Berliner Zeitung: Internationale Menschenrechtsgruppen werfen Israel Kriegsverbrechen und Völkermord im Gazastreifen vor. Der Internationale Gerichtshof untersucht die von Südafrika erhobenen Vorwürfe. Zudem häufen sich Berichte über israelische Soldaten, die aufgrund der Vorgehensweise der Armee (IDF) im Gazastreifen nicht mehr weiterkämpfen wollen. Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) sprach mit sieben Soldaten, die sich demnach weigern, weitere Befehle entgegenzunehmen.
Sie hätten der AP berichtet, dass Palästinenser „wahllos getötet“ und ihre „Häuser zerstört“ würden. Mehrere der Soldaten hätten zudem behauptet, sie hätten den Befehl erhalten, Häuser niederzubrennen oder abzureißen, obwohl sie keine Bedrohung darstellten. Sie seien außerdem Zeugen geworden, wie Soldaten Häuser plünderten und verwüsteten.
Israelischer Offizier: „Es ist Teil der Politik, Palästinenser nicht als Menschen zu sehen“
Yotam Vilk, der einzige Soldat, der in dem Bericht namentlich genannt wird, kann die Bilder nicht vergessen, als ein unbewaffneter palästinensischer Teenager im Gazastreifen erschossen worden sei. Der Offizier einer israelischen Panzertruppe sagte, die Anweisung sei gewesen, auf jede unbefugte Person zu schießen, die eine von Israel kontrollierte Pufferzone in Gaza betritt. Er habe gesehen, wie mindestens ein Dutzend Menschen getötet wurde. Der Jugendliche sei seinen Aussagen zufolge erschossen worden, weil man ihn als Teil einer größeren Geschichte sah. „Als Teil der Politik, dort zu bleiben und Palästinenser nicht als Menschen zu sehen“, so der 28-jährige Vilk gegenüber AP.
Vilk gehöre dem Bericht zufolge zu einer wachsenden Zahl israelischer Soldaten, die sich gegen den 15 Monate andauernden Konflikt aussprechen und sich weigern, weiter zu dienen. Sie rechtfertigen ihre Entscheidung damit, Dinge gesehen oder getan zu haben, die ethische Grenzen überschritten hätten. Obwohl die Bewegung noch klein sei – etwa 200 Soldaten sollen bisher einen Brief unterzeichnet haben – sagen die Soldaten, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sei. Es gebe wohl noch viele andere, die sich nur nicht trauen würden, sich zu melden. In der Petition betonen sie, dass sie die Kämpfe einstellen werden, wenn die Regierung keinen Waffenstillstand zustande bringt. Außerdem wollen sie versuchen, weitere dazu zu bringen, an die Öffentlichkeit zu gehen.
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