Hintergrund:
Abgerissenes Flüchtlingslager in Ghana macht Liberianer obdachlos
05. März 2024 12:26
Menschen wühlen sich durch die Trümmer, während Häuser im Flüchtlingslager Buduburam im Bezirk Gomoa Ost in der Zentralregion in Ghana abgerissen werden. 4. März 2024.
BUDUBURAM, Ghana – Wendell Elijah Mallobe sitzt auf einer zerschlissenen Matratze zwischen den Trümmern seines ehemaligen Zuhauses und ist einer von 15.000 liberianischen Flüchtlingen, die mittellos zurückgelassen wurden, nachdem die Behörden in Ghana das Lager abgerissen haben, in dem er seit mehr als 30 Jahren lebt.
"Ich kenne niemanden in Liberia. Niemand. Sie haben das Dorf, in dem ich lebte, niedergebrannt", sagte der 55-jährige Mallobe, der 1990 nach seiner Flucht vor dem Bürgerkrieg in Liberia in das Lager kam. "Mein Bett, mein Fernseher, meine Kleidung - alles, wofür ich gearbeitet habe, ist weg."
Mehr als 200.000 Menschen wurden in brutalen Bürgerkriegen in Liberia zwischen 1989 und 2003 getötet und Tausende weitere verstümmelt und vergewaltigt.
Liberianische Flüchtlinge im Lager Buduburam in Ghana.
Obwohl die Vereinten Nationen 2006 entschieden, dass es für Flüchtlinge sicher sei, in ihre Heimat zurückzukehren, blieben viele, traumatisiert und ohne Verbindungen, im sogenannten Liberia Camp in Buduburam, etwa 45 km westlich von Ghanas Hauptstadt Accra.Doch in der vergangenen Woche wurde auf Anweisung der traditionellen Autoritäten, denen das Land gehört, mit dem Abriss des Lagers begonnen. Am Montag war ein großer Teil des Geländes, auf dem das einst geschäftige Lager Liberia 34 Jahre lang gestanden hatte, in Betonschutt verwandelt. Nur Palmen blieben stehen.
Die Bewohner wühlten sich durch die Trümmer ihrer zerstörten, einst bunt bemalten Häuser, um Habseligkeiten zu retten, während Bulldozer um sie herum pflügten. In der nahegelegenen Point Hope Basic School schliefen Frauen, Kinder und ältere Menschen in improvisierten Betten.
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