top of page

Was tun zur Überwindung von Krieg&für friedliche Konfliktlösungen in Afrika? Worldbeyodwar-Konferenz

Aktualisiert: 30. Nov. 2023

Eine dreitägige virtuelle Konferenz vom 23. bis 25. November 2023, um die Netzwerke von World BEYOND War in Afrika zu stärken und zu erweitern, um gemeinsam an der Beendigung aller Kriege zu arbeiten. Erfahren Sie mehr unter: https://worldbeyondwar.org/africa2023/



Beitrag des Koordinators der Internationalen FriedensFabrik Wanfried am dritten Tag ab Minute 26.46 (sein Text in Deutsch ist unten eingefügt) Speech in English at the end






World BEYOND War ist eine globale gewaltfreie Bewegung zur Beendigung des Krieges und zur Schaffung eines gerechten und nachhaltigen Friedens. World BEYOND War wurde am 1. Januar gegründetst, 2014, als die Mitbegründer David Hartsough und David Swanson sich daran machten, eine globale Bewegung zu gründen, um die Institution des Krieges selbst abzuschaffen, nicht nur den „Krieg des Tages“. Wenn der Krieg jemals abgeschafft werden soll, dann muss er als gangbare Option vom Tisch genommen werden. So wie es keine „gute“ oder notwendige Sklaverei gibt, gibt es auch keinen „guten“ oder notwendigen Krieg. Beide Institutionen sind verabscheuungswürdig und unter keinen Umständen akzeptabel. Was können wir also tun, wenn wir Krieg nicht zur Lösung internationaler Konflikte einsetzen können? Einen Weg zu finden, um zu einem globalen Sicherheitssystem überzugehen, das durch internationales Recht, Diplomatie, Zusammenarbeit und Menschenrechte unterstützt wird, und diese Dinge mit gewaltfreien Aktionen statt der Androhung von Gewalt zu verteidigen, ist das Herzstück von WBW. Unsere Arbeit umfasst Bildung, die Mythen wie „Krieg ist natürlich“ oder „Wir hatten schon immer Krieg“ zerstreut und den Menschen zeigt, dass Krieg nicht nur abgeschafft werden sollte, sondern auch tatsächlich sein kann. Unsere Arbeit umfasst alle Arten von gewaltfreiem Aktivismus, der die Welt in die Richtung bewegt, allen Krieg zu beenden.

Unsere Theorie des Wandels: Bildung, Aktion und Medien

World BEYOND War zur Zeit koordiniert Dutzende Kapitel und unterhält Partnerschaften mit fast 100 Tochtergesellschaften auf der ganzen Welt. WBW funktioniert durch ein dezentralisiertes, verteiltes Basisorganisationsmodell, das sich auf den Aufbau von Macht auf lokaler Ebene konzentriert. Wir haben kein zentrales Büro und arbeiten alle remote. Die Mitarbeiter von WBW stellen Tools, Schulungen und Ressourcen zur Verfügung, um die Ortsverbände und Mitgliedsorganisationen in die Lage zu versetzen, sich in ihren eigenen Gemeinden auf der Grundlage der Kampagnen zu organisieren, die bei ihren Mitgliedern am meisten Anklang finden, und gleichzeitig auf das langfristige Ziel der Abschaffung des Krieges hinzuarbeiten. Schlüssel zu World BEYOND War's Arbeit ist die ganzheitliche Opposition gegen die Institution des Krieges insgesamt – nicht nur alle aktuellen Kriege und gewaltsamen Konflikte, sondern auch die Kriegsindustrie selbst, die laufenden Kriegsvorbereitungen, die die Rentabilität des Systems nähren (z. Waffenlager und der Ausbau von Militärstützpunkten). Dieser ganzheitliche Ansatz, der sich auf die Institution Krieg als Ganzes konzentriert, unterscheidet die WBW von vielen anderen Organisationen. Read Unsere Theorie der Veränderung!


Frieden ist kein Geschenk, den musst du dir erarbeiten Wolfgang Lieberknecht (IFFW)

Das ist die Kernbotschaft des deutschen, aber besser weltbürgerlichen Philosophen Immanuel Kant in seiner Schrift Zum ewigen Frieden vor über 200 Jahren; ich werde auf ihn später zurückkommen.

Wir können dabei den inneren Frieden unter den Menschen in organisierten Regionen, in Gruppen und Staaten unterscheiden von den Außenbeziehungen zwischen ihnen, dem äußeren Frieden

Ich gehe zunächst auf den Inneren Frieden ein. Er hat nach 1945 bis heute in den meisten westlichen Staaten geherrscht, kommt jetzt allerdings immer mehr in Gefahr, wie etwa die Ereignisse beim letzten Regierungswechsel in den USA gezeigt haben. Ich stütze mich bei dem Konzept für Inneren Frieden vor allem auf den deutschen Friedensforscher, Dr. Dieter Senghaas und sein aus der europäischen Entwicklung abgeleitetes Modell des Zivilisatorischen Hexagons.

Die Herausbildung der Nationalstaaten mit Innerem Frieden in Europa

Nachdem in Europa im 17. Jahrhundert 30 Jahre Krieg herrschte in dem locken politischen Verbund, dem Heiligen Römischen Reich, bildeten sich die Nationalstaaten langsam in Europa heraus. Das passierte zuerst in Frankreich, das zur ersten Großmacht in Europa wurde. Es gelang durch eine brutale Unterwerfung aller abweichenden Kräfte auf dem Territorium oder ihrer Vertreibung vom Territorium und die gezielte Destabilisierung der alten Ordnung und seiner anderen Regionen. Die anderen Staaten zogen in Abwehr der französischen Übermacht nach. Und nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schwächung der europäischen Kolonialimperien, hat sich das Modell des Staates, entweder als Nationalstaat oder Vielvölkerstaat weltweit durchgesetzt.

So setzte sich in den europäischen Regionen jeweils die stärkste wirtschaftlich-militärische Kraft durch und stellte das Gewaltmonopol der von ihr gebildeten Staates durch. Nur sie hatte das Recht, Waffen einzusetzen. Das war die erste Bedingung für eine friedliche Entwicklung in den Regionen, weil nur noch eine Kraft Waffen hatte und nun die Konflikte nicht mehr gewaltsam ausgetragen werden konnten.

Dieses Monopol konnte aber von den Siegern nun für ihre willkürlich Machtausübung eingesetzt werden und damit auch andere Kräfte provozieren, sich wieder zu bewaffnen. In diesen Regionen rangen die oppositionellen Kräfte um Rechtsstaatlichkeit: Die Begrenzung der Macht der Herrschenden und für gleiche Rechte für alle in dem Gebiet. Rechtsstaatlichkeit ist die zweite Bedingung des Friedens und der Erhaltung des Friedens neben der Erhaltung des Gewaltmonopols. Auch das kann aber noch ein Ringen zwischen Eliten um ihren Anteil an den Privilegen sein auf Kosten der Masse der Menschen und dieser Konflikt kann wieder eskalieren zu Gewalt. Deshalb gibt es zwei weitere Bedingungen für Frieden: Die gleiche demokratische Teilhabe aller Menschen an den politischen Entscheidungen und damit ihre Möglichkeit, ihre Interessen einzubringen; die Möglichkeit damit soziale Perspektiven für alle durchzusetzen. Nötig ist dazu die eigene Organisation der Unterprivilegierten für ihre Interessen und ein Verständnis in der ganzen Gesellschaft, dass nur die demokratische Teilhabe aller und die Sicherung menschenwürdiger Lebensbedingungen für alle – und damit auch die bisher Privilegierten - den Frieden auf Dauer sichern kann. Dazu ist ein Bewusstsein der gegenseitigen Abhängigkeit nötig, das ist die fünfte Bedingung. Die sechste Bedingung ist das Erlernen von Kindheit an, Konflikte mit friedlichen Mitteln zu lösen und der Aufbau von Institution, die gerechte Konfliktlösungen auf friedlichem Weg sichern können und in die die Menschen Vertrauen haben

Andere Autoren ergänzen die sechs Bedingungen durch weitere Bedingungen für Frieden, wie die Verallgemeinerung wissenschaftlichen Denkens, die Herausbildung politische selbständig denkender und aktiver Persönlichkeiten, viele zwischen-ethnische und interregionale Beziehungen und Dialoge der Menschen in den sich bildenden Staaten, Religionsdialog und die Herausbildung einer gemeinsamen Ethik, eines in einer Gesellschaft gemeinsamen Denkens, was richtig und falsch ist, und von Generationengerechtigkeit, d.h. dass die Menschen nicht heute auf Kosten der nächsten Generation zu leben, wie etwa bei der Zerstörung des Klimas.

In Europa hat dazu die Urbanisierung, die Herausbildung der Städte und Industrien zum Inneren Frieden beigetragen. Sie ermöglichten persönliche Begegnung von Menschen aus den verschiedenen Landesteilen. Dies ermöglichten die Überwindung von Vorurteilen und Spaltungen und schuf den Boden für die Herausbildung einer gemeinsamen nationalen Identität. Dazu trug auch der Aufbau von Stra0en und Eisenbahnlinien als Basis für den Aufbau einer gemeinsamen Volkswirtschaft bei und die dadurch bedingten gegenseitigen Abhängigkeiten. Sie brachte einen Bildungsschub mit sich. Und die Zusammenballung vieler Menschen in Betrieben und Städten gaben ihnen mehr politische Macht zur Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber den Gruppen, die in Wirtschaft und Staat herrschten. Sie bildeten Gewerkschaften und Parteien und erkämpften sich das allgemeine Wahlrecht.

Die Herausbildung dieser Bedingungen haben zu anhaltendem Frieden in den Staaten in Europa und anderer westlicher Staaten nach 1945 geführt. Durchgesetzt wurden sie vor allem in und nach den beiden Weltkriegen und dem Leid, das die Politik der Herrschenden für die Masse der Bevölkerungen gebracht hatte. Sie wollten eine Politik, die verhindert, dass das wieder vorkommen wird. Durchgesetzt wurden sie aber auch mit von Kräften von außen durch die Politik der USA und der Sowjetunion. Mit ihrer überlegenen wirtschaftlich und militärischen Kraft unterwarfen sie die in Trümmern liegenden Staaten Europas und suchten sie als Vasallen für ihre Interessen in ihre Imperien einzugliedern.

Die Verwirklichung dieser Lehren, die Erhaltung der Friedensbedingungen aber ist ständig umkämpft. Sie können auch wieder verloren gehen und damit der Frieden, wie wir das nach 1945 in Griechenland, später in Jugoslawien und jetzt in der Ukraine erleben. Ein wichtiger Grund dafür war und ist der Abbau der sozialen Sicherheit für alle. Sie hatte sich nach 1945 für alle verbessert. Seit den 1980er Jahren aber wird sie immer mehr abgebaut und wächst die Kluft zwischen Reich und Arm in Europa immer mehr. Ein Grund für die Veränderungen sind auch die internationalen Entwicklungen: Der hohe Wohlstand im Westen und damit eine Bedingung für Frieden lag in der Ausbeutung des globalen Südens, über den viel Reichtum von da in die Industrieländer umverteilt worden ist. Von ihm haben Kapital und Arbeit im Westen profitiert. Der Westen hatte die Macht dazu durch sein Monopol auf die Industrie und die industrielle Waffenproduktion und die durch die staatlichen Verwaltungen Staaten mögliche große Rekrutierung und Finanzierung von großen Armeen. Durch Russland und China und die politische Unabhängigkeit der früheren Kolonien und ihren wachsenden Zusammenschluss verliert der Westen seine dominante Macht, diese Ausbeutung weiterzuführen und so den hohen Lebensstandard auf Kosten anderer Völker aufrechtzuerhalten. Auch dies führt zum Abbau sozialer Sicherheit und ist Hintergrund der neuen Kriege in Europa. Dies ist auch Hintergrund des Aufkommens rechtsradikaler, antidemokratischer Bewegungen und Parteien in vielen europäischen Staaten, der Bedrohung der Errungenschaften nach 1945 und des Friedens. In den westlichen Staaten gibt es nur eine Minderheit, die weiß, dass ihr relativ hoher Lebensstandard auf der Ausbeutung des globalen Südens beruht. Nur eine Minderheit ist aus der Philosophie der Menschenrechtserklärung oder religiöser oder humanistischer Überzeugungen bereit, sich für eine Beendigung der Ausbeutung des Südens zu engagieren und Stimmen ernst zu nehmen, dass das über kurz oder lang auch ihren Frieden gefährden wird.

Der Westen setzt auf die Verteidigung seiner Privilegien mit militärischen Mittel und rüstet dazu mächtig auf. Er verschwendet dazu die öffentlichen Mittel, die wir einsetzen könnten für die Sicherung zumindest der Grundbedürfnisse weltweit aller Menschen und für eine Umbau der Wirtschaft zu einer Wirtschaft, die die natürlichen Lebensgrundlagen nicht mehr zerstört.



1945 nach dem Zweiten Weltkrieg gab es eine kurze Zeit eine Chance, eine friedliche und gerecht Welt aufzubauen.

Wie nach dem ersten Weltkrieg wurden die Ideen Immanuel Kant aufgegriffen, der sich Gedanken gemacht hatte, wie eine Welt ohne Krieg geschaffen werden konnte. stellte ebenso wie Karl Marx das Ringen um Frieden als Kampf zwischen Oben und Unten oder zwischen den sozialen Klassen da, den Profiteuren von Kriegen und den Leidtragenden der Kriege.



Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden, Was ist Aufklärung:

- Die oben lieben den Krieg, sie können ihre Macht erweitern und tragen nicht das Leid des Krieges, sondern Leben im Krieg so gut wie im Frieden, sie müssen nicht töten und sterben, tragen nicht die Kosten für Aufrüstung und Kriegsschuld.

- Diesen Gegensatz zwischen Oben und unten bewusst machen und deutlich machen, was die wirklichen die Kriegsziele der Oberen sind, für die sie die Menschen als Mittel gebrauchen wollen

- Sie schicken ihre Untertanen in den Krieg. Sie lassen ihre Diplomaten gute Gründe für ihre gewollten Kriege ausarbeiten.

- Die Argumente für Krieg und Gewalt widerlegen durch Bildungsarbeit und Ermutigung, sich selbst eine Meinung zu bilden und die Argument der Oberen kritisch zu hinterfragen.

- Die Möglichkeiten der politischen Einmischung nutzen, um die Kriege zu verhindern.

- Das ist nicht einfach, da die meisten Menschen sich vor allem um ihre ihr Leben und ihre direkte Umgebung kümmern und nicht verstehen, wie es mit internationalen Beziehungen verbunden ist. Die Bedeutung begreifen viele erst, wenn das Schießen beginnt.

Der US-Präsident

Der erste internationale Kongress der Internationalen Arbeiterassoziation 1864 in London hatte den Kräften, die in den Kriegen der Herrschenden Blut und Gut verlieren abverlangt: Studiert die internationalen Beziehungen, untersucht die Ziele der Herrschenden in euren jeweiligen Staaten. Kritisiert sie, wenn sie andere Staaten unfair behandeln wollen, stellt euch dagegen und entwickelt eigene faire Vorschläge zu den internationalen Beziehungen und sucht sie durchzusetzen. Nur wenn wir in unseren jeweiligen Staaten, Ethnien, Völkern uns gegen Versuchen der eigenen Herrschenden stellen, andere Völker zu unterjochen oder auszubeuten, werden wir die nötige internationale Zusammenarbeit der Völker schaffen können, die nötig ist, um die Menschheit zu befreien. Dazu gilt es auch der Darstellung anderer Völker als Feinde, schlechte Menschen oder Untermenschen entgegenzuwirken oder die Darstellung von deren Führer als brutale Diktatoren, die beseitigt werden müssen, was nur mit Krieg gehe. Ein beliebtes Mittel ist dabei, zu behaupten, dass das Land oder der angebliche Diktator, dass man unterwerfen will, einen selbst angreifen wolle oder angreift.

Die Ursachen, die zu Kriegen führen, liegen in internationalen Interessenkonflikten, die es zu verstehen gilt und für die rechtzeitig friedliche und faire Lösungen gefunden werden müssen, um die Eskalation zu Krieg und Gewalt zu verhindern. Über die Grenzen sollten die Friedenkräfte sich deshalb vernetzen und gemeinsam lernen, die Konflikte zu verstehen, faire Lösungen zu erarbeiten und sich zu unterstützen.


Dem Aufbau von Nationalegoismus entgegenwirken: Mit der Herausbildung von Nationalstaaten wurde die scharfe Abgrenzung von Regionen gegeneinander und der in ihnen lebenden Menschen gegeneinander betrieben. Die Regionen waren lange in Europa locker verbunden in heiligen römischen Reich. Jetzt löste sich zuerst Frankreich heraus und bildete den ersten Nationalstaat, die erste Großmacht in Europa. Sie suchte das Land zu vereinen, indem im Inneren alle gewaltsam niedergemacht wurden, die sich nicht dem Aufbau eines gemeinsamen starken Staates unterordnen wollten. In anderen Ländern aber schürte Frankreich die internen Konflikte, um sie zu schwächen und dadurch die eigenen Interessen noch besser gegen sie durchsetzen zu können. Musste sich Politik im Heiligen römischen Reich noch an christlichen Maßstäben rechtfertigen, waren jetzt alle Mittel erlaubt, die Frankreich stärkten und die anderen Regionen und Staaten schwächten, auch wenn sie christlichen Idealen völlig widersprachen.

Dieser Nationalegoismus hat die Welt dann zur koloniale Unterwerfung der wirtschaftlich und militärischen schwächeren Länder geführt und dann zwei Weltkriege mit über 60 Millionen Toten und dem Abwurf der Atombombe.

Die Lehre daraus wurde in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte gezogen: Wir sollten uns danach weltweit alle als Mitglieder einer menschlichen Familie verstehen und dies Verständnis zu unserer Hauptidentität machen und nicht unsere Zugehörigkeit zu verschiedenen Nationalitäten oder Religionen oder Ethnien.

Und in der UN-Charta wurde international vereinbart, dass alle Konflikte nur noch mit friedlichen Mitteln gelöst werden dürfen.

Doch die Starken Staaten verkünden das seither in Worten, setzten aber auch nach 1945 Krieg und Gewalt gegen schwächere Länder und weigerten sich, die in der Kolonialzeit den Staaten aufgezwungenen ungerechten globalen Wirtschaftsbeziehungen zu verändern. Sie blockierten in der UNO beschlossene Forderungen nach einer gerechten Wirtschaftsordnung, korrumpierten eine kleine Elite nach der Unabhängigkeit und gingen und gehen mit politischen Morden und militärischen Interventionen gegen die Staaten vor, die für eine Weltwirtschaftsordnung eintreten, die auch im globalen Süden menschenwürdige Lebensbedingungen für alle ermöglichen könnte.

Wie die ungerechten Nord-Süd-Beziehungen seit Jahrhunderten die Chance auf einen Inneren Frieden in den westlichen Ländern erleichtert, so erschwert er den Inneren Frieden in den Staaten, aus denen der Reichtum des Landen weiter in den globalen Norden fließt.

Das Ringen um Souveränität des eigenen Landes gegenüber den Staaten des Nordens und den Zusammenschluss mit den Ländern, für deren Entwicklung auch die Überwindung der Kolonialen und neokolonialen Ordnung ist deshalb nötig für die Schaffung des Inneren Friedens, an dem die dominierenden Kräfte Westen nach den Prinzip Teile und Herrsche nicht interessiert ist. Sie suchen vielmehr in ihrem nationalegoistischen Interesse die Spaltungen zu vertiefen und zu eskalieren, um ihre Interessen weiter unbeschränkt durchsetzen zu können.

In den westlichen Staaten gibt es nur eine Minderheit, die weiß, dass ihr relativ hoher Lebensstandard auf der Ausbeutung des globalen Südens beruht. Nur eine Minderheit ist aus der Philosophie der Menschenrechtserklärung oder religiöser oder humanistischer Überzeugungen bereit, sich für eine Beendigung der Ausbeutung des Südens zu engagieren und Stimmen ernst zu nehmen, dass das über kurz oder lang auch ihren Frieden gefährden wird.

Der Westen setzt auf die Verteidigung seiner Privilegien mit militärischen Mittel und rüstet dazu mächtig auf. Er nutzt dazu die Mittel, die wir einsetzen könnten für die Sicherung zumindest der Grundbedürfnisse weltweit aller Menschen und für eine Umbau der Wirtschaft zu einer Wirtschaft, die die natürlichen Lebensgrundlagen nicht mehr zerstört.



Peace is not a gift, you have to work for it

This is the core message of the German, but better cosmopolitan philosopher Immanuel Kant in his essay On Perpetual Peace over 200 years ago; I will come back to him later.

We can distinguish between the inner peace among people in organised regions, groups and states and the external relations between them, the outer peace

I will start with the inner peace. It has prevailed in most Western countries since 1945, but is now increasingly under threat, as the events surrounding the last change of government in the USA have shown. I base my concept for inner peace primarily on the German peace researcher Dr Dieter Senghaas and his model of the civilisational hexagon derived from European developments.

The emergence of states with inner peace in Europe

After 30 years of war in Europe in the 17th century in the loose political union of the Holy Roman Empire, nation states slowly emerged in Europe. This happened first in France, which became the first great power in Europe. It succeeded by brutally subjugating all dissenting forces on its territory or expelling them from the territory and deliberately destabilising the old order and its other regions. The other states followed suit in defence against French superiority. And after the Second World War and the weakening of the European colonial empires, the model of the state, either as a nation state or a multi-ethnic state, prevailed worldwide.


In the European regions, the strongest economic and military power prevailed and established a monopoly on the use of force by the state it formed. Only it had the right to use weapons. This was the first condition for peaceful development in the regions, because only one power had weapons and conflicts could no longer be carried out violently.

However, this monopoly could now be used by the victors for their arbitrary exercise of power and thus also provoke other forces to take up arms again. In these regions, the opposition forces struggled for the rule of law: to limit the power of the rulers and for equal rights for all in the area. The rule of law is the second condition for peace and the preservation of peace, alongside the preservation of the monopoly on the use of force. But even this can still be a struggle between elites for their share of the privileges at the expense of the masses of people and this conflict can escalate into violence again. There are therefore two further conditions for peace: The equal democratic participation of all people in political decisions and thus their opportunity to bring their interests to bear; the possibility thereby to assert social perspectives for all. This requires the underprivileged to organise themselves for their interests and an understanding throughout society that only the democratic participation of all and the securing of decent living conditions for all - and thus also for the previously privileged - can ensure peace in the long term. This requires an awareness of interdependence, which is the fifth condition. The sixth condition is learning from childhood to resolve conflicts by peaceful means and building institutions that can ensure just conflict resolution by peaceful means and in which people have confidence



Other authors supplement the six conditions with further conditions for peace, such as the generalisation of scientific thinking, the development of politically independent and active personalities, many inter-ethnic and inter-regional relationships and dialogues between people in the emerging states, religious dialogue and the development of a common ethic, a common way of thinking in a society about what is right and wrong, and intergenerational justice, i.e. that people do not live today at the expense of the next generation, such as in the case of climate destruction.


In Europe, urbanisation, the development of cities and industries have contributed to inner peace. They enabled personal encounters between people from different parts of the country. This made it possible to overcome prejudices and divisions and created the basis for the development of a common national identity. The construction of roads and railway lines as the basis for building a common national economy and the resulting mutual dependencies also contributed to this. It brought with it a boost in education. And the concentration of many people in factories and towns gave them more political power to assert their interests against the groups that ruled the economy and the state. They formed trade unions and parties and fought for universal suffrage.

The development of these conditions led to lasting peace in the states in Europe and other Western countries after 1945. They were enforced above all during and after the two world wars and the suffering that the policies of those in power had brought to the masses of the population. They wanted a policy that would prevent this from happening again. However, they were also enforced by external forces through the policies of the USA and the Soviet Union. With their superior economic and military power, they subjugated the European states in ruins and sought to incorporate them into their empires as vassals for their own interests.



However, the realisation of these lessons and the preservation of the conditions for peace are constantly contested. They can also be lost again and with them peace, as we experienced in Greece after 1945, later in Yugoslavia and now in Ukraine. An important reason for this was and is the reduction in social security for all. It had improved for everyone after 1945. Since the 1980s, however, it has been increasingly dismantled and the gap between rich and poor in Europe is growing ever wider. International developments are also a reason for the changes: The high level of prosperity in the West, and thus a condition for peace, lay in the exploitation of the global South, through which much wealth has been redistributed from there to the industrialised countries. Capital and labour in the West have profited from this. The West had the power to do this through its monopoly on industry and industrial arms production and the large-scale recruitment and financing of large armies made possible by state administrations. Through Russia and China and the political independence of the former colonies and their growing union, the West is losing its dominant power to continue this exploitation and thus maintain the high standard of living at the expense of other peoples. This also leads to a reduction in social security and is the background to the new wars in Europe. This is also the background to the rise of radical right-wing, anti-democratic movements and parties in many European countries and the threat to the achievements of the post-1945 era and to peace. In Western countries, there is only a minority that realises that their relatively high standard of living is based on the exploitation of the global South. Only a minority is prepared, on the basis of the philosophy of the Declaration of Human Rights or religious or humanist convictions, to commit itself to ending the exploitation of the South and to take seriously the voices that sooner or later this will also jeopardise their peace.

The West relies on the defence of its privileges by military means and is arming itself mightily to this end. To this end, it is wasting public funds that we could be using to secure at least the basic needs of all people worldwide and to reorganise the economy into one that no longer destroys the natural foundations of life.




Immanuel Kant, On Perpetual Peace, What is Enlightenment:


- Those at the top love war, they can extend their power and do not bear the suffering of war, but live in war as well as in peace, they do not have to kill and die, do not bear the costs of armament and war guilt.

- Make people aware of this contrast between top and bottom and make it clear what the real war aims of those at the top are, for which they want to use the people as a means

- They send their subjects to war. They have their diplomats work out good reasons for their desired wars.

- Refute the arguments in favour of war and violence through educational work and by encouraging people to form their own opinions and to critically question the arguments of their superiors.

- Utilising the possibilities of political intervention to prevent wars.

- This is not easy, as most people are primarily concerned with their own lives and their immediate environment and do not understand how it is linked to international relations. Many only realise the importance when the shooting starts.


The first international congress of the International Workingmen's Association in London in 1864 demanded of the forces losing blood and property in the wars of the rulers: study international relations, examine the aims of the rulers in your respective states. Criticise them when they want to treat other states unfairly, oppose them and develop your own fair proposals on international relations and try to implement them. Only if we in our respective states, ethnic groups and peoples oppose attempts by our own rulers to subjugate or exploit other peoples will we be able to create the necessary international co-operation between peoples that is needed to liberate humanity. To this end, we must also counteract the portrayal of other peoples as enemies, bad people or sub-humans or the portrayal of their leaders as brutal dictators who must be removed, which can only be done with war. A favourite means of doing this is to claim that the country or the alleged dictator that you want to subjugate wants to attack you or is attacking you.

 
 
 

Commentaires


bottom of page