Warum soll ich andere Menschen erschießen, nur weil die Politik das befiehlt? Die Kriegsdienstverweigerung von Boxweltmeister Muhammad Ali ist aktuell, wo wieder für Kriegstüchtigkeit getrommelt wird!
- Wolfgang Lieberknecht
- 28. Apr. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Er trat für die Rechte der Palästinenser ein!
Deutschlandfunk: am 28.4.1967 mitten im Vietnamkrieg traf der damalige Boxweltmeister Muhammad Ali eine Entscheidung, die ihm die Bewunderung und den großen Respekt vieler, vor allem junger Afroamerikaner einbrachte: Er verweigerte den Wehrdienst. Dafür nahm er sogar eine Gefängnisstrafe in Kauf. Heute vor 50 Jahren erschien Ali im Rekrutierungsbüro der US-Armee.
"Mein Gewissen erlaubt es mir nicht, einen Bruder zu erschießen. Wofür sollte ich sie erschießen? Sie haben mich nie einen ‚Nigger‘ genannt. Sie haben meine Mutter nicht vergewaltigt. Und sie haben auch meinen Vater nicht umgebracht. Warum also sollte ich auf sie schießen?“
Die Mehrheit des „weißen“, konservativen Amerikas sieht damals in dem schwarzen Kriegsdienstverweigerer einen Drückeberger und Landesverräter.
An Universitäten und in liberalen, intellektuellen Kreisen lässt die unbeugsame Haltung des prominenten Sportlers, nicht nach Vietnam zu gehen, jedoch aufhorchen.
„Als er verweigerte, empfand ich etwas Größeres als Stolz.“
Besonders junge, schwarze Amerikaner sind zutiefst berührt.
Während Washington immer mehr GI's nach Vietnam schickt, sinkt die Akzeptanz der Bevölkerung für den Krieg im Sommer 1967 erstmals unter 50 Prozent.
Doch erst nach der verhängnisvollen Tet-Offensive ein Jahr später, bei der über 15.000 amerikanische Soldaten fallen, entschließt sich die US-Regierung den schrittweisen Abzug der Bodentruppen einzuleiten. Muhammad Ali wird 1971 in einer einstimmigen Entscheidung vom Obersten Gerichtshof der USA rehabilitiert.
Seine Tochter Leila sah in ihrem Vater, der zu einer Symbolfigur der amerikanischen Gegenkultur geworden war, einen Helden. Einen Helden, der jeder sein kann, der in sich eine Überzeugung findet, für die er einsteht.
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