Suche nach einem eigenen Impfstoff beauftragt.
Auszüge aus dem Standard:
Afrikanischen Forschern ist ein kleines Wunder gelungen sei. Sie hatten innerhalb kürzester Zeit das Rezept für einen eigenen mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 gefunden, und gegen den passiven Widerstand der etablierten Vakzinhersteller.
Das deutsche Unternehmen Biontech habe die Erforschung eines afrikanischen Impfstoffs sogar aktiv zu verhindern versucht, berichtete das British Medical Journal(BMJ).
Ein kleiner Skandal innerhalb des großen Skandals der "Impfstoffapartheid": dass 15 Prozent der Erdbevölkerung bislang nur drei Prozent der Seren bekamen. Um dem empörenden Umstand zu begegnen, hatte die WHO Mitte vergangenen Jahres ein Konsortium pharmazeutischer Unternehmer in Kapstadt mit der Suche nach einem eigenen Impfstoff beauftragt. Als Ausgangspunkt diente das mRNA-Vakzin des US-Pharmakonzerns Moderna: Nicht nur, weil dieser angekündigt hatte, mögliche Patentrechtsverletzungen zumindest während der Pandemie nicht verfolgen zu lassen, sondern vor allem, weil über das Moderna-Serum die meisten Informationen öffentlich zugänglich waren.
Tatsächlich hatten die Kapstädter Forscherinnen und Forscher schon Anfang dieses Jahres Erfolg, indem sie ein Serum fanden, das die Voraussetzungen für eine industrielle Produktion erfüllte.
Ob es derselbe Impfstoff wie Modernas ist, wissen selbst die Forschenden nicht: Dazu müsste der US-Konzern sein Rezept verraten – was er nicht tut. Wäre Moderna kooperativ, könnte sich das Kapstädter Konsortium eventuell sogar die Zulassungsprozedur mit ihren zeitaufwendigen Testreihen sparen: Dazu zeigte sich das Unternehmen aus Massachusetts allerdings nicht bereit. Die Herstellung eines eigenen afrikanischen Impfstoffs könnte sich deshalb um Jahre verzögern – zu spät, um in der Covid-Pandemie noch rasche Wirkung zu erzielen und viele Leben zu retten.
ber die von Biontech finanzierte Stiftung Kenup hat das Mainzer Unternehmen nach Recherchen des British Medical Journal sogar versucht, die südafrikanische Forschung zu stoppen. In einem Brief an die Regierung in Pretoria warnte Kenup im August vergangenen Jahres davor, dass der Kapstädter Versuch gegen das Patentrecht verstoße: Er sei deshalb ohnehin kurzlebig und müsse abgebrochen werden. Stattdessen promotete die "Stiftung" die Pläne Biontechs, den Impfstoff der Mainzer Firma erst in Ruanda und dann in Senegal in Containern herzustellen: Sie sollen in Deutschland ausgestattet und zumindest anfangs von Biontech-Personal betrieben werden.
Auf diese Weise könnten zwar jährlich 50 Millionen Dosen in den beiden afrikanischen Staaten hergestellt werden, doch die Technologie bliebe fest in Mainzer Händen. Kenup regte sogar an, dass die in Ruanda und Senegal hergestellten Impfstoffe über die Europäische Arzneimittel-Agentur zugelassen werden: ein Vorschlag, der in Südafrika als "Gipfel des Paternalismus" zurückgewiesen wurde.
Offenbar wolle man den Afrikanern nicht einmal die Kontrolle der in ihren Staaten hergestellten Seren überlassen, entrüstete sich Marie-Paule Kieny vom Kapstädter Medicines Patent Pool. Auf heftige Kritik stieß auch die Behauptung, der gefundene Impfstoff sei auf eine Verletzung des Patentrechts zurückzuführen. "Äußerst bedauernswert" und "vollkommen falsch", konterte Charles Gore, Geschäftsführer des am Kapstädter Konsortium beteiligten Medicines Patent Pool.
Sowohl Biontech wie die Stiftung Kenup äußerten sich zu den erhobenen Vorwürfen bislang nur in allgemein gehaltenen Stellungnahmen.
Trotz des Störfeuers wird am Kap der Guten Hoffnung nun der Durchbruch bei der eigenen Forschung gefeiert. "Südafrika ist auf dem Weg zu einer Führungsrolle bei der Herstellung von Vakzinen", attestierte WHO-Chef Tedros.
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