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USA geben nach totalem Scheitern der Gegenoffensive Ziel auf, Russland aus der Ukraine zu verdrängen

Hätte sich die Ukraine um eine Verhandlungslösung des Konflikts eingesetzt, so der russische Oberst Trukhan, hätte sich Russland aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet zurückgezogen. Da sich die Ukraine für die Fortsetzung der Kämpfe entschied, sei Russland auf ukrainischem Gebiet in die Offensive gegangen. Dies ist ein Signal Moskaus, dass Russland – um die Sicherheit der ethnischen Russen in der Ostukraine zu gewährleisten – Operationen einleiten wolle, die dazu führen könnten, dass die Ukraine fünf weitere Oblaste an russische Oberhoheit verlieren würde. Der US News and World Report [US Nachrichtenmagazin] eben die Rangliste der stärksten Militärs der Welt veröffentlicht, danach hat Russland die Vereinigten Staaten vom Platz 1 verdrängte.

05. 11. 2023

Auszüge aus Scott Ritter: «USA versuchen verzweifelt ihr Publikum auf neue Situation einzustellen» aus Unser Mitteleuropa

Eine katastrophale, von der NATO unterstützte ukrainische Gegenoffensive nach nahezu 100 Prozent Verlusten, der daran beteiligten Männern samt ihren Ausrüstungen, inzwischen ins Stocken geraten. Die NATO hat für diesen Einsatz 90.000 ukrainische Soldaten ausgebildet und ihnen etwa 300 Panzer zur Verfügung gestellt. Russland hat Zahlen veröffentlicht, wonach die ukrainischen Verluste seit Beginn der Gegenoffensive bei etwa 90.000 Toten und Verwundeten lägen und etwa 300 Panzer zerstört worden wären. Russland ist zu einer offensiven Stellung übergegangen: Nach ersten Erkenntnissen auf dem Schlachtfeld hat es in den ersten Wochen seiner Angriffe größere Erfolge erzielt als die Ukraine in ihrer fünfmonatigen Gegenoffensive. Zu allem Überfluss hat der US News and World Report [US Nachrichtenmagazin] eben die Rangliste der stärksten Militärs der Welt veröffentlicht, wobei Russland die Vereinigten Staaten vom Platz 1 verdrängte.


Russlands Militär inzwischen auf Platz 1, gefolgt von den USA und China. Quelle: US News & World Report – Screenshot


Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby: Russland, so schien es, greife an und startete, wie Kirby feststellte, eine neue Offensive in der Ostukraine «über mehrere Linien», einschließlich der Gegend um Awdijiwka, Lyman und Kupjansk. Diese Offensive, so Kirby, «war keine Überraschung. Wir haben beobachtet, wie sie sich aufbaute und kam. Und wir haben davor gewarnt, dass Präsident Putin immer noch versuche, die Ukraine zu erobern, und wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Ukraine über die Ausrüstung verfügt, die sie zur Verteidigung ihres Territoriums benötigt.» Im Juni 2022 war Kirbys Tonfall noch anders. Damals erklärte Kirby: «Sie [die Ukraine] bekommen so viel, wie wir schicken können, so schnell wie wir es schicken können. … Wir werden den ukrainischen Streitkräften dabei helfen, sich zu verteidigen und zu versuchen, das Gebiet zurückzuerobern, vor allem im Osten und im Süden, das sie jetzt zurückzuerobern versuchen.» Von der Rückeroberung von Gebieten durch die Ukraine ist nun nicht mehr die Rede.

Der Unterschied zwischen den Aussagen, dass «die Ukraine verlorenes Territorium zurückerobern werde» und «Russland in der Offensive sei und einige taktische Gewinne erzielen könne» bewegt sich in einer Dimension, die nicht einfach übergangen werden kann.

Nach einer gescheiterten Gegenoffensive Der Versuch, diese Erfolge als „taktisch“ klein zu reden, ändert nichts an der Tatsache, dass sie nach einer gescheiterten Gegenoffensive erfolgen, welche auf die kollektive militärische und wirtschaftliche Macht von USA, NATO und Europäischer Union gestützt war. Der Übergang von einer groß angelegten Gegenoffensive, die darauf abzielte, die meisten, wenn nicht sogar alle von Russland annektierten Gebiete zurückzuerobern, zu einer defensiven Haltung, bei der davon ausgegangen wird, dass Russland noch mehr Gebiete erobern wird, kann nicht als „taktisch“ abgetan werden. Es handelt sich um eine strategische Wendung der Lage, die sehr wohl auf den endgültigen Verlauf des Konflikts für beide Seiten bestimmend sein dürfte. Wladimir Trukhan ist Oberst der Reserve der russischen Armee, der dem Zentralen Militärbezirk Russlands untersteht und vor kurzem von den Fronten der militärischen Sonderoperation zurückgekehrt ist. Seiner Meinung nach ist die Lage auf dem Schlachtfeld [für die Ukraine] weitaus schlimmer, als von Kirby dargestellt.

In Kupjansk versucht Russland, einen weiteren Halbkessel und neuen Bachmut-ähnlichen „Fleischwolf“ zu produzieren, der die Ukraine entweder zum Rückzug oder zur Entsendung von Truppen, die sie nicht haben, zwingen würde, wodurch ein weiterer Abschnitt an der Front für russische Offensivoperationen freigemacht würde. Und so wiederholt sich der Kreislauf bis zum allgemeinen Zusammenbruch entlang der ukrainischen Kontaktlinie.

Aber das ist nicht der wichtigste Aspekt der Vorgänge in Kupjansk. Im Gegensatz zur Niederlage der ukrainischen Gegenoffensive in Saporischschja und den Halbkesselschlachten von Bachmut und Awdijiwka – die alle auf von Russland beanspruchten Gebieten ausgetragen wurden und somit das erklärte Ziel von Präsident Wladimir Putin, alle russischen Gebiete zu befreien, erfüllten – befindet sich Kupjansk eindeutig auf ukrainischem Boden und ist Teil des Charkow Oblast [Verwaltungsgebietes]. Hätte sich die Ukraine um eine Verhandlungslösung des Konflikts eingesetzt, so Trukhan, hätte sich Russland aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet zurückgezogen. Da sich die Ukraine für die Fortsetzung der Kämpfe entschied, wäre Russland auf ukrainischem Gebiet in die Offensive gegangen. Dies ist ein Signal Moskaus, dass Russland – um die Sicherheit der ethnischen Russen in der Ostukraine zu gewährleisten – Operationen einleiten wolle, die dazu führen könnten, dass die Ukraine fünf weitere Oblaste an russische Oberhoheit verlieren würde.

Hätte sich die Ukraine um eine Verhandlungslösung des Konflikts eingesetzt, so Trukhan, hätte sich Russland aus dem ukrainischen Hoheitsgebiet zurückgezogen. Da sich die Ukraine für die Fortsetzung der Kämpfe entschied, wäre Russland auf ukrainischem Gebiet in die Offensive gegangen.

Dies ist ein Signal Moskaus, dass Russland – um die Sicherheit der ethnischen Russen in der Ostukraine zu gewährleisten – Operationen einleiten wolle, die dazu führen könnten, dass die Ukraine fünf weitere Oblaste an russische Oberhoheit verlieren würde. Dies ist ein neuer, kritischer Wendepunkt in dem Konflikt, der von strategischer Bedeutung ist. John Kirby kann versuchen, die russische Offensive in Kupjansk nur wenig mehr als einen „taktischen“ Erfolg abzutun. Stattdessen handelt es sich um einen richtungsweisenden Durchbruch in diesem Konflikt. An der Spitze militärischer Rangordnung Indem Kirby sich auf die «Spezielle Militäroperation» konzentriert, sieht er den Wald vor lauter Bäumen nicht. US News and World Report [bezüglich der Reihung des russischen Militärs auf den ersten Platz] hingegen, passierte eine solche Fehleinschätzung nicht. Irgendwie hat Russland – dessen Militär laut westlichen Medien und Kirby horrende Verluste zu beklagen habe, die aufgrund schlechter Moral, ineffizienter Führung und unzureichender Logistik zu einer operativen Lähmung geführt hätten – die Vereinigten Staaten als mächtigstes Militär der Welt überholt. Diese Platzierung widerlegt nicht nur die Behauptung, Russland in seinem Konflikt mit der Ukraine inkompetent sei, sondern spiegelt auch die im Westen weitgehend ignorierte Tatsache wider, dass Russland zur gleichen Zeit, in der es seine militärische Sonderoperation erfolgreich durchführt, seine aktive Streitkräftestruktur von 900.000 auf 1,5 Millionen Soldaten, Matrosen, Flieger und Uniformierte hochzieht. Dies erfordert nicht nur massive Rekrutierungsanstrengungen – zeitgleich mit den Kämpfen in der Ukraine -, sondern auch enorme Kraftanstrengungen seitens des russischen militärisch-industriellen Komplexes, der nicht nur die Aufgabe hat, die gegen die Ukraine kämpfenden russischen Streitkräfte mit Waffen zu versorgen, sondern auch eine zusätzliche Truppe von 600.000 Mann auszurüsten und logistisch zu unterstützen.

Das bedeutet, dass in einer Zeit, in der der kollektive Westen – die USA, die NATO und die Europäische Union – um die Aufrechterhaltung der ukrainischen Kriegsanstrengungen ringt, Russland die strategische Initiative in der SMO ergriffen hat, auch wenn die SMO dabei nur einen zweitrangigen Status einnimmt. Russlands Hauptaugenmerk liegt auf dem Aufbau eines Militärs, das in der Lage ist, den vereinten Kräften des Westens die Stirn zu bieten und diese zu besiegen. Russlands Bemühungen umfassen die Schaffung neuer Einheiten, die mit moderner Ausrüstung ausgestattet und durch Produktion der russischen Verteidigungsindustrie unterstützt werden. Der Westen kämpft unterdessen darum, ein Militär, das größtenteils nur auf dem Papier oder in der Vorstellung seiner Führer besteht, in etwas umzuwandeln, das in der Lage wäre, in einem groß angelegten Bodenkrieg in Europa zum Einsatz zu kommen. John Kirby kann den ganzen Tag lang Informationen verdrehen, aber er kann diese Realität niemals verdrehen: Russland gewinnt den Krieg in der Ukraine und dominiert die USA und die NATO in Bezug auf seine militärische Gesamtstärke. Dank Vladimir Trukhan erhalten wir einen aussagekräftigen Einblick in die Realität des russischen Militärs, einen Einblick, der dazu beiträgt, die Feststellungen von US News and World Report zu untermauern, dass Russland und nicht die Vereinigten Staaten über das stärkste Militär der Welt verfüge. *** Mit freundlicher Genehmigung von Scott Ritter Übersetzung aus dem Englischen: UNSER MITTELEUROPA Der Artikel erschien auf Englisch unter Consortium News: Hier William Scott Ritter, Jr. ist ein ehemaliger US-amerikanischer Nachrichten Offizier und vormaliger Inspektor der Vereinten Nationen für die UNSCOM-Mission, unter anderem im Irak. Scott Ritter setzte sich mit viel Zivilcourage für eine friedliche Beilegung des Irak-Konfliktes ein. Seine Analysen zum Ukraine Konflikt werden weltweit geschätzt!

 
 
 

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