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Trumps "Beweise" für einen "Völkermord" an weißen Südafrikanern im Konflikt um eine gerechtere Landverteilung: angebliche Südafrika-Aufnahme von "Leichensäcken toter Weißer" stammt aus dem Kongo.

Aktualisiert: 25. Mai

Die Mordrate in Südafrika ist tatsächlich relativ hoch, Opfer sind aber vor allem dunkelhäutige Südafrikaner. Die weißen Minderheit  (7 Prozent der Bevölkerung) besitzt immer noch 70 Prozent des landwirtschaftlichen Bodens Südafrikas Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid - des Systems weißer Vorherrschaft.


Am Mittwoch hatte US-Präsident Trump im Beisein seines südafrikanischen Amtskollegen vermeintliche Beweise für Morde an Weißen in dessen Land präsentiert, vor laufenden Kameras. Bei mindestens einem Bild zeigt sich jetzt, dass es nicht aus Südafrika ist.

Ein von US-Präsident Donald Trump als Beleg für angebliche Massenmorde an Weißen in Südafrika vorgelegtes Bild stammt aus einem Video der Nachrichtenagentur Reuters aus dem Kongo. Trump hatte das Standbild am Mittwoch als Teil von Material seinem südafrikanischen Kollegen Cyril Ramaphosa präsentiert mit den Worten: „Das sind alles weiße Farmer, die beerdigt werden.“



Das von Trump hochgehaltene Bild war jedoch aus einem Reuters-Video aus der Demokratischen Republik Kongo, das am 3. Februar aufgenommen worden war. Das Faktencheckteam der Nachrichtenagentur verifizierte die Aufnahme. Darauf sind Helfer zu sehen, die nach Kämpfen mit M23-Rebellen in der kongolesischen Stadt Goma Leichensäcke tragen.



Völkermord an Weißen oder hohe Kriminalität gegen alle? Der südafrikanische Polizeiminister Senzo Mchunu stellte Daten vor, die Donald Trumps Behauptungen über die Ermordung weißer Farmer in diesem Land widerlegen sollen. Von den sechs in diesem Jahr getöteten Farmern war nur einer weiß.


Trumps Rassismus-Vorwurf und die Landfrage

Darum besitzen Weiße immer noch 70 Prozent Südafrikas


Südafrikas Koalitionspartei klagt gegen Enteignungsgesetz

Ein Gesetz soll die ungleiche Landverteilung aus der Zeit der Apartheid in Südafrika korrigieren. Die zweitstärkste Koalitionspartei geht dagegen vor.


In Südafrika hat die zweitstärkste Koalitionspartei in der Regierung Klage gegen ein umstrittenes Landenteignungsgesetz eingereicht. Die Mitte-Rechts-Partei Demokratische Allianz (DA) bezeichnet das Gesetz als "verfassungswidrig" und kritisiert, dass es in vielen Punkten "vage und widersprüchlich" sei.   

Das Gesetz trat im Januar in Kraft. Es erlaubt unter bestimmten Bedingungen die Enteignung von Land ohne Entschädigung. Ziel ist es, die ungleiche Landverteilung aus der Zeit der Apartheid zu korrigieren. Noch immer gehört der Großteil des Ackerlandes weißen Südafrikanern, die nur rund sieben Prozent der Bevölkerung ausmachen. 

US-Präsident Donald Trump belegte Südafrika mit Sanktionen und stoppte die wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Hilfen für das Land. Er kritisierte, das Gesetz ermögliche die "Beschlagnahmung landwirtschaftlichen Eigentums von Angehörigen der ethnischen Minderheit". Auch der in Südafrika geborene Milliardär Elon Musk nannte das Gesetz auf X "offen rassistisch". 

Die südafrikanische Regierung wies die Vorwürfe gegen das Gesetz zurück. Es ermögliche keine willkürlichen Enteignungen, Eigentümer müssten vorher angehört werden. Das südafrikanische Außenministerium kritisierte außerdem Trumps Einwanderungsangebot. Es sei ironisch, dass ausgerechnet eine der wirtschaftlich privilegiertesten Gruppen Südafrikas als Flüchtlinge anerkannt werde, während gefährdete Menschen aus anderen Regionen von den USA abgeschoben würden.

 
 
 

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