Wird die EU angesichts der Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg zu russischem Gas zurückkehren? Chemiepark Leuna: Rückkehr zu billigem russischen Gas ist die einzige Möglichkeit zur Wiederbelebung
- Wolfgang Lieberknecht
- 15. März
- 2 Min. Lesezeit
Berliner Zeitung: Nach Putins Äußerungen fielen Referenzpreise für Gas in Europa um fünf Prozent. Vor dem Angriffskrieg war Russland der größte Gaslieferant für Europa. Viele dieser Verbindungen sind jedoch nicht mehr intakt. So zum Beispiel auch die Nord-Stream-Pipeline, die im September 2022 durch eine Explosion beschädigt wurde. Auch der Ukraine-Transit, durch den mehrere EU-Länder bis vor kurzem noch russisches Gas bezogen, wurde Ende 2024 gestoppt. Über die TurkStream-Pipeline gelangt jedoch nach wie vor Gas aus Russland nach Europa – im Februar stiegen die Lieferungen sogar auf ein neues Rekordhoch.
Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, sind die europäischen Erdgas-Futures TTF, also der Referenzpreis für den Gashandel in Europa, am Freitag abgestürzt. Laut Bloomberg geschah dies unmittelbar, nachdem Putin ein mögliches Energiekooperationsabkommen zwischen Moskau und Washington angedeutet hatte, welches die Brennstofflieferungen nach Europa steigern könne. Eigentlich plant die EU, sich bis 2027 vollständig von fossilen Brennstoffen aus Russland zu lösen. Doch seit Wochen mehren sich Spekulationen, ob die EU angesichts der Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg zu russischem Gas zurückkehren könnte.
„Wenn sich beispielsweise die USA und Russland auf eine Zusammenarbeit im Energiesektor einigen, könnte eine Gaspipeline für Europa sichergestellt werden“, sagte Putin bei einem Briefing in Moskau, das laut Bloomberg am Donnerstag vom staatlichen Fernsehen Rossija 24 ausgestrahlt wurde. „Und das wird Europa zugutekommen, da es billiges russisches Gas erhält.“ In den letzten Wochen mehren sich Stimmen in Europa, die eine Wiederaufnahme der russischen Lieferungen fordern, da die hohen Energiepreise seit der russischen Invasion die Wirtschaft belasten. Erst kürzlich erklärte der Chemiepark Leuna, dass eine Rückkehr zu billigem russischen Gas die einzige Möglichkeit sei, ihre Branche wiederzubeleben.
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