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Will man sich Sahra Wagenknecht schlechtrechnen? In einigen Umfragen steht das BSW unter fünf Prozent, in anderen auf soliden sieben. Sollen Wähler beeinflusst werden, nicht für BSW zu stimmen?

Berliner Zeitung, Auszüge: Sigmar Gabriel, Vorsitzender der Transatlantik-Brücke und seit kurzem Aufsichtsratsmitglied beim Rüstungskonzern Rheinmetall, überraschte jüngst bei Markus Lanz im ZDF mit einem Wunsch: Er sehe lieber die Linkspartei im Bundestag als das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Wenige Tage später folgte ein bemerkenswerter Schwenk in den Umfragezahlen: Laut der ZDF-finanzierten Forschungsgruppe Wahlen läge die Linke bei 5 Prozent, das BSW hingegen nur noch bei 3 Prozent.

In den Medien und sozialen Netzwerken wird sogleich der Untergang des BSW eingeläutet, auch mit Verweis auf eine aktuelle Forsa-Umfrage, die das Bündnis bei lediglich 4 Prozent sieht. Die nur einen Tag ältere Insa-Umfrage, die dem BSW solide 7 Prozent prognostiziert, bleibt lieber unerwähnt – obwohl Insa bei den Europawahlen 2024 das treffsicherste Institut war. Das SPD-nahe Institut Forsa wiederum hatte das BSW über Monate hinweg bei stabilen 6 bis 7 Prozent geführt, bevor die Partei nach dem Bruch der Ampelkoalition plötzlich auf 5 Prozent fiel – und seither konsequent bei 4 Prozent gehalten wird.

Kritische Auseinandersetzung mit Umfragewerten

Nur wenige Wählerinnen und Wähler wissen, dass Umfrageergebnisse von allen Instituten nachträglich berechnet und korrigiert werden. Welche Annahmen und Faktoren dabei in die endgültigen Zahlen einfließen, bleibt für die Öffentlichkeit meist undurchsichtig. Der Verdacht, dass Umfragen gezielt zur Wahlbeeinflussung genutzt werden, ist keineswegs neu. Der Publizist und ehemalige SPD-Abgeordnete Albrecht Müller hat mehrere Fälle dokumentiert, die solche Manipulationstechniken belegen.

Ein Blick auf die aktuelle Yougov-Umfrage aus Großbritannien zeigt, wie unterschiedlich Prognosen ausfallen können: Während Yougov das BSW bei soliden 6 Prozent sieht, prognostiziert das Institut ein überraschendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der AfD und der SPD, die beide bei 19 Prozent liegen sollen. Die Union bleibt mit 28 Prozent deutlich unter den sonst üblichen Werten.


 
 
 

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