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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

Unser kapitalistisches Wirtschaftssystem erfüllt immer weniger Bedürfnisse. Was kann es ersetzten?

Der Wissenschaftler David Harvey nutzt die Analyse-Werkzeuge, die Karl Marx erarbeitet hat, um die Dringlichkeit einer grundlegenden Wende zu zeigen und die Richtung, in die sie gehen könnte.

Organisierung für den antikapitalistischen Übergang 16. DEZEMBER 2009 / DAVID HARVEY

Organizing for the Anti-Capitalist Transition David Harvey Vortrag auf dem Weltsozialforum 2010 in Porto Alegre Die historische Geographie der kapitalistischen Entwicklung befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt, an dem sich die geografischen Konfigurationen der Macht genau in dem Moment rasch verschieben, in dem die zeitliche Dynamik mit sehr ernsten Einschränkungen konfrontiert ist. Ein durchschnittliches Wachstum von drei Prozent (das allgemein als die minimale zufriedenstellende Wachstumsrate für eine gesunde kapitalistische Wirtschaft angesehen wird) ist immer weniger durchführbar, ohne auf alle Arten von Fiktionen zurückzugreifen (wie sie die Vermögensmärkte und Finanzangelegenheiten in den letzten zwei Jahrzehnten geprägt haben). Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass es keine Alternative zu einer neuen globalen Regierungsordnung gibt, die schließlich den Übergang zu einer Null-Wachstums-Wirtschaft bewältigen muss. Wenn das auf gerechte Weise geschehen soll, dann gibt es keine Alternative zu Sozialismus oder Kommunismus. Seit Ende der 1990er Jahre wurde das Weltsozialforum zum Zentrum für die Artikulation des Themas "Eine andere Welt ist möglich". Sie muss sich nun der Aufgabe stellen, zu definieren, wie ein anderer Sozialismus oder Kommunismus möglich ist und wie der Übergang zu diesen Alternativen zu bewerkstelligen ist. Die aktuelle Krise bietet die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was damit verbunden sein könnte. Die gegenwärtige Krise hat ihren Ursprung in den Schritten zur Lösung der Krise der 1970er Jahre. Zu diesen Schritten gehörten: (a) der erfolgreiche Angriff auf die organisierte Arbeiterschaft und ihre politischen Institutionen bei gleichzeitiger Mobilisierung globaler Arbeitsüberschüsse, der Einführung arbeitssparender technologischer Veränderungen und der Verschärfung des Wettbewerbs. Das Ergebnis waren globale Lohnrepressionen (ein sinkender Anteil der Löhne am gesamten BIP fast überall) und die Schaffung einer noch größeren verfügbaren Arbeitskräftereserve, die unter marginalen Bedingungen lebt. (b) die Untergrabung bisheriger Strukturen der Monopolmacht und die Verdrängung der vorherigen Stufe des (nationalstaatlichen) Monopolkapitalismus durch die Öffnung des Kapitalismus für einen weitaus härteren internationalen Wettbewerb. Die Verschärfung des globalen Wettbewerbs führte zu geringeren nichtfinanziellen Unternehmensgewinnen. Die ungleiche geographische Entwicklung und die interterritoriale Konkurrenz wurden zu Schlüsselmerkmalen der kapitalistischen Entwicklung und ebneten den Weg für die Anfänge einer hegemonialen Machtverschiebung, insbesondere, aber nicht ausschließlich, nach Ostasien. (c) die Nutzung und Befähigung der fluidesten und höchst mobilen Form des Kapitals – des Geldkapitals – zur globalen Umverteilung von Kapitalressourcen (schließlich durch elektronische Märkte) und damit zur Deindustrialisierung in traditionellen Kernregionen und zu neuen Formen der (ultra-repressiven) Industrialisierung und der Gewinnung natürlicher Ressourcen und landwirtschaftlicher Rohstoffe in aufstrebenden Märkten. Die Konsequenz daraus war, die Rentabilität von Finanzunternehmen zu steigern und neue Wege zu finden, um sich zu globalisieren und vermeintlich Risiken durch die Schaffung fiktiver Kapitalmärkte zu absorbieren. (d) Am anderen Ende der sozialen Skala bedeutete dies ein verstärktes Vertrauen in die "Akkumulation durch Enteignung" als Mittel zur Vermehrung der kapitalistischen Klassenmacht. Die neuen Runden der primitiven Akkumulation gegen indigene und bäuerliche Bevölkerungen wurden durch Vermögensverluste der unteren Klassen in den Kernwirtschaften verstärkt (wie der Subprime-Immobilienmarkt in den USA bezeugt, der insbesondere der afroamerikanischen Bevölkerung einen enormen Vermögensverlust aufzwang). (e) Die Verstärkung der ansonsten schwächelnden effektiven Nachfrage, indem die Schuldenwirtschaft (Regierungen, Unternehmen und Haushalte) an ihre Grenzen gebracht wird (insbesondere in den USA und im Vereinigten Königreich, aber auch in vielen anderen Ländern von Lettland bis Dubai). (f) Kompensation der anämischen Renditen in der Produktion durch die Konstruktion einer ganzen Reihe von Vermögensmarktblasen, die alle einen Schneeballcharakter hatten und in der Immobilienblase gipfelten, die 2007/8 platzte. Diese Vermögensblasen stützten sich auf Finanzkapital und wurden durch umfangreiche Finanzinnovationen wie Derivate und Collateralized Debt Obligations begünstigt. Die politischen Kräfte, die sich hinter diesen Übergängen zusammenschlossen und mobilisierten, hatten einen ausgeprägten Klassencharakter und kleideten sich in die Gewänder einer unverwechselbaren Ideologie, die als neoliberal bezeichnet wurde. Die Ideologie beruhte auf der Idee, dass freie Märkte, freier Handel, Eigeninitiative und Unternehmertum die besten Garanten für individuelle Freiheit und Unabhängigkeit seien und dass der "Nanny-Staat" zum Wohle aller demontiert werden sollte. Aber die Praxis beinhaltete, dass der Staat hinter der Integrität der Finanzinstitute stehen musste, was (beginnend mit der Schuldenkrise in Mexiko und den Entwicklungsländern von 1982) "Moral Hazard" in großem Stil in das Finanzsystem einführte. Der Staat (lokal und national) engagierte sich auch zunehmend für die Schaffung eines "guten Geschäftsklimas", um Investitionen in einem hart umkämpften Umfeld anzuziehen. Die Interessen des Volkes waren den Interessen des Kapitals untergeordnet, und im Falle eines Konflikts zwischen ihnen mussten die Interessen des Volkes geopfert werden (wie es seit den frühen 1980er Jahren in den Strukturanpassungsprogrammen des IWF üblich war). Das geschaffene System ist für die Kapitalistenklasse eine regelrechte Form des Kommunismus. Diese Bedingungen waren natürlich sehr unterschiedlich, je nachdem, in welchem Teil der Welt man lebte, welche Klassenverhältnisse dort herrschten, welche politischen und kulturellen Traditionen es gab und wie sich die politisch-ökonomischen Machtverhältnisse verschoben. Wie kann die Linke also mit der Dynamik dieser Krise umgehen? In Krisenzeiten wird die Irrationalität des Kapitalismus für alle sichtbar. Überschüssiges Kapital und überschüssige Arbeit existieren nebeneinander, ohne dass es scheinbar keine Möglichkeit gibt, sie inmitten immensen menschlichen Leids und unerfüllter Bedürfnisse wieder zusammenzusetzen. Im Hochsommer 2009 stand ein Drittel der Investitionsgüter in den Vereinigten Staaten still, während etwa 17 Prozent der Belegschaft entweder arbeitslos, zwangsweise Teilzeitbeschäftigte oder "entmutigte" Arbeiter waren. Was könnte irrationaler sein als das! Kann der Kapitalismus das gegenwärtige Trauma überleben? Ja. Aber zu welchem Preis? Hinter dieser Frage verbirgt sich eine andere. Kann die Kapitalistenklasse ihre Macht angesichts der Flut von wirtschaftlichen, sozialen, politischen, geopolitischen und ökologischen Schwierigkeiten reproduzieren? Auch hier ist die Antwort ein klares "Ja". Aber die Masse des Volkes wird die Früchte ihrer Arbeit an die Machthaber abgeben müssen, viele ihrer Rechte und ihre hart erkämpften Vermögenswerte (von der Wohnungssuche bis zu den Rentenansprüchen) aufgeben und Umweltzerstörungen in Hülle und Fülle erleiden müssen, ganz zu schweigen von der seriellen Verringerung ihres Lebensstandards, die für viele von denen, die bereits am Tiefpunkt ums Überleben kämpfen, Hunger bedeuten. Die Klassenungleichheiten werden zunehmen (wie wir es bereits sehen). All das könnte mehr als ein wenig politische Repression, Polizeigewalt und militarisierte staatliche Kontrolle erfordern, um Unruhen zu ersticken. Da vieles davon unvorhersehbar ist und die Bereiche der Weltwirtschaft so variabel sind, sind die Unsicherheiten über den Ausgang in Krisenzeiten erhöht. Alle möglichen lokalen Möglichkeiten ergeben sich entweder für aufstrebende Kapitalisten in einem neuen Raum, um Gelegenheiten zu ergreifen, ältere Klassen und territoriale Hegemonien herauszufordern (wie als das Silicon Valley Detroit ab Mitte der 1970er Jahre in den Vereinigten Staaten ersetzte) oder für radikale Bewegungen, um die Reproduktion einer bereits destabilisierten Klassenmacht in Frage zu stellen. Zu sagen, dass die Kapitalistenklasse und der Kapitalismus überleben können, bedeutet nicht, dass sie dazu prädestiniert sind, und es bedeutet auch nicht, dass ihr zukünftiger Charakter gegeben ist. Krisen sind Momente des Paradoxen und der Möglichkeiten. Was wird also dieses Mal passieren? Wenn wir wieder zu einem Wachstum von drei Prozent zurückkehren wollen, dann bedeutet dies, dass wir neue und profitable globale Investitionsmöglichkeiten für 1,6 Billionen US-Dollar im Jahr 2010 finden müssen, die bis 3 auf fast 2030 Billionen US-Dollar ansteigen werden. Dies steht im Gegensatz zu den 0 erforderlichen Neuinvestitionen in Höhe von 15,1950 Billionen US-Dollar und 0 in Höhe von 42,1973 Billionen US-Dollar (die Dollarzahlen sind inflationsbereinigt). Wirkliche Probleme, angemessene Absatzmöglichkeiten für überschüssiges Kapital zu finden, traten nach 1980 auf, selbst mit der Öffnung Chinas und dem Zusammenbruch des Sowjetblocks. Die Schwierigkeiten wurden zum Teil durch die Schaffung fiktiver Märkte gelöst, auf denen die Spekulation mit Vermögenswerten ungehindert stattfinden konnte. Wohin sollen all diese Investitionen jetzt fließen? Abgesehen von den unbestreitbaren Zwängen in Bezug auf die Natur (mit der globalen Erwärmung von größter Bedeutung) werden die anderen potenziellen Barrieren für die effektive Nachfrage auf dem Markt, für Technologien und für geografische/geopolitische Verteilungen wahrscheinlich tiefgreifend sein, selbst wenn man annimmt, was unwahrscheinlich ist, dass sich keine ernsthaften aktiven Widerstände gegen die kontinuierliche Kapitalakkumulation und die weitere Konsolidierung der Klassenmacht materialisieren. Welche Räume gibt es in der Weltwirtschaft noch für neue räumliche Lösungen für die Absorption von Kapitalüberschüssen? China und der ehemalige Sowjetblock sind bereits integriert. Süd- und Südostasien füllt sich schnell. Afrika ist noch nicht vollständig integriert, aber es gibt keinen anderen Ort, der in der Lage ist, all dieses überschüssige Kapital aufzunehmen. Welche neuen Produktionslinien können erschlossen werden, um das Wachstum zu absorbieren? Möglicherweise gibt es keine effektiven langfristigen kapitalistischen Lösungen (abgesehen von der Rückkehr zu fiktiven Kapitalmanipulationen) für diese Krise des Kapitalismus. Irgendwann führen quantitative Veränderungen zu qualitativen Verschiebungen, und wir müssen den Gedanken ernst nehmen, dass wir uns an genau einem solchen Wendepunkt in der Geschichte des Kapitalismus befinden könnten. Die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus selbst als adäquates Gesellschaftssystem sollte daher im Vordergrund der aktuellen Debatte stehen. Doch selbst in der Linken scheint es wenig Appetit auf eine solche Diskussion zu geben. Stattdessen hören wir immer wieder die üblichen konventionellen Mantras von der Vervollkommnbarkeit der Menschheit mit Hilfe von freien Märkten und freiem Handel, Privateigentum und Eigenverantwortung, niedrigen Steuern und minimalistischem staatlichem Engagement in der sozialen Versorgung, auch wenn das alles immer hohler klingt. Es droht eine Legitimationskrise. Aber Legitimationskrisen entfalten sich in der Regel in einem anderen Tempo und Rhythmus als die Aktienmärkte. Es dauerte zum Beispiel drei oder vier Jahre, bis der Börsencrash von 1929 die massiven sozialen Bewegungen (sowohl progressive als auch faschistische) nach etwa 1932 hervorbrachte. Die Intensität des derzeitigen Strebens der politischen Macht nach Wegen aus der gegenwärtigen Krise mag etwas mit der politischen Angst vor drohender Illegitimität zu tun haben. In den letzten dreißig Jahren sind jedoch Regierungssysteme entstanden, die immun gegen Legitimitätsprobleme zu sein scheinen und sich nicht einmal um die Schaffung von Zustimmung kümmern. Die Mischung aus Autoritarismus, monetärer Korruption der repräsentativen Demokratie, Überwachung, Polizeiarbeit und Militarisierung (insbesondere durch den Krieg gegen den Terror), Medienkontrolle und Spin deutet auf eine Welt hin, in der die Kontrolle der Unzufriedenheit durch Desinformation, die Fragmentierung von Oppositionen und die Gestaltung oppositioneller Kulturen durch die Förderung von NGOs tendenziell vorherrscht, mit viel Zwangsgewalt, um sie bei Bedarf zu unterstützen. Die Idee, dass die Krise systemische Ursprünge hatte, wird in den Mainstream-Medien kaum diskutiert (auch wenn einige Mainstream-Ökonomen wie Stiglitz, Krugman und sogar Jeffrey Sachs versuchen, der Linken etwas vom historischen Donner zu stehlen, indem sie ein oder zwei Offenbarungen gestehen). Die meisten Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Krise in Nordamerika und Europa laufen auf die Aufrechterhaltung des "business as usual" hinaus, was sich in der Unterstützung der Kapitalistenklasse niederschlägt. Das "Moral Hazard", das der unmittelbare Auslöser für die finanziellen Misserfolge war, wird in den Bankenrettungen auf ein neues Niveau gehoben. Die tatsächliche Praxis des Neoliberalismus (im Gegensatz zu seiner utopischen Theorie) beinhaltete immer eine unverhohlene Unterstützung des Finanzkapitals und der kapitalistischen Eliten (in der Regel mit der Begründung, dass Finanzinstitute um jeden Preis geschützt werden müssen und dass es die Pflicht der Staatsmacht ist, ein gutes Geschäftsklima für solide Geschäftemacherei zu schaffen). Daran hat sich nichts grundlegend geändert. Solche Praktiken werden mit der zweifelhaften Behauptung gerechtfertigt, dass eine "steigende Flut" kapitalistischer Bestrebungen "alle Boote anheben" wird oder dass die Vorteile des zusammengesetzten Wachstums auf magische Weise "herunterrieseln" werden (was sie nie tut, außer in Form von ein paar Krümeln vom Tisch der reichen Leute). Wie wird also die Kapitalistenklasse aus der gegenwärtigen Krise herauskommen und wie schnell wird der Ausstieg erfolgen? Die Erholung der Börsenwerte von Shanghai und Tokio bis Frankfurt, London und New York ist ein gutes Zeichen, auch wenn die Arbeitslosigkeit so ziemlich überall weiter steigt. Beachten Sie jedoch die Klassenverzerrung in diesem Maßstab. Wir sind aufgefordert, uns über den Aufschwung der Aktienwerte für die Kapitalisten zu freuen, denn er geht immer einem Aufschwung der "Realwirtschaft" voraus, in dem Arbeitsplätze für die Arbeiter geschaffen und Einkommen erzielt werden. Dass sich die letzte Aktienerholung in den USA nach 2002 als "jobless recovery" entpuppte, scheint bereits vergessen zu sein. Vor allem die angelsächsische Öffentlichkeit scheint ernsthaft von Amnesie betroffen zu sein. Sie vergißt und verzeiht allzu leicht die Verfehlungen der Kapitalistenklasse und die periodischen Katastrophen, die ihre Handlungen herbeiführen. Die kapitalistischen Medien fördern gerne eine solche Amnesie. China und Indien wachsen weiterhin, ersteres sprunghaft. Aber im Falle Chinas sind die Kosten eine enorme Ausweitung der Bankkredite für riskante Projekte (die chinesischen Banken waren nicht in den globalen Spekulationsrausch verwickelt, sondern setzen ihn jetzt fort). Die Überakkumulation von Produktionskapazitäten schreitet zügig voran und langfristige Infrastrukturinvestitionen, deren Produktivität erst in einigen Jahren bekannt sein wird, boomen (auch auf den städtischen Immobilienmärkten). Und Chinas wachsende Nachfrage treibt rohstoffliefernde Volkswirtschaften wie Australien und Chile an. Die Wahrscheinlichkeit eines späteren Crashs in China ist nicht von der Hand zu weisen, aber es kann einige Zeit dauern, bis man sie erkennt (eine langfristige Version von Dubai). Währenddessen beschleunigt das globale Epizentrum des Kapitalismus seine Verlagerung vor allem nach Ostasien. In den älteren Finanzzentren haben die jungen Finanzhaie ihre Boni von gestern genommen, gemeinsam Boutique-Finanzinstitute gegründet, um die Wall Street und die City of London zu umkreisen, um den Schutt der Finanzgiganten von gestern zu durchforsten, die saftigen Stücke zu ergattern und von vorne anzufangen. Die Investmentbanken, die in den USA verbleiben – Goldman Sachs und J.P.Morgan –, obwohl sie als Bankholdinggesellschaften wiedergeboren wurden, haben (dank der Federal Reserve) eine Befreiung von den regulatorischen Anforderungen erhalten und erzielen enorme Gewinne (und legen Geld für riesige Boni beiseite), indem sie gefährlich mit Steuergeldern auf unregulierten und immer noch boomenden Derivatemärkten spekulieren. Die Hebelwirkung, die uns in die Krise gebracht hat, ist wieder in vollem Gange, als wäre nichts geschehen. Innovationen im Finanzwesen sind auf dem Vormarsch, da neue Wege zum Verpacken und Verkaufen fiktiver Kapitalschulden entwickelt und Institutionen (wie Pensionsfonds) angeboten werden, die verzweifelt nach neuen Absatzmöglichkeiten für überschüssiges Kapital suchen. Die Fiktionen (wie auch die Boni) sind zurück! Konsortien kaufen zwangsversteigerte Grundstücke auf und warten entweder darauf, dass sich der Markt dreht, bevor sie einen Mord vornehmen, oder sie lagern hochwertiges Land für einen zukünftigen Moment der aktiven Sanierung. Die regulären Banken verstecken Bargeld, das größtenteils aus den öffentlichen Kassen stammt, auch mit Blick auf die Wiederaufnahme von Bonuszahlungen, die mit einem früheren Lebensstil vereinbar sind, während eine ganze Reihe von Unternehmern in den Startlöchern schwebt und darauf wartet, diesen Moment der kreativen Zerstörung zu nutzen, der von einer Flut öffentlicher Gelder unterstützt wird. Währenddessen untergräbt die rohe Geldmacht, die von einigen wenigen ausgeübt wird, jeden Anschein demokratischer Regierungsführung. Die Pharma-, Krankenversicherungs- und Krankenhauslobbys zum Beispiel gaben in den ersten drei Monaten des Jahres 133 mehr als 2009 Millionen Dollar aus, um sicherzustellen, dass sie sich bei der Gesundheitsreform in den Vereinigten Staaten durchsetzen. Max Baucus, Vorsitzender des wichtigen Finanzausschusses des Senats, der das Gesundheitsgesetz ausarbeitete, erhielt 1,5 Millionen Dollar für einen Gesetzentwurf, der den Versicherungsgesellschaften eine große Anzahl neuer Kunden mit wenig Schutz vor rücksichtsloser Ausbeutung und Profitgier bietet (die Wall Street ist begeistert). Ein weiterer Wahlzyklus, der rechtlich durch immense Geldmacht korrumpiert wurde, steht vor der Tür. In den Vereinigten Staaten werden die Parteien der "K Street" und der Wall Street ordnungsgemäß wiedergewählt werden, da die arbeitenden Amerikaner aufgefordert werden, sich aus dem Schlamassel herauszuarbeiten, das die herrschende Klasse angerichtet hat. Wir sind schon früher in solch schlimmen Notlagen gewesen, daran werden wir erinnert, und jedes Mal haben die arbeitenden Amerikaner die Ärmel hochgekrempelt, den Gürtel enger geschnallt und das System vor einigen mysteriösen Mechanismen der Selbstzerstörung gerettet, für die die herrschende Klasse jede Verantwortung von sich weist. Die persönliche Verantwortung liegt schließlich bei den Arbeitern und nicht bei den Kapitalisten. Wenn dies der Umriss der Ausstiegsstrategie ist, dann werden wir mit ziemlicher Sicherheit innerhalb von fünf Jahren in einem weiteren Schlamassel stecken. Je schneller wir aus dieser Krise herauskommen und je weniger überschüssiges Kapital jetzt vernichtet wird, desto weniger Spielraum wird es für die Wiederbelebung des langfristigen aktiven Wachstums geben. Der Verlust der Vermögenswerte beläuft sich zu diesem Zeitpunkt (Mitte 2009) nach Angaben des IWF auf mindestens 55 Billionen US-Dollar, was ziemlich genau der weltweiten Produktion von Waren und Dienstleistungen eines Jahres entspricht. Schon sind wir wieder auf dem Leistungsniveau von 1989. Wir könnten mit Verlusten von 400 Billionen Dollar oder mehr rechnen, bevor wir durch sind. In einer kürzlich erschreckenden Berechnung wurde sogar suggeriert, dass allein der US-Staat am Haken sei, um mehr als 200 Billionen Dollar an Vermögenswerten zu garantieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass all diese Vermögenswerte schlecht werden, ist sehr gering, aber der Gedanke, dass viele von ihnen ausfallen könnten, ist extrem ernüchternd. Um nur ein konkretes Beispiel zu nennen: Fannie Mae und Freddie Mac, die jetzt von der US-Regierung übernommen wurden, besitzen oder garantieren mehr als 5 Billionen US-Dollar an Wohnungsbaukrediten, von denen viele in großen Schwierigkeiten stecken (allein im Jahr 150 wurden Verluste von mehr als 2008 Milliarden US-Dollar verzeichnet). Was sind also die Alternativen? Es ist seit langem der Traum vieler Menschen auf der Welt, dass eine Alternative zur kapitalistischen (Ir-)Rationalität durch die Mobilisierung menschlicher Leidenschaften in der kollektiven Suche nach einem besseren Leben für alle definiert und rational erreicht werden kann. Diese Alternativen – historisch Sozialismus oder Kommunismus genannt – wurden zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten ausprobiert. In früheren, etwa in den 1930er Jahren, wirkte die Vision des einen oder anderen von ihnen als Hoffnungsträger. Aber in jüngster Zeit haben sie beide ihren Glanz verloren, wurden als mangelhaft abgetan, nicht nur wegen des Scheiterns historischer Experimente mit dem Kommunismus, ihre Versprechen einzulösen, und der Neigung kommunistischer Regime, ihre Fehler durch Unterdrückung zu vertuschen, sondern auch wegen ihrer angeblich fehlerhaften Voraussetzungen in Bezug auf die menschliche Natur und die potentielle Vervollkommnbarkeit der menschlichen Persönlichkeit und menschlicher Institutionen. Der Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus ist bemerkenswert. Der Sozialismus zielt darauf ab, den Kapitalismus demokratisch zu verwalten und zu regulieren, und zwar auf eine Weise, die seine Auswüchse beruhigt und seine Vorteile zum Wohle der Allgemeinheit umverteilt. Es geht darum, den Reichtum durch progressive Steuerregelungen zu verteilen, während die Grundbedürfnisse – wie Bildung, Gesundheitsversorgung und sogar Wohnraum – vom Staat außerhalb der Reichweite der Marktkräfte bereitgestellt werden. Viele der wichtigsten Errungenschaften des Umverteilungssozialismus in der Zeit nach 1945, nicht nur in Europa, sondern darüber hinaus, sind sozial so verankert, dass sie immun gegen neoliberale Angriffe sind. Selbst in den Vereinigten Staaten sind Sozialversicherung und Medicare äußerst beliebte Programme, die rechte Kräfte kaum verdrängen können. Die Thatcher-Anhänger in Großbritannien konnten das nationale Gesundheitswesen nur an den Rändern antasten. Die soziale Versorgung in Skandinavien und den meisten Teilen Westeuropas scheint ein unerschütterliches Fundament der sozialen Ordnung zu sein. Der Kommunismus hingegen versucht, den Kapitalismus zu verdrängen, indem er eine völlig andere Art der Produktion und Verteilung von Waren und Dienstleistungen schafft. In der Geschichte des real existierenden Kommunismus bedeutete gesellschaftliche Kontrolle über Produktion, Austausch und Verteilung staatliche Kontrolle und systematische staatliche Planung. Auf lange Sicht erwies sich dies jedoch als erfolglos, interessanterweise hat sich seine Umwandlung in China (und seine frühere Übernahme in Ländern wie Singapur) als weitaus erfolgreicher erwiesen als das rein neoliberale Modell bei der Erzeugung kapitalistischen Wachstums aus Gründen, die hier nicht näher erläutert werden können. Zeitgenössische Versuche, die kommunistische Hypothese wiederzubeleben, schwören in der Regel der staatlichen Kontrolle ab und suchen nach anderen Formen kollektiver sozialer Organisation, um die Marktkräfte und die Kapitalakkumulation als Grundlage für die Organisation von Produktion und Verteilung zu verdrängen. Horizontal vernetzte im Gegensatz zu hierarchisch gesteuerten Koordinationssystemen zwischen autonom organisierten und selbstverwalteten Kollektiven von Produzenten und Konsumenten werden als Kern einer neuen Form des Kommunismus anvisiert. Heutige Kommunikationstechnologien lassen ein solches System realisierbar erscheinen. Überall auf der Welt gibt es allerlei kleine Experimente, in denen solche wirtschaftlichen und politischen Formen konstruiert werden. Darin gibt es eine Art Konvergenz zwischen der marxistischen und der anarchistischen Tradition, die auf die weitgehend kollaborative Situation zwischen ihnen in den 1860er Jahren in Europa zurückgeht. While nothing is certain, it could be that 2009 marks the beginning of a prolonged shake out in which the question of grand and far-reaching alternatives to capitalism will step-by-step bubble up to the surface in one part of the world or another. The longer the uncertainty and the misery is prolonged, the more the legitimacy of the existing way of doing business will be questioned and the more the demand to build something different will escalate. Radical as opposed to band-aid reforms to patch up the financial system may seem more necessary. The uneven development of capitalist practices throughout the world has produced, moreover, anti-capitalist movements all over the place. The state-centric economies of much of East Asia generate different discontents (as in Japan and China) compared to the churning anti-neoliberal struggles occurring throughout much of Latin America where the Bolivarian revolutionary movement of popular power exists in a peculiar relationship to capitalist class interests that have yet to be truly confronted. Differences over tactics and policies in response to the crisis among the states that make up the European Union are increasing even as a second attempt to come up with a unified EU constitution is under way. Revolutionary and resolutely anti-capitalist movements are also to be found, though not all of them are of a progressive sort, in many of the marginal zones of capitalism. Spaces have been opened up within which something radically different in terms of dominant social relations, ways of life, productive capacities and mental conceptions of the world can flourish. This applies as much to the Taliban and to communist rule in Nepal as to the Zapatistas in Chiapas and indigenous movements in Bolivia, the Maoist movements in rural India, even as they are world’s apart in objectives, strategies and tactics. The central problem is that in aggregate there is no resolute and sufficiently unified anti-capitalist movement that can adequately challenge the reproduction of the capitalist class and the perpetuation of its power on the world stage. Neither is there any obvious way to attack the bastions of privilege for capitalist elites or to curb their inordinate money power and military might. While openings exist towards some alternative social order, no one really knows where or what it is. But just because there is no political force capable of articulating let alone mounting such a program, this is no reason to hold back on outlining alternatives. Lenins berühmte Frage "Was ist zu tun?" kann freilich nicht beantwortet werden, ohne ein Gefühl dafür zu haben, wer es wo tun könnte. Aber es ist unwahrscheinlich, dass eine globale antikapitalistische Bewegung ohne eine animierende Vision davon entsteht, was zu tun ist und warum. Es gibt eine doppelte Blockade: Das Fehlen einer alternativen Vision verhindert die Bildung einer oppositionellen Bewegung, während das Fehlen einer solchen Bewegung die Artikulation einer Alternative ausschließt. Wie kann diese Blockade überwunden werden? Die Beziehung zwischen der Vision dessen, was getan werden soll und warum, und der Bildung einer politischen Bewegung an bestimmten Orten, um dies zu tun, muss in eine Spirale verwandelt werden. Jeder muss sich gegenseitig stärken, wenn überhaupt etwas erreicht werden soll. Andernfalls wird die potenzielle Opposition für immer in einem geschlossenen Kreislauf eingesperrt sein, der alle Aussichten auf konstruktive Veränderungen vereitelt und uns anfällig für andauernde zukünftige Krisen des Kapitalismus mit zunehmend tödlichen Folgen macht. Lenins Frage verlangt nach einer Antwort. Das zentrale Problem, das es zu lösen gilt, liegt auf der Hand. Zusammengesetztes Wachstum für immer ist nicht möglich, und die Probleme, die die Welt in den letzten dreißig Jahren heimgesucht haben, signalisieren, dass sich eine Grenze für eine kontinuierliche Kapitalakkumulation abzeichnet, die nur durch die Schaffung von Fiktionen überschritten werden kann, die nicht von Dauer sein können. Hinzu kommt, dass so viele Menschen auf der Welt unter Bedingungen bitterer Armut leben, dass die Umweltzerstörung außer Kontrolle gerät, dass menschliche Würden überall beleidigt werden, während die Reichen unter ihrem Kommando immer mehr Reichtum anhäufen (die Zahl der Milliardäre in Indien hat sich im letzten Jahr von 27 auf 52 verdoppelt) und dass die Hebel der politischen, Die Macht der Institutionen, der Justiz, des Militärs und der Medien steht unter einer so strengen, aber dogmatischen politischen Kontrolle, dass sie nicht in der Lage ist, viel mehr zu tun, als den Status quo aufrechtzuerhalten und die Unzufriedenheit zu frustrieren. Eine revolutionäre Politik, die in der Lage ist, die Nessel der endlosen zusammengesetzten Kapitalakkumulation zu erfassen und sie schließlich als Hauptmotor der Menschheitsgeschichte zum Erliegen zu bringen, erfordert ein differenziertes Verständnis davon, wie sozialer Wandel stattfindet. Das Scheitern vergangener Bemühungen, einen dauerhaften Sozialismus und Kommunismus aufzubauen, muss vermieden werden, und es müssen Lehren aus dieser immens komplizierten Geschichte gezogen werden. Aber auch die absolute Notwendigkeit einer kohärenten antikapitalistischen revolutionären Bewegung muss anerkannt werden. Das grundlegende Ziel dieser Bewegung ist es, die gesellschaftliche Kontrolle über die Produktion und Verteilung von Überschüssen zu übernehmen. Wir brauchen dringend eine explizite revolutionäre Theorie, die unserer Zeit angemessen ist. Ich schlage eine "korevolutionäre Theorie" vor, die sich aus dem Verständnis von Marx' Darstellung der Entstehung des Kapitalismus aus dem Feudalismus ableitet. Sozialer Wandel entsteht durch die dialektische Entfaltung von Beziehungen zwischen sieben Momenten innerhalb des Gemeinwesens des Kapitalismus, die als Ensemble oder Assemblage von Aktivitäten und Praktiken betrachtet werden: a) technologische und organisatorische Formen der Produktion, des Austauschs und des Konsums b) Beziehungen zur Natur c) Soziale Beziehungen zwischen Menschen d) mentale Weltanschauungen, die Wissen und kulturelle Verständnisse und Überzeugungen umfassen e) Arbeitsprozesse und Produktion spezifischer Güter, Regionen, Dienstleistungen oder Affekte f ) institutionelle, rechtliche und staatliche Vereinbarungen g) die Führung des täglichen Lebens, die der gesellschaftlichen Reproduktion zugrunde liegt. Jeder dieser Momente ist innerlich dynamisch und innerlich von Spannungen und Widersprüchen geprägt (man denke nur an mentale Weltanschauungen), aber alle sind voneinander abhängig und entwickeln sich in Beziehung zueinander. Der Übergang zum Kapitalismus brachte eine sich gegenseitig unterstützende Bewegung über alle sieben Momente hinweg mit sich. Neue Technologien und Praktiken konnten nicht ohne neue mentale Weltanschauungen (einschließlich des Verhältnisses zur Natur und der sozialen Beziehungen) identifiziert werden. Sozialtheoretiker haben die Angewohnheit, nur einen dieser Momente zu nehmen und ihn als die "Wunderwaffe" zu betrachten, die alle Veränderungen verursacht. Wir haben technologische Deterministen (Tom Friedman), Umweltdeterministen (Jarad Diamond), Deterministen des täglichen Lebens (Paul Hawkin), Arbeitsprozessdeterministen (die Autonomisten), Institutionalisten und so weiter und so fort. Sie liegen alle falsch. Es ist die dialektische Bewegung über all diese Momente hinweg, die wirklich zählt, auch wenn es eine ungleichmäßige Entwicklung in dieser Bewegung gibt. Wenn der Kapitalismus selbst eine seiner Phasen der Erneuerung durchläuft, dann tut er dies gerade dadurch, dass er alle Momente mitentwickelt, natürlich nicht ohne Spannungen, Kämpfe, Kämpfe und Widersprüche. Aber bedenken Sie, wie diese sieben Momente um 1970 vor dem neoliberalen Aufschwung konfiguriert waren, und überlegen Sie, wie sie jetzt aussehen, und Sie werden sehen, dass sie sich alle in einer Weise verändert haben, die die operativen Merkmale des Kapitalismus, der als nicht-hegelianische Totalität betrachtet wird, neu definiert. An anti-capitalist political movement can start anywhere (in labor processes, around mental conceptions, in the relation to nature, in social relations, in the design of revolutionary technologies and organizational forms, out of daily life or through attempts to reform institutional and administrative structures including the reconfiguration of state powers). The trick is to keep the political movement moving from one moment to another in mutually reinforcing ways. This was how capitalism arose out of feudalism and this is how something radically different called communism, socialism or whatever must arise out of capitalism. Previous attempts to create a communist or socialist alternative fatally failed to keep the dialectic between the different moments in motion and failed to embrace the unpredictabilities and uncertainties in the dialectical movement between them. Capitalism has survived precisely by keeping the dialectical movement between the moments going and constructively embracing the inevitable tensions, including crises, that result. Change arises, of course, out of an existing state of affairs and it has to harness the possibilities immanent within an existing situation. Since the existing situation varies enormously from Nepal, to the Pacific regions of Bolivia, to the deindustrializing cities of Michigan and the still booming cities of Mumbai and Shanghai and the shaken but by no means destroyed financial centers of New York and London, so all manner of experiments in social change in different places and at different geographical scales are both likely and potentially illuminating as ways to make (or not make) another world possible. And in each instance it may seem as if one or other aspect of the existing situation holds the key to a different political future. But the first rule for a global anti-capitalist movement must be: never rely on the unfolding dynamics of one moment without carefully calibrating how relations with all the others are adapting and reverberating. Feasible future possibilities arise out of the existing state of relations between the different moments. Strategic political interventions within and across the spheres can gradually move the social order onto a different developmental path. This is what wise leaders and forward looking institutions do all the time in local situations, so there is no reason to think there is anything particularly fantastic or utopian about acting in this way. The left has to look to build alliances between and across those working in the distinctive spheres. An anti-capitalist movement has to be far broader than groups mobilizing around social relations or over questions of daily life in themselves. Traditional hostilities between, for example, those with technical, scientific and administrative expertise and those animating social movements on the ground have to be addressed and overcome. We now have to hand, in the example of the climate change movement, a significant example of how such alliances can begin to work. In this instance the relation to nature is the beginning point, but everyone realizes that something has to give on all the other moments and while there is a wishful politics that wants to see the solution as purely technological, it becomes clearer by the day that daily life, mental conceptions, institutional arrangements, production processes and social relations have to be involved. And all of that means a movement to restructure capitalist society as a whole and to confront the growth logic that underlies the problem in the first place. There have, however, to be, some loosely agreed upon common objectives in any transitional movement. Some general guiding norms can be set down. These might include (and I just float these norms here for discussion) respect for nature, radical egalitarianism in social relations, institutional arrangements based in some sense of common interests and common property, democratic administrative procedures (as opposed to the monetized shams that now exist), labor processes organized by the direct producers, daily life as the free exploration of new kinds of social relations and living arrangements, mental conceptions that focus on self-realization in service to others and technological and organizational innovations oriented to the pursuit of the common good rather than to supporting militarized power, surveillance and corporate greed. These could be the co-revolutionary points around which social action could converge and rotate. Of course this is utopian! But so what! We cannot afford not to be. Let me detail one particular aspect of the problem which arise in the place where I work. Ideas have consequences and false ideas can have devastating consequences. Policy failures based on erroneous economic thinking played a crucial role in both the run-up to the debacle of the 1930s and in the seeming inability to find an adequate way out. Though there is no agreement among historians and economists as to exactly what policies failed, it is agreed that the knowledge structure through which the crisis was understood needed to be revolutionized. Keynes and his colleagues accomplished that task. But by the mid-1970s, it became clear that the Keynesian policy tools were no longer working at least in the way they were being applied and it was in this context that monetarism, supply-side theory and the (beautiful) mathematical modelling of micro-economic market behaviors supplanted broad-brush macro-economic Keynesian thinking. The monetarist and narrower neoliberal theoretical frame that dominated after 1980 is now in question. In fact it has disastrously failed. We need new mental conceptions to understand the world. What might these be and who will produce them, given both the sociological and intellectual malaise that hangs over knowledge production and (equally important) dissemination more generally? The deeply entrenched mental conceptions associated with neoliberal theories and the neoliberalization and corporatization of the universities and the media has played more than a trivial role in the production of the present crisis. For example, the whole question of what to do about the financial system, the banking sector, the state-finance nexus and the power of private property rights, cannot be broached without going outside of the box of conventional thinking. For this to happen will require a revolution in thinking, in places as diverse as the universities, the media and government as well as within the financial institutions themselves. Karl Marx, while not in any way inclined to embrace philosophical idealism, held that ideas are a material force in history. Mental conceptions constitute, after all, one of the seven moments in his general theory of co-revolutionary change. Autonomous developments and inner conflicts over what mental conceptions shall become hegemonic therefore have an important historical role to play. It was for this reason that Marx (along with Engels) wrote The Communist Manifesto, Capital and innumerable other works. These works provide a systematic critique, albeit incomplete, of capitalism and its crisis tendencies. But as Marx also insisted, it was only when these critical ideas carried over into the fields of institutional arrangements, organizational forms, production systems, daily life, social relations, technologies and relations to nature that the world would truly change. Since Marx’s goal was to change the world and not merely to understand it, ideas had to be formulated with a certain revolutionary intent. This inevitably meant a conflict with modes of thought more convivial to and useful for the ruling class. The fact that Marx’s oppositional ideas, particularly in recent years, have been the target of repeated repressions and exclusions (to say nothing of bowdlerizations and misrepresentations galore) suggests that his ideas may be too dangerous for the ruling classes to tolerate. While Keynes repeatedly avowed that he had never read Marx, he was surrounded and influenced in the 1930s by many people (like his economist colleague Joan Robinson) who had. While many of them objected vociferously to Marx’s foundational concepts and his dialectical mode of reasoning, they were acutely aware of and deeply affected by some of his more prescient conclusions. It is fair to say, I think, that the Keynesian theory revolution could not have been accomplished without the subversive presence of Marx lurking in the wings. The trouble in these times is that most people have no idea who Keynes was and what he really stood for while the knowledge of Marx is negligible. The repression of critical and radical currents of thought, or to be more exact the corralling of radicalism within the bounds of multiculturalism, identity politics and cultural choice, creates a lamentable situation within the academy and beyond, no different in principle to having to ask the bankers who made the mess to clean it up with exactly the same tools as they used to get into it. Broad adhesion to post-modern and post-structuralist ideas which celebrate the particular at the expense of big-picture thinking does not help. To be sure, the local and the particular are vitally important and theories that cannot embrace, for example, geographical difference, are worse than useless. But when that fact is used to exclude anything larger than parish politics then the betrayal of the intellectuals and abrogation of their traditional role become complete. The current populations of academicians, intellectuals and experts in the social sciences and humanities are by and large ill-equipped to undertake the collective task of revolutionizing our knowledge structures. They have, in fact, been deeply implicated in the construction of the new systems of neoliberal governmentality that evade questions of legitimacy and democracy and foster a technocratic authoritarian politics. Few seem predisposed to engage in self-critical reflection. Universities continue to promote the same useless courses on neo classical economic or rational choice political theory as if nothing has happened and the vaunted business schools simply add a course or two on business ethics or how to make money out of other people’s bankruptcies. After all, the crisis arose out of human greed and there is nothing that can be done about that! The current knowledge structure is clearly dysfunctional and equally clearly illegitimate. The only hope is that a new generation of perceptive students (in the broad sense of all those who seek to know the world) will clearly see it so and insist upon changing it. This happened in the 1960s. At various other critical points in history student inspired movements, recognizing the disjunction between what is happening in the world and what they are being taught and fed by the media, were prepared to do something about it. There are signs, from Tehran to Athens and onto many European university campuses of such a movement. How the new generation of students in China will act must surely be of deep concern in the corridors of political power in Beijing. A student-led and youthful revolutionary movement, with all of its evident uncertainties and problems, is a necessary but not sufficient condition to produce that revolution in mental conceptions that can lead us to a more rational solution to the current problems of endless growth. What, more broadly, would happen if an anti-capitalist movement were constituted out of a broad alliance of the alienated, the discontented, the deprived and the dispossessed? The image of all such people everywhere rising up and demanding and achieving their proper place in economic, social and political life, is stirring indeed. It also helps focus on the question of what it is they might demand and what it is that needs to be done. Revolutionary transformations cannot be accomplished without at the very minimum changing our ideas, abandoning cherished beliefs and prejudices, giving up various daily comforts and rights, submitting to some new daily life regimen, changing our social and political roles, reassigning our rights, duties and responsibilities and altering our behaviors to better conform to collective needs and a common will. The world around us – our geographies – must be radically re-shaped as must our social relations, the relation to nature and all of the other moments in the co-revolutionary process. It is understandable, to some degree, that many prefer a politics of denial to a politics of active confrontation with all of this. It would also be comforting to think that all of this could be accomplished pacifically and voluntarily, that we would dispossess ourselves, strip ourselves bare, as it were, of all that we now possess that stands in the way of the creation of a more socially just, steady-state social order. But it would be disingenuous to imagine that this could be so, that no active struggle will be involved, including some degree of violence. Capitalism came into the world, as Marx once put it, bathed in blood and fire. Although it might be possible to do a better job of getting out from under it than getting into it, the odds are heavily against any purely pacific passage to the promised land. There are various broad fractious currents of thought on the left as to how to address the problems that now confront us. There is, first of all, the usual sectarianism stemming from the history of radical action and the articulations of left political theory. Curiously, the one place where amnesia is not so prevalent is within the left (the splits between anarchists and Marxists that occurred back in the 1870s, between Trotskyists, Maoists and orthodox Communists, between the centralizers who want to command the state and the anti-statist autonomists and anarchists). The arguments are so bitter and so fractious, as to sometimes make one think that more amnesia might be a good thing. But beyond these traditional revolutionary sects and political factions, the whole field of political action has undergone a radical transformation since the mid-1970s. The terrain of political struggle and of political possibilities has shifted, both geographically and organizationally. There are now vast numbers of non-governmental organizations (NGO’s) that play a political role that was scarcely visible before the mid-1970s. Funded by both state and private interests, populated often by idealist thinkers and organizers (they constitute a vast employment program), and for the most part dedicated to single-issue questions (environment, poverty, women’s rights, anti-slavery and trafficking work, etc) they refrain from straight anti-capitalist politics even as they espouse progressive ideas and causes. In some instances, however, they are actively neoliberal, engaging in privatization of state welfare functions or fostering institutional reforms to facilitate market integration of marginalized populations (microcredit and microfinance schemes for low income populations are a classic example of this). While there are many radical and dedicated practitioners in this NGO world, their work is at best ameliorative. Collectively, they have a spotty record of progressive achievements, although in certain arenas, such as women’s rights, health care and environmental preservation, they can reasonably claim to have made major contributions to human betterment. But revolutionary change by NGO is impossible. They are too constrained by the political and policy stances of their donors. So even though, in supporting local empowerment, they help open up spaces where anti-capitalist alternatives become possible and even support experimentation with such alternatives, they do nothing to prevent the re-absorption of these alternatives into the dominant capitalist practice: they even encourage it. The collective power of NGOs in these times is reflected in the dominant role they play in the World Social Forum, where attempts to forge a global justice movement, a global alternative to neoliberalism, have been concentrated over the last ten years. The second broad wing of opposition arises out of anarchist, autonomist and grass roots organizations (GROs) which refuse outside funding even as some of them do rely upon some alternative institutional base (such as the Catholic Church with its “base community” initiatives in Latin America or broader church sponsorship of political mobilization in the inner cities of the United States). This group is far from homogeneous (indeed there are bitter disputes among them pitting, for example, social anarchists against those they scathingly refer to as mere “lifestyle” anarchists). There is, however, a common antipathy to negotiation with state power and an emphasis upon civil society as the sphere where change can be accomplished. The self-organizing powers of people in the daily situations in which they live has to be the basis for any anti-capitalist alternative. Horizontal networking is their preferred organizing model. So-called “solidarity economies” based on bartering, collectives and local production systems is their preferred political economic form. They typically oppose the idea that any central direction might be necessary and reject hierarchical social relations or hierarchical political power structures along with conventional political parties. Organizations of this sort can be found everywhere and in some places have achieved a high degree of political prominence. Some of them are radically anti-capitalist in their stance and espouse revolutionary objectives and in some instances are prepared to advocate sabotage and other forms of disruption (shades of the Red Brigades in Italy, the Baader Meinhoff in Germany and the Weather Underground in the United States in the 1970s). But the effectiveness of all these movements (leaving aside their more violent fringes) is limited by their reluctance and inability to scale up their activism into large-scale organizational forms capable of confronting global problems. The presumption that local action is the only meaningful level of change and that anything that smacks of hierarchy is anti-revolutionary is self-defeating when it comes to larger questions. Yet these movements are unquestionably providing a widespread base for experimentation with anti-capitalist politics. The third broad trend is given by the transformation that has been occurring in traditional labor organizing and left political parties, varying from social democratic traditions to more radical Trotskyist and Communist forms of political party organization. This trend is not hostile to the conquest of state power or hierarchical forms of organization. Indeed, it regards the latter as necessary to the integration of political organization across a variety of political scales. In the years when social democracy was hegemonic in Europe and even influential in the United States, state control over the distribution of the surplus became a crucial tool to diminish inequalities. The failure to take social control over the production of surpluses and thereby really challenge the power of the capitalist class was the Achilles heel of this political system, but we should not forget the advances that it made even if it is now clearly insufficient to go back to such a political model with its social welfarism and Keynesian economics. The Bolivarian movement in Latin America and the ascent to state power of progressive social democratic governments is one of the most hopeful signs of a resuscitation of a new form of left statism. Both organized labor and left political parties have taken some hard hits in the advanced capitalist world over the last thirty years. Both have either been convinced or coerced into broad support for neoliberalization, albeit with a somewhat more human face. One way to look upon neoliberalism, as was earlier noted, is as a grand and quite revolutionary movement (led by that self-proclaimed revolutionary figure, Margaret Thatcher) to privatize the surpluses or at least prevent their further socialization. While there are some signs of recovery of both labor organizing and left politics (as opposed to the “third way” celebrated by New Labor in Britain under Tony Blair and disastrously copied by many social democratic parties in Europe) along with signs of the emergence of more radical political parties in different parts of the world, the exclusive reliance upon a vanguard of workers is now in question as is the ability of those leftist parties that gain some access to political power to have a substantive impact upon the development of capitalism and to cope with the troubled dynamics of crisis-prone accumulation. The performance of the German Green Party in power has hardly been stellar relative to their political stance out of power and social democratic parties have lost their way entirely as a true political force. But left political parties and labor unions are significant still and their takeover of aspects of state power, as with the workers party in Brazil or the Bolivarian movement in Venezuela has had a clear impact on left thinking, not only in Latin America. The complicated problem of how to interpret the role of the Communist Party in China, with its exclusive control over political power, and what its future policies might be about is not easily resolved either. The co-revolutionary theory earlier laid out would suggest that there is no way that an anti-capitalist social order can be constructed without seizing state power, radically transforming it and re-working the constitutional and institutional framework that currently supports private property, the market system and endless capital accumulation. Inter-state competition and geoconomic and geopolitical struggles over everything from trade and money to questions of hegemony are also far too significant to be left to local social movements or cast aside as too big to contemplate. How the architecture of the state-finance nexus is to be re-worked along with the pressing question of the common measure of value given by money cannot be ignored in the quest to construct alternatives to capitalist political economy. To ignore the state and the dynamics of the inter-state system is therefore a ridiculous idea for any anti-capitalist revolutionary movement to accept. The fourth broad trend is constituted by all the social movements that are not so much guided by any particular political philosophy or leanings but by the pragmatic need to resist displacement and dispossession (through gentrification, industrial development, dam construction, water privatization, the dismantling of social services and public educational opportunities, or whatever). In this instance the focus on daily life in the city, town, village or wherever provides a material base for political organizing against the threats that state policies and capitalist interests invariably pose to vulnerable populations. These forms of protest politics are massive. Again, there is a vast array of social movements of this sort, some of which can become radicalized over time as they more and more realize that the problems are systemic rather than particular and local. The bringing together of such social movements into alliances on the land (like the Via Campesina, the landless peasant movement in Brazil or peasants mobilizing against land and resource grabs by capitalist corporations in India) or in urban contexts (the right to the city and take back the land movements in Brazil and now the United States) suggest the way may be open to create broader alliances to discuss and confront the systemic forces that underpin the particularities of gentrification, dam construction, privatization or whatever. More pragmatic rather than driven by ideological preconceptions, these movements nevertheless can arrive at systemic understandings out of their own experience. To the degree that many of them exist in the same space, such as within the metropolis, they can (as supposedly happened with the factory workers in the early stages of the industrial revolution) make common cause and begin to forge, on the basis of their own experience, a consciousness of how capitalism works and what it is that might collectively be done. This is the terrain where the figure of the “organic intellectual” leader, made so much of in Antonio Gramsci’s work, the autodidact who comes to understand the world first hand through bitter experiences, but shapes his or her understanding of capitalism more generally, has a great deal to say. To listen to peasant leaders of the MST in Brazil or the leaders of the anti-corporate land grab movement in India is a privileged education. In this instance the task of the educated alienated and discontented is to magnify the subaltern voice so that attention can be paid to the circumstances of exploitation and repression and the answers that can be shaped into an anti-capitalist program. The fifth epicenter for social change lies with the emancipatory movements around questions of identity – women, children, gays, racial, ethnic and religious minorities all demand an equal place in the sun – along with the vast array of environmental movements that are not explicitly anti-capitalist. The movements claiming emancipation on each of these issues are geographically uneven and often geographically divided in terms of needs and aspirations. But global conferences on women’s rights (Nairobi in 1985 that led to the Beijing declaration of 1995) and anti-racism (the far more contentious conference in Durban in 2009) are attempting to find common ground, as is true also of the environmental conferences, and there is no question that social relations are changing along all of these dimensions at least in some parts of the world. When cast in narrow essentialist terms, these movements can appear to be antagonistic to class struggle. Certainly within much of the academy they have taken priority of place at the expense of class analysis and political economy. But the feminization of the global labor force, the feminization of poverty almost everywhere and the use of gender disparities as a means of labor control make the emancipation and eventual liberation of women from their repressions a necessary condition for class struggle to sharpen its focus. The same observation applies to all the other identity forms where discrimination or outright repression can be found. Racism and the oppression of women and children were foundational in the rise of capitalism. But capitalism as currently constituted can in principle survive without these forms of discrimination and oppression, though its political ability to do so will be severely curtailed if not mortally wounded in the face of a more unified class force. The modest embrace of multiculturalism and women’s rights within the corporate world, particularly in the United States, provides some evidence of capitalism’s accommodation to these dimensions of social change (including the environment), even as it re-emphasizes the salience of class divisions as the principle dimension for political action. Diese fünf großen Tendenzen schließen sich nicht gegenseitig aus oder erschöpfen die organisatorischen Vorlagen für politisches Handeln. Einige Organisationen kombinieren Aspekte aller fünf Tendenzen geschickt. Aber es gibt noch viel zu tun, um diese verschiedenen Tendenzen um die zugrunde liegende Frage herum zu vereinen: Kann sich die Welt materiell, sozial, mental und politisch so verändern, dass sie nicht nur dem katastrophalen Zustand der sozialen und natürlichen Beziehungen in so vielen Teilen der Welt gegenübersteht, sondern auch der Aufrechterhaltung eines endlosen zusammengesetzten Wachstums? Das ist die Frage, die sich die Entfremdeten und Unzufriedenen immer wieder stellen müssen, auch wenn sie von denen lernen, die den Schmerz direkt erleben und die so geschickt darin sind, Widerstände gegen die schrecklichen Folgen des zusammengesetzten Wachstums vor Ort zu organisieren. Die Kommunisten, so Marx und Engels, haben in ihrer ursprünglichen Konzeption, die sie im Kommunistischen Manifest dargelegt haben, keine politische Partei. Sie konstituieren sich einfach zu jeder Zeit und an jedem Ort als diejenigen, die die Grenzen, Schwächen und destruktiven Tendenzen der kapitalistischen Ordnung sowie die unzähligen ideologischen Masken und falschen Legitimationen verstehen, die Kapitalisten und ihre Apologeten (insbesondere in den Medien) produzieren, um ihre singuläre Klassenmacht aufrechtzuerhalten. Kommunisten sind all jene, die unaufhörlich daran arbeiten, eine andere Zukunft zu schaffen, als die, die der Kapitalismus ankündigt. Das ist eine interessante Definition. Während der traditionelle institutionalisierte Kommunismus so gut wie tot und begraben ist, gibt es nach dieser Definition Millionen von De-facto-Kommunisten unter uns, die bereit sind, nach ihren Verständnissen zu handeln, bereit, kreativ antikapitalistische Imperative zu verfolgen. Wenn, wie die alternative Globalisierungsbewegung der späten 1990er Jahre erklärte, "eine andere Welt möglich ist", warum dann nicht auch sagen: "Ein anderer Kommunismus ist möglich"? Die gegenwärtigen Verhältnisse der kapitalistischen Entwicklung verlangen so etwas, wenn eine grundlegende Veränderung erreicht werden soll. Diese Notizen beziehen sich stark auf mein demnächst erscheinendes Buch The Enigma of Capital, das im April 2010 bei Profile Books erscheinen wird.




David W. Harvey (* 31. Oktober 1935 in Gillingham, Kent) ist ein US-amerikanisch-britischer Humangeograph und Sozialtheoretiker. 1973 wurde er durch sein Werk Social Justice and the City zu einem führenden Verfechter neomarxistischer Ideen in der Geographie. Etwa seit Anfang/Mitte der 1980er-Jahre ist er der meistzitierte Geograph der Welt.[1][2] Harvey kritisiert neoimperialistische Entwicklungen, die er als „Akkumulation durch Enteignung“ bezeichnet.

Die geographischen Forschungen Harveys bestanden zu Beginn seines Wirkens in regionalhistorischen Untersuchungen. Bald darauf wandte er seine Interessen in Richtung der Methodik und Philosophie der Geographie. Spätestens seit 1969 ist der Name Harveys verbunden mit der geographischen Analyse sozialer Gerechtigkeit und der Natur des kapitalistischen Systems. Seine akademische Karriere führte Harvey in dieser Zeit von Cambridge über Bristol nach Baltimore (USA). Trotz zahlreicher Engagements in Oxford oder an der London School of Economics und der City University of New York kann Baltimore als neue Heimat des Wissenschaftlers gelten. Immer wieder ist es auch diese früher so von der Stahlindustrie und Metallverarbeitung geprägten Ostküstenstadt, die Harvey in seinen zahlreichen Publikationen als Beispiel zur Illustrierung seiner Thesen zur Entwicklung urbaner Räume und zum wirtschaftlichen Strukturwandel anführt. Harvey selbst sieht den Großteil seiner Arbeit „dem Versuch gewidmet, den Prozess zu verstehen, wie Kapital zu einem bestimmten Zeitpunkt eine geographische Landschaft nach seinem eigenen Bild formt, nur um sie später wieder zerstören zu müssen, um in ihr die ihm eigene Dynamik endloser Kapitalakkumulierung, starken technologischen Wandels und heftiger Klassenkämpfe unterbringen zu können.“[3]

Die Analyse nach der Methodik Karl Marx’ ist Harvey bei seinen Untersuchungen stets der entscheidende Wegweiser geblieben. Als Begründung hierfür wird nicht etwa auf eine der Marxschen Theorie von vornhinein innewohnenden Überlegenheit abgestellt (auch wenn der bekennende Marxist Harvey immer wieder seine grundsätzliche Zuneigung zu deren Forderung nach Wandel betont). Grund sei vielmehr, dass er keinen anderen Weg finden könne, in seiner Analyse das zu erreichen, was er sich vorgenommen habe, oder das zu verstehen, was verstanden werden müsse.[4]

Harvey ist Mitglied und Teil des vorläufigen Ausschusses der Internationalen Organisation für eine Partizipatorische Gesellschaft (IOPS).[5]


Soziale Prozesse und räumliche Formen

Der Raumbegriff Harveys

Zu Beginn seiner Hinwendung zur Erforschung der Natur des Kapitalismus stellte Harvey fest, dass soziale Prozesse und räumliche Formen bisher meist in getrennter Form behandelt worden waren. Sein Ziel wurde es, die Untersuchung beider Aspekte zusammenzuführen. Der grundlegende Beobachtungsgegenstand ergab sich für ihn aus der Tatsache, dass keine philosophischen Antworten auf die Frage nach der Natur von Räumen möglich seien. Die Antworten lägen allein in der Praxis des Menschen. Auch bei der Frage nach der in seinem Werk immer wieder auftauchenden „social justice“ belastet sich Harvey nicht durch eine philosophische Bestimmung dieses Begriffs. Es gehe ihm vielmehr darum zu zeigen, dass Konzepte sozialer Gerechtigkeit und Moral sich auf die menschliche Praxis beziehen und sich aus dieser ergeben, anstatt über die ewigen Wahrheiten dieser Konzepte zu referieren. Denn, nach Marx sei ein jeder Akt der Beobachtung bereits auch schon ein Akt der Bewertung und eine Trennung der beiden Betrachtungsweisen eine künstliche Unterscheidung, die in Wirklichkeit gar nicht existiere.[4] Der Raumbegriff, den Harvey seinen Untersuchungen zugrunde legt, sieht den Raum zusammengesetzt aus Objekten, die nur dann existieren, wenn sie Beziehungen zu anderen Objekten in sich enthalten und repräsentieren. Zusammengenommen ergäben all diese Objekte eine Totalität, die über die Summe ihrer Einzelteile hinausgeht und eine von diesen unabhängige Existenz besitzt.[4] Die Totalität trachte danach alle Teile so auszurichten, dass sie für die Erhaltung der Existenz und der Struktur des Ganzen funktionieren. Der Kapitalismus beispielsweise trachte danach, alle Elemente und Beziehungen in sich so zu formen, dass der Kapitalismus als fortlaufendes System erhalten bleibe.[6]

Die „Geopolitik des Kapitalismus“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Voraussetzungen der Kapitalzirkulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wichtigste Voraussetzung für die Erhaltung des kapitalistischen Systems ist für Harvey die Aufrechterhaltung der Zirkulation des Kapitals durch die ununterbrochene Produktion und Vermarktung von Gütern im Hinblick auf Profit. Die konstante Sorge im Kapitalismus sei deshalb die Schaffung sozialer und physischer Infrastruktur, welche diese Zirkulation ermöglichen. Hieraus resultiert nach Harvey eine „Geopolitik des Kapitalismus“. Harvey postuliert (nach Marx) die 10 Kernpunkte der Zirkulation des Kapitals:[7]

  1. Ideologie des Wirtschaftswachstums: Die ständige Steigerung des Wertes der produzierten Güter ist dem Kapitalismus immanent und erfolgt ohne Rücksicht auf ökologische, menschliche oder geopolitische Konsequenzen.

  2. Wachstum durch Anwendung menschlicher Arbeit in der Produktion: Menschliche Arbeitskraft ist die exklusive Quelle der Wertschöpfung.

  3. Profit: Aus der Ausbeutung der Arbeitskraft in der Produktion erwächst der Profit.

  4. Klassenrelationen: Die Trennung in Käufer und Verkäufer etabliert Klassenbeziehungen aller Art.

  5. Klassenkampf: Das Bestehen von Klassenrelationen bedingt Widerstand, Gegnerschaft und Auseinandersetzung.

  6. Technologischer Wandel: Durch den innerkapitalistischen Wettbewerb und zur besseren Kontrolle der Arbeitskraft ist der Kapitalismus notwendigerweise technologisch dynamisch.

  7. Mittel: Es müssen Wege gefunden werden, Kapital und Arbeitskraft zu produzieren und zu reproduzieren, um die für das Überleben des Kapitalismus notwendige technologische Dynamik zu ermöglichen.

  8. Die Zirkulation des Kapitals ist instabil: Das System expandiert durch die Ausbeutung von Arbeitskraft, während die technologische Dynamik die Arbeitskraft, die wahre Basis des Wachstums, aus der Produktion hinausdrängt. Wachstum und technischer Fortschritt sind daher, obwohl beide für den Kapitalismus notwendig, Gegenspieler. Dieser Widerspruch resultiert in periodischen Krisen bis hin zur zeitweiligen Unterbrechung der Zirkulation des Kapitals.

  9. Überakkumulation: Die Krisen zeigen sich typischerweise als Zustand, in dem die für das System notwendigen Überschüsse an Kapital und Arbeit nicht länger mehr absorbiert werden können.

  10. Entwertung: Überschüsse, die nicht in die Zirkulation des Kapitals absorbiert werden können, werden entwertet oder sogar vernichtet.

Etablierung einer immobilen Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Kapitalismus steht Harvey zufolge vor dem Problem, seine Überschüsse an Kapital und Arbeit in die Kapitalzirkulation einfließen lassen zu müssen, um diese aufrechtzuerhalten und die Entwertung der Überschüsse zu verhindern. Eine Lösungsmöglichkeit bestehe daher in der Erschließung neuer Räume durch den Kapitalismus, in denen die Absorption des Kapitals noch nicht durch die Überakkumulation gefährdet ist. Der Kapitalismus nutze dabei seine Möglichkeiten über den Raum zu verfügen und aus räumlichen Unterschieden Profit zu schlagen. Ziel sei es dabei durch technischen und organisatorischen Fortschritt eine Reduzierung der Zeit und der Kosten für Mobilität zu erreichen und so für die Verwendung des Kapitals eine immer größere Freiheit von geographischen Einschränkungen zu erlangen. Voraussetzung hierfür sei aber eine Mobilität des Kapitals, die sich nur durch die Etablierung einer immobilen Infrastruktur in den zu erschließenden Räumen erreichen lässt. Als Beispiel für solche Infrastruktur führt Harvey Einrichtungen für die (Tele-)Kommunikation, den Transport und die Reproduktion von Arbeitskraft ebenso an wie das Vorhandensein eines auf staatliche, Finanz- und gesetzliche Einrichtungen gestütztes Kreditsystem, einer Währungspolitik und -sicherheit und von notwendigen Dienstleistungen aller Art.[8] Um die Beweglichkeit des Kapitals zu gewährleisten, wird also ein Teil des Gesamtkapitals und der Gesamtarbeitskraft in Form dieser Infrastruktur fest im Raum verankert: „Die Fähigkeit [des Kapitals] Raum zu überwinden, beruht auf der Produktion von Raum.“[9]

Entstehung von „regional spaces“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Errichtung einer immobilen Infrastruktur wird die Geographie der Produktion in unterschiedliche räumliche Gegebenheiten zerteilt. Es entstehen so „regional spaces“, in denen Produktion und Konsum, Angebot und Nachfrage, Klassenkampf und Akkumulation sowie Kultur und Lebensstil innerhalb der Gesamtheit der Produktionsfaktoren und sozialen Beziehungen als „structured coherence“ zusammenhängen. Durch „revolutions in capitalist forms of organization“ können diese „regional spaces“ immer größer werden. Durch Staatenbildung und die Formung von Klassenallianzen (bis hin zum Nationalismus) können diese Räume zudem eine gewisse Stabilität erreichen. Grundsätzliches Merkmal des kapitalistischen Systems ist jedoch nach Harvey, dass die einst neu aufgebauten Räume durch die ständige Suche nach neuen Absorptionsmöglichkeiten für das Kapital und die technologische Dynamik früher oder später wieder zerstört und neu aufgebaut werden: „Der Kapitalismus strebt ewig danach, eine soziale und physische Landschaft nach seinem eigenen Bild zu schaffen und diese zu einem bestimmten Zeitpunkt nach seinen Bedürfnissen auszustatten, nur um diese Landschaft zu einem späteren Zeitpunkt genauso sicher zu untergraben, auseinander zu nehmen oder gar zu zerstören.“[9] “Die inneren Widersprüche des Kapitalismus werden durch die ruhelose Bildung und Auflösung von geographischen Landschaften ausgedrückt.”.[10]

Konfliktpotentiale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harvey sieht diese ständigen Wandlungsprozesse nicht konfliktfrei ablaufen. Sie würden vielmehr immer durch Krisen und Auseinandersetzungen geprägt. Teilweise seien die destruktiven Kräfte, die dabei freigesetzt würden, Folge von Maßnahmen der betroffenen Räume, denen eine externe Lösung ihrer Probleme als ein Ausweg erscheinen könne, um ihre „structured coherence“ zu retten. Teilweise seien Krise und Zerstörung jedoch auch notwendige Etappen in der Eröffnung neuer Räume und neuer Absorptionsmöglichkeiten für das Kapital. Der Kapitalismus „kauft Zeit“.[11] So interpretiert Harvey die Erschließung neuer Räume für den Kapitalkreislauf, die letztlich aber trotz allem immer in einer der dem System immanenten Krise enden müsse. So wie in den 1920er- und 1930er-Jahren, als infolge von fortgesetzten Krisen des Kapitals und der Klassenallianzen in den verschiedenen Wirtschaftsräumen oder „regional spaces“ eine zunehmende Fragmentierung der Weltwirtschaft einsetzte, die erst im „Golden Age Growth“ seit den 1950er-Jahren endete, das Harvey als Phase mit überdurchschnittlich erfolgreicher Kapitalzirkulation und Erschließung neuer Räume für das Kapital interpretiert. Auf dem Weg dorthin aber habe weder die Sozialpolitik des New Deals in den USA, geschweige denn der Bau von Autobahnen in Deutschland sich als Hilfsmaßnahme bewähren können. „Es war in echt der zweite Weltkrieg, der Vollbeschäftigung und neue Investitionen gebracht hat“.[12]

Als Folge dieser Entwicklung hätten die neuen Regionen (v. a. Europa) Überschüsse erzielt und sich demnach selber auf die Suche nach neuen Räumen mit Absorptionsmöglichkeiten für ihre Profite gemacht. Da sich die dabei erschlossenen Räume in der Folge ebenfalls in voll kapitalisierte Wirtschaften entwickelten, wäre es eine Frage der Zeit, bis diese genauso vor dem Problem stünden, ihre Überschüsse in die Kapitalzirkulation einzubringen. Die daraus resultierenden Krisen und die Konkurrenz der Räume untereinander sieht Harvey daher zwangsläufig in einer erneuten Großkrise (wie einem Dritten Weltkrieg) und der Zerstörung großer Teile der geschaffenen Räume enden.

Nicht alle Kriege seien rein kapitalistischer Natur, schließt Harvey sein Urteil über die Geopolitik des Kapitalismus. „Aber was unsere Theorie nachdrücklich fordert, ist, dass wir die Ersetzung der kapitalistischen Produktionsweise (…) als eine notwendige Bedingung für das Überleben der Menschheit sehen.“[13]

Im Jahr 2019 kam Harvey jedoch zu dem Schluss, dass es derzeit nicht möglich sei, den Kapitalismus zu stürzen. Man müsse daher auf absehbare Zeit den Kapitalismus unterstützen, um ihn langsam umzuwandeln:

»Die Fantasievorstellung, die Sozialisten oder Kommunisten 1850 vielleicht hatten – nämlich dieses kapitalistische System zu zerstören, und dass wir etwas ganz Anderes aufbauen können – ist derzeit also unmöglich. … Das Kapital … ist zu dominant, und wir brauchen es zu dringend, als dass wir zulassen könnten, dass es scheitert. Wir müssen einige Zeit damit zubringen, es zu stützen, zu versuchen es zu reorganisieren, und es vielleicht im Laufe der Zeit ganz langsam in eine andere Konfiguration umwandeln. Ein revolutionärer Umsturz dieses kapitalistischen Wirtschaftssystems ist derzeit jedoch unvorstellbar. Das wird nicht geschehen, und es kann nicht geschehen, und wir müssen dafür sorgen, dass es nicht geschieht.«[14]

Akademische Laufbahn

  • B.A. (Hons) St John’s College, Cambridge, Vereinigtes Königreich (1957)

  • Ph. D., St John’s College, Cambridge, Vereinigtes Königreich (1961)

  • Post-doc, Universität Uppsala, Uppsala, Schweden (1960–1961)

  • Lecturer, University of Bristol, Bristol, Vereinigtes Königreich (1961–1969)

  • Associate Professor, Department of Geography and Environmental Engineering, Johns Hopkins University, Baltimore, Vereinigte Staaten (1969–1973)

  • Professor, Department of Geography and Environmental Engineering, Johns Hopkins University, Baltimore, Vereinigte Staaten (1973–1987 und 1993–2001)

  • Halford Mackinder Professor of Geography, University of Oxford, Oxford, Vereinigtes Königreich (1987–1993)

  • Distinguished Professor, Dept. of Anthropology, Graduate Center der City University of New York, New York City, Vereinigte Staaten (2001 bis heute)

Auszeichnungen

Die Ehrendoktorwürde wurde Harvey durch die Universidad de Buenos Aires (1997), die Universität Roskilde (1997), die Universität Uppsala (2000), die Ohio State University (2004), die Universität Lund, die University of Kent (je 2008), das Goldsmiths, University of London, die University of Bristol (je 2012), die London School of Economics and Political Science (2015) und die Charokopio-Universität (2019) verliehen. Außerdem erhielt er u. a. 1989 die Anders-Retzius-Medaille in Gold der schwedischen Gesellschaft für Anthropologie und Geographie sowie 1995 den Prix Vautrin Lud und die Patron’s Medal der Royal Geographical Society. Ferner ist Harvey gewähltes Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der British Academy,[15] die ihm 2018 ihre Leverhulme-Medaille verlieh.

Veröffentlichungen

  • Explanation in Geography. 1969.

  • Social Justice and the City. 1973.

  • The Limits to Capital. 1982.

  • The Urbanization of Capital. 1985.

  • Consciousness and the Urban Experience. 1985.

  • The Condition of Postmodernity. 1989.

  • The Urban Experience. 1989.

  • Justice, Nature and the Geography of Difference. 1996.

  • Megacities Lecture 4: Possible Urban Worlds. Twynstra Gudde Management Consultants, Amersfoort 2000. (PDF; 826 kB)

  • Spaces of Hope. 2000.

  • Spaces of Capital: Towards a Critical Geography. 2001.

  • The New Imperialism. 2003.

    • Der neue Imperialismus. VSA, Hamburg 2005, ISBN 3-89965-092-1 (Buch als PDF-Datei).


  • Paris, Capital of Modernity. 2003.

  • A Brief History of Neoliberalism. 2005.

    • Kleine Geschichte des Neoliberalismus. Rotpunktverlag, Zürich 2007, ISBN 978-3-85869-343-3.


  • Spaces of Global Capitalism: Towards a Theory of Uneven Geographical Development. Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08746-X.

    • Räume der Neoliberalisierung: Theorie der ungleichen Entwicklung. VSA, Hamburg 2007, ISBN 978-3-89965-230-7.



  • A Companion to Marx’s Capital. 2010.

    • Marx Kapital lesen. Ein Begleiter für Fortgeschrittene und Einsteiger. VSA, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89965-415-8.


  • The Enigma of Capital: And the Crises of Capitalism. Profile Books, 2011.

    • Das Rätsel des Kapitals entschlüsseln. Den Kapitalismus und seine Krisen überwinden. VSA, Hamburg 2014, ISBN 978-3-89965-442-4.


  • Kapitalismuskritik. Eine Flugschrift. VSA, Hamburg 2012, ISBN 978-3-89965-527-8.

  • The urban roots of financial crises. In: Socialist Register. Vol. 48, 2012

    • Die urbanen Wurzeln der Finanzkrise. Die Stadt für den antikapitalistischen Kampf zurückgewinnen. VSA, Hamburg 2012, ISBN 978-3-89965-965-8 (Neuauflage 2022, ISBN 978-3-96488-152-6).


  • Rebel cities. From the Right to the City to the Urban Revolution. Verso, 2012.

    • Rebellische Städte. Vom Recht auf Stadt zur urbanen Revolution. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-12657-8.


  • A Companion To Marx's Capital, Volume 2. Verso, London 2013.

    • Marx’ 2. Band des »Kapital« lesen. Ein Begleiter zum Verständnis der Kreisläufe des Kapitals. VSA, Hamburg 2018, ISBN 978-3-89965-716-6.


  • Seventeen Contradictions and the End of Capitalism. Profile Books 2014.

    • Siebzehn Widersprüche und das Ende des Kapitalismus. Ullstein, Berlin 2015, ISBN 978-3-550-08089-0.


  • The Ways of the World. Profile Books 2017.

  • Marx and Capital and the Madness of Economic Reason (2017)

  • A Companion to Marx's Grundrisse (2023)

  • Noel Castree, Derek Gregory (Hrsg.): David Harvey: A Critical Reader. Blackwell Publishing, 2006, ISBN 0-631-23510-8.

  • Haug, Wolfgang Fritz: David Harveys "Begleiter zu Marx´ Kapital". In: Haug, Wolfgang Fritz: Das "Kapital" lesen. Aber wie? Materialien. Das Argument, ISBN 978 - 3 -88619 - 355 - 4, S. 175–198.

  • John Paul Jones: David Harvey: Live Theory. Continuum International Publishing, 2006, ISBN 0-8264-6353-3.

  • Felix Wiegand: David Harveys urbane Politische Ökonomie. Ausgrabungen der Zukunft marxistischer Stadtforschung. 2., korrigierte Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2016, ISBN 978-3-89691-922-9.

  • Henri Lefebvre

  • Kritische Geographie


Commons: David Harvey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien





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