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US-Arbeiter erfahren, dass sie sich zusammenschließen müssen zur Sicherung ihrer Lebensbedingungen

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

Journalist Chris Hedges: 60 Prozent der US-Amerikaner haben keine Rücklagen, um etwa einen Notfall bewältigen zu können und dafür einige Hundert Dollar aufzubringen. Sie leben von Lohnzahlung zu Lohnzahlung, immer unter Druck. 15 Millionen US-Amerikaner leben in Armut. Doch die von den Vermögenden kontrollierten Medien berichten nicht über diese soziale Realität der Menschen. Die Kräfte, die einmal soziale Rechte in den USA durchgesetzt haben, mitgliederstarke Gewerkschaften, Streikfähigkeit, Einfluss in politischen Parteien, haben die Kapitaleigner und ihre Politiker gebrochen. Sie formieren sich erst langsam wieder, nutzen wieder ihre Macht des Streiks und der Wahlstimmen. Das Bewusstsein unter den Arbeitern dafür wächst, aber die Kräfte, die die Entwicklung einer neuen Arbeiterbewegung unterdrücken, sind stark. In der Außenpolitik versucht die USA den Niedergang ihres Imperiums durch das Aufkommen neuer Kräfte aufzuhalten; wie andere Imperien in der Geschichte will die USA das nicht akzeptieren, wie sie, sucht es den Niedergang durch Einsatz von Gewalt und Krieg aufzuhalten.


Prof. Wolff regt die Übernahme von Betrieben, für die Unternehmer keine Nachfolger haben, durch die Belegschaften an. Er schlägt den Zusammenschluss solcher Arbeiterfirmen auf nationaler Ebene vor als Basis für eine politische Partei, die mit staatlicher Förderung dieser Kooperative die Transformation zu einer sozialen Volkswirtschaft voranbringt. Er greift damit die Idee der internationalen Arbeiter Assoziation von 1864 auf: "Ein noch größerer Sieg der politischen Ökonomie der Arbeit über die politische Ökonomie des Kapitals {1} stand bevor. Wir sprechen von der Kooperativbewegung, namentlich den Kooperativfabriken, diesem Werk {2} weniger kühnen „Hände“ (hands). Der Wert dieser großen Experimente kann nicht überschätzt werden. Durch die Tat, statt durch Argumente, bewiesen sie, daß Produktion auf großer Stufenleiter und im Einklang mit dem Fortschritt moderner Wissenschaft vorgehen kann ohne die Existenz einer Klasse von Meistern (masters), die eine Klasse von „Händen“ anwendet; daß, um Früchte zu tragen, die Mittel der Arbeit nicht monopolisiert zu werden brauchen als Mittel der Herrschaft über und Mittel der Ausbeutung gegen den Arbeiter selbst, und daß wie Sklavenarbeit, wie Leibeigenenarbeit so Lohnarbeit nur eine vorübergehende und untergeordnete gesellschaftliche Form ist, bestimmt zu verschwinden vor der assoziierten Arbeit, die ihr Werk mit williger Hand, rüstigem Geist und fröhlichen Herzens verrichtet. In England wurde der Samen des Kooperativsystems von Robert Owen ausgestreut; die auf dem Kontinent versuchten Arbeiterexperimente waren in der Tat der nächste praktische Ausgang der Theorien, die 1848 nicht erfunden, wohl aber laut proklamiert wurden.

Zur selben Zeit bewies die Erfahrung der Periode von 1848 bis 1864 unzweifelhaft, was die intelligentesten Führer der Arbeiterklasse in den Jahren 1851 und 1852 gegenüber der Kooperativbewegung in England bereits geltend machten, daß, wie ausgezeichnet im Prinzip und wie nützlich in der Praxis, kooperative Arbeit, wenn beschränkt auf den engen Kreis gelegentlicher Versuche vereinzelter Arbeiter, unfähig ist, das Wachstum des Monopols in geometrischer Progression aufzuhalten, die Massen zu befreien, ja die Wucht ihres Elends auch nur merklich zu erleichtern. Es ist vielleicht gerade dies der Grund, warum plausible Lords, bürgerlich-philanthropische Salbader und ein paar trockne politische Ökonomen jetzt mit demselben Kooperativsystem schöntun, das sie früher in seinem Keim zu ersticken versucht hatten, das sie verhöhnt hatten als die Utopie des Träumers und verdammt hatten als die Ketzerei des Sozialisten. Um die arbeitenden Massen zu befreien, bedarf das Kooperativsystem der Entwicklung auf nationaler Stufenleiter und der Förderung durch nationale Mittel. Aber die Herren von Grund und Boden und die Herren vom Kapital werden ihre politischen Privilegien stets gebrauchen zur Verteidigung und zur Verewigung ihrer ökonomischen Monopole. Statt die Emanzipation der Arbeit zu fordern, werden sie fortfahren, ihr jedes mögliche Hindernis in den Weg zu legen."



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