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Zwei Drittel der Ukrainer wollen für die Ukraine nicht in den Krieg ziehen: Sie fürchten Tod, Behinderung, schlechte materielle Unterstützung & schlechte Kommandanten mehr als eine Gefangenschaft!

 Die Mobilisierung zusätzlicher Soldaten wird zur Schicksalsfrage. Zum Symbol dieses erbitterten Streits ist das Gesetz über die Mobilisierung geworden. Es hängt trotz grosser Dringlichkeit seit über zwei Monaten im Parlament fest.



new voice: Im Januar waren 35 % der ukrainischen Männer Bereit zur Mobilisierung. Davon abgesehen gibt es eine Reihe von Gründen, warum viele zögern, dies zu tun.

Dies belegen die Ergebnisse einer Umfrage von Info Sapiens im Auftrag von Texty.org.

Als Hauptgründe, warum Männer nicht in die ukrainischen Streitkräfte eintreten wollen, nannten die Befragten unzureichende materielle Unterstützung (65,6 %), die Möglichkeit einer Behinderung oder des Todes (64,1 %), die Unsicherheit der Dienstbedingungen (63,8 %) und die Möglichkeit, in die Hände eines schlechten Kommandeurs zu geraten (59,6 %).

Gleichzeitig macht die Wahrscheinlichkeit, in die Hände eines "schlechten" Kommandeurs zu geraten, den ukrainischen Männern mehr Angst als die Gefangenschaft (50,8 %).

Die Befragten glauben auch, dass die Effektivität der ukrainischen Streitkräfte in diesem Jahr durch Korruption im Verteidigungsministerium (46,2 %), Mangel an Waffen und Munition (35,7 %), Kriegsmüdigkeit der Gesellschaft (29 %) und Rückgang der Militärhilfe von Partnern (22,3 %) negativ beeinflusst wird.


Berliner Zeitung: Welchen Preis zahlt die Ukraine für den Krieg? Die Mobilisierung zusätzlicher Soldaten wird zur Schicksalsfrage

Nach zwei Jahren Verteidigungskrieg gegen Russland kämpfen die Ukrainer mit zwei fundamentalen Problemen: Ihre Armee hat nicht genug Munition und Soldaten. Bei den Rüstungslieferungen sind die Ukrainer stark vom Ausland abhängig. Die Mobilisierung zusätzlicher Kämpfer ist hingegen ihre eigene Verantwortung. 450 000 bis 500 000 Mann zusätzlich will das Oberkommando, um die Lücken an der Front zu schliessen, Truppen abzulösen und die Initiative zurückzugewinnen.

Die Forderung droht die Ukraine politisch und gesellschaftlich zu zerreissen. Präsident Selenski weiss das und zögert, während die Russen im Donbass vorrücken. Militärisch lässt sich die Untätigkeit kaum erklären. Doch die Widerstände gegen die Ausweitung der Mobilisierung sind riesig, und sie kommen aus verschiedensten Interessengruppen.


Mobilisierungsgesetz mit 4200 Änderungen

Zum Symbol dieses erbitterten Streits ist das Gesetz über die Mobilisierung geworden. Es hängt trotz grosser Dringlichkeit seit über zwei Monaten im Parlament fest. Eine erste Version musste das Verteidigungsministerium nach Tumulten in der Werchowna Rada zurückziehen. Die Neufassung durchlief Anfang Februar zwar die erste Lesung. Doch seither kamen über 4200 Änderungsanträge dazu, die eine Verabschiedung weiter verzögern.

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