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Rohstoff-Länder über Kredite für Aufträge an US-Unternehmen in abhängigmachende Verschuldung treiben

Die Leute an der Spitze werden es nicht ändern, aber rund um die Welt wachen die Leute auf. John Perkins will dazu beitragen durch Aufklärung über die heutige globale Situation und insbesondere den Charakter der US-Politik: Er war selbst viele Jahre ein Wirtschaftsagent in vielen Staaten der Welt. Er beschreibt seine eigene Tätigkeit und die von Agenten für die US-Wirtschaft und US-Politik in Staaten rund um den Erdball: Ihre Methode: Staaten, in denen für die US-Wirtschaft interessante Rohstoffe liegen, zu nötigen, für die Länder unsinnige Infrastrukturprojekte zu beschließen, die Aufträge dafür an US-Unternehmen zu geben und über internationale Kredite zu finanzieren, die das Land in eine abhängige Verschuldung treiben und die Aufträge finanzieren. Sie wurden direkt von den öffentlichen US-Haushalten an die US-Unternehmen überwiesen und nicht an die Länder. Sie werden auf diesem Weg gezwungen, der US-Wirtschaft ihre Rohstoffen zu Niedrigpreisen zu überlassen und ihre öffentlichen Haushalte US-Interessen zu unterwerfen: Wenig ins Bildungs- und Gesundheitswesen oder die Ernährungssicherheit und den Aufbau einer eigenen Wirtschaft und Landwirtschaft zu investieren. Perkins beschreibt die Methoden, der er und die anderen Agenten angewandt haben: Überzeugen, führende Politiker und Familien korrumpieren, ihnen mit Ermordung, Gewalt und Krieg drohen, wenn sie die Angebote ablehnen und das dann auch umsetzen.

John Perkins realistische Einblicke in die Korporatokratie, wie er es nennt, also die Welt der Großfinanz und der multinationalen Konzerne, gewann er als Chefökonom einer großen amerikanischen Unternehmensberatung, als NSA-Geheimdienstler und als Wirtschaftsfachmann einer inzwischen untergegangenen Bostoner Consultingfirma namens MAIN. Seine Aufgabe: extrem optimistische Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung aufstrebender Entwicklungsländer zu konstruieren. Verführt durch die Aussicht auf einen Wirtschaftsboom sollten diese Staaten Staudämme und Kraftwerke, Schnellstraßen, Häfen und Flughäfen, Gewerbeparks errichten. Da sie das aus eigener Kraft nicht schaffen konnten, bot man ihnen großzügige Milliardenkredite.




„Bekenntnisse eines Economic Hit Man“

John Perkins war Wirtschaftskiller im Auftrag des US-Geheimdienstes

Von Johannes Kaiser


Panama-Kanal: Nach Darstellung von John Perkins war er an diesem Projekt als Economic Hit Man beteiligt. (AP)

Die Geschichte klingt nach James Bond und wüsste man nicht inzwischen so viel über die illegalen Aktivitäten der US-Geheimdienste zur Destabilisierung von Regierungen, zum Sturz von missliebigen Staatschefs würde man die Bekenntnisse dieses so genannten Economic Hit Mann, also Wirtschaftskillers auf den großen Haufen von Verschwörungstheorien packen.

Doch John Perkins realistische Einblicke in die Korporatokratie, wie er es nennt, also die Welt der Großfinanz und der multinationalen Konzerne, gewann er als Chefökonom einer großen amerikanischen Unternehmensberatung, als NSA-Geheimdienstler und als Wirtschaftsfachmann einer inzwischen untergegangenen Bostoner Consultingfirma namens MAIN. Seine Aufgabe: extrem optimistische Prognosen zur Wirtschaftsentwicklung aufstrebender Entwicklungsländer zu konstruieren. Verführt durch die Aussicht auf einen Wirtschaftsboom sollten diese Staaten Staudämme und Kraftwerke, Schnellstraßen, Häfen und Flughäfen, Gewerbeparks errichten. Da sie das aus eigener Kraft nicht schaffen konnten, bot man ihnen großzügige Milliardenkredite. Perkins schreibt: „An den Kredit ist die Bedingung geknüpft, dass Ingenieurfirmen und Bauunternehmer aus unserem Land alle diese Projekte bauen. Im Prinzip verlässt ein Großteil des Geldes nie die USA, es wird einfach von Banken in Washington an Ingenieursbüros in New York, Houston oder San Francisco überwiesen.“ Widerstrebende und misstrauische Regierungsexperten und Politiker in den betroffenen Ländern wurden bestochen. Natürlich trafen die Prognosen nicht zu, so dass die geldleihenden Länder schon bald mit der Rückzahlung ihrer Kreditsumme plus Zinsen in Verzug gerieten. Sie steckten in der Schuldenfalle. „Dann verlangen wir wie die Mafia unseren Anteil. Dazu gehören vor allem: die Kontrolle über die Stimmen in der UNO, die Errichtung von Militärstützpunkten oder der Zugang zu wichtigen Ressourcen wie Öl oder die Kontrolle über den Panamakanal. Natürlich erlassen wir dem Schuldner dafür nicht die Schulden – und haben uns so wieder ein Land dauerhaft unterworfen.“ Genau darauf hatte man in Washington gesetzt. Getarnt als Entwicklungshilfe machten die Kredite die Schuldner politisch und wirtschaftlich abhängig von den USA und damit erpressbar. Ein perfides Spiel und die Economic Hit Men, wie man sie intern nannte, hatten es einzuleiten. Der Vorteil: für die Unterwerfung unter die Ziele des US-Imperiums floss kein Tropfen Blut, bedurfte es keiner Invasion, keines Krieges, keines blutigen Staatstreiches. Nach außen hin lief alles völlig friedlich ab. Das System der bewusst geplanten finanziellen Abhängigkeit zerstört natürlich auch die Umwelt und damit die Lebensbedingungen vieler indigener Völker.

Der Chefökonom John Perkins hat lange gebraucht, um sich aus den mit einem luxuriösen Lebensstandard belohnten Verstrickungen zu lösen, obwohl er bei all seinen Aufträgen große moralische Skrupel verspürte. John Perkins: Bekenntnisse eines Economic Hit Mann – Unterwegs im Dienst der Wirtschaftsmafia

https://www.deutschlandfunkkultur.de/bekenntnisse-eines-economic-hit-man.950.de.html?dram:article_id=132801


weitere Videos in Englisch:



https://www.youtube.com/watch?v=btF6nKHo2i0

https://www.youtube.com/watch?v=uEmAdz-_llM


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