Petro betonte, dass der Krieg gegen die Drogen eine Million Lateinamerikaner:innen getötet und zwei Millionen Afroamerikaner:innen in Haft gebracht hat. Dabei sei der kapitalistische Konsumismus und dessen Unfähigkeit, den Menschen Glück zu bringen, für die Drogensucht auf der Welt verantwortlich. Demzufolge brauche es keine Kriege, um eine Reduktion des Drogenkonsums zu erreichen. Stattdessen sei es wichtig, eine bessere Gesellschaft aufzubauen: "Einer Gesellschaft mit mehr Solidarität, mehr menschlicher Wärme, wo die Intensität des Lebens vor Süchten und neuen Formen der Sklaverei bewahrt. Wollen Sie weniger Drogen? Denken Sie weniger an Profit und mehr an Liebe." "Wir befinden uns auch im Krieg mit unserem Planeten. Ohne Frieden mit dem Planeten wird es keinen Frieden zwischen den Nationen geben. Ohne soziale Gerechtigkeit gibt es keinen sozialen Frieden."
Präsident von Kolumbien übt vor der UN-Generalversammlung scharfe Kritik
Petro klagt den globalen Norden wegen "irrationalem Drogenkrieg" und "heuchlerischer" Umweltpolitik an. Aufruf zur Beendigung des Russland-Ukraine-Kriegs
Von Hans-Peter Schmutz amerika21
Petro vor der UN-Vollversammlung: "Es gibt keinen vollständigen Frieden ohne soziale, wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit" Quelle:@infopresidencia
New York/Bogotá. Präsident Gustavo Petro hat von den Ländern des Nordens einen Paradigmenwechsel bei der Bekämpfung des Klimawandels sowie in der Drogenpolitik gefordert. Ebenso hat er die Ukraine und Russland dazu aufgerufen, Frieden zu schließen.
Für Petro war es seine erste Rede vor der UN-Generalversammlung im Rahmen seiner ersten Reise ins Ausland seitdem er als Präsident eingesetzt wurde. Vor den anwesenden Mitglieder der UNO verurteilte der kolumbianische Präsident die Drogenpolitik scharf und stellte fest, dass der "irrationale Krieg" gegen die Drogen gescheitert sei. Zwar hatte der frühere Präsident Juan Manuel Santos (2010 - 2018) vor der UNO die internationale Politik gegen die Drogen in Frage gestellt, jedoch nicht so klar und deutlich wie jetzt Petro.
Der kolumbianische Regierungschef kritisierte ebenfalls die Zerstörung des Amazonas und bezeichnete "das Gerede von der Rettung des Regenwaldes" als "heuchlerisch", während die Welt "mit dem Krieg spielt". Die Kokapflanzen mit Glyphosat zu zerstören, wie der globale Norden es verlange, sei der falsche Weg.
Während der Zerstörung der lateinamerikanischen Wälder würde der globale Norden von Lateinamerika mehr Kohle und mehr Erdöl verlangen. "Ihr interessiert euch nicht für die Erziehung unserer Kinder, sondern dafür, ihre Wälder zu vernichten und aus ihren Eingeweiden Kohle und Öl zu gewinnen".
Für den kolumbianischen Präsidenten ist nicht nur der Krieg gegen die Drogen gescheitert, sondern auch der Kampf gegen die Klimakrise. In diesem Sinne hat er die internationale Gemeinschaft dazu aufgefordert, den Krieg gegen die Drogen zu beenden und den Regenwald zu retten.
Falls es den Weltmächten doch wichtiger sei, "das Geld für Waffen anstelle für das Leben" einzusetzen, solle der Globale Norden wenigstens die Auslandsschulden der lateinamerikanischen Länder reduzieren. Auf diese Weise könnte deren Handlungsspielraum beim eigenen Budget vergrößert werden, "damit wir selbst die Aufgabe erfüllen können, die Menschheit und das Leben auf dem Planeten zu retten. Wenn Sie es nicht wollen, können wir es tun".
Petro rief zudem die lateinamerikanischen Länder zum Dialog auf mit dem Ziel, Kriege zu verhindern: "Es ist Zeit für den Frieden". Nur in Frieden könne das Leben auf unserer Erde gerettet werden. Es gebe allerdings keinen "totalen Frieden" ohne soziale, ökonomische und Umweltgerechtigkeit.
Meinungsträger:innen haben Petro’s Rede als brillant und stark bezeichnet. Die Rede sei lyrisch und gleichzeitig kohärent mit der Politik, die Petro seit seinem Wahlsieg verkündet hatte, so Jairo Libreros, Experte in politischer Kommunikation der Universidad Externado de Colombia.
Seitens der kolumbianischen Politik sind die Reaktionen auf die Rede Petro’s erwartungsgemäß geteilt. So wird seine Rede einerseits als wichtig und historisch wahrgenommen und Petro bereits als eine regionale Führungspersönlichkeit in Lateinamerika eingestuft. Vertreter:innen der Opposition bezeichneten die Rede demgegenüber als populistisch und demagogisch.
Vor und nach seiner Rede anlässlich der UN-Generalversammlung hatte Petro eine volle Agenda. Er sprach mit UN-Generalsekretär António Guterres, mit der kolumbianischen Gemeinde des Bezirks Queens in New York, mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, Mia Mottley (Premierministerin von Barbados), Jonas Gahr Store (Premierminister von Norwegen) und er nahm am Gipfeltreffen über die Transformation der Bildung teil.
Rede des Präsidenten von Kolumbien vor der UNO
amerika21 dokumentiert die Rede des kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro am 20. September bei der UN-Generaldebatte in New York
Von Gustavo Petro
Übersetzung: Adriana Yee Meyberg
amerika21
Gustavo Petro während seiner Rede bei der Generaldebatte der UNO Quelle:@petrogustavo (Screenshot) Ich komme aus einem der drei schönsten Länder der Welt. Dort gibt es eine überschäumende Natur. Tausende bunter Arten in den Meeren, am Himmel, auf dem Lande. Ich komme aus dem Land der gelben Schmetterlinge und der Magie. Dort, von den Bergen und in den Tälern aller Grüntöne fließen nicht nur das reichlich vorhandene Wasser, sondern auch Ströme von Blut. Ich komme aus einem Land von in Blut getränkter Schönheit. Mein Land ist nicht nur schön, es auch voller Gewalt. Wie passen Schönheit und Tod zusammen, wie kann die Artenvielfalt des Lebens erblühen inmitten von Todes- und Schreckenstänzen? Wer ist schuld, dass der Zauber durch Terror zerstört wird? Wer oder was ist dafür verantwortlich, dass das Leben durch die Routineentscheidungen von Reichtum und Kapitalinteressen untergeht? Wer führt uns als Nation und Volk ins Verderben? Mein Land ist schön, weil es den Amazonasurwald hat, den Urwald des Chocó, die Gewässer, die Gebirgsketten der Anden und die Ozeane. In diesen Wäldern wird Sauerstoff für den Planeten abgegeben und das CO2 aus der Atmosphäre gespeichert. Eine dieser CO2-absorbierenden Pflanzen, nebst Millionen anderer, ist die auf der Erde am meisten verfolgte. Ihre Vernichtung wird um jeden Preis angestrebt: Es geht um eine Pflanze aus dem Amazonasgebiet, die Koka-Pflanze, die heilige Pflanze der Inkas. Wie an einem paradoxen Scheideweg: Der Wald, den man zu retten versucht, wird gleichzeitig zerstört. Um die Kokapflanze zu vernichten, werden Gifte und Glyphosat versprüht, die in die Gewässer gelangen, die Anbauer werden verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Um die Kokablätter zu vernichten oder zu besitzen werden eine Million Lateinamerikaner ermordet und zwei Millionen Afroamerikaner inhaftiert. Zerstört die todbringende Pflanze, ertönt es aus dem Norden, aber sie ist nur eine von weiteren Millionen, die der Brandstiftung im Urwald zum Opfer fallen. Den Urwald, den Amazonaswald zu zerstören, ist zur Lösung von Staaten und Unternehmern geworden. Der Aufschrei der Wissenschaftler, die den Regenwald als eine der Grundlagen unseres Klimas bezeichnen, wird missachtet. Die Mächte in der Welt geben dem Regenwald und seinen Bewohnern die Schuld am Unheil, das sie leiden. Woran die Macht wirklich leidet, das ist ihre Geldsucht, ihr Wunsch ewigen Fortbestehens, ihre Gier nach Öl, Kokain und den härtesten Drogen, um sich immer mehr zu betäuben. Nichts ist heuchlerischer als das Gerede über die Rettung des Regenwaldes. Der Regenwald steht in Flammen, meine Herren, während Sie Krieg führen und mit ihm spielen. Der Regenwald, die klimatische Stütze der Welt, ist mit all seinem Leben im Schwinden begriffen. Der große Schwamm, der das CO2 des Planeten absorbiert, ist dabei zu verdunsten. Der heilbringende Wald wird in meinem Land als Feind betrachtet, den es zu besiegen gilt, als Unkraut, das auszurotten ist. Der Raum der Koka und der Bauern, die sie anbauen, weil sie nichts anderes zum Anbauen haben, wird dämonisiert. Euer einziges Interesse an meinem Land ist, seine Urwälder zu vergiften, seine Leute einzusperren und seine Frauen auszugrenzen. Ihr interessiert euch nicht für die Erziehung unserer Kinder, sondern dafür, ihre Wälder zu vernichten und aus ihren Eingeweiden Kohle und Öl zu gewinnen. Den Schwamm, der Gifte absorbiert, finden Sie nutzlos, Sie schleudern lieber immer mehr Gifte in die Atmosphäre. Wir nützen Ihnen als Alibi, um die Leere und Einsamkeit Ihrer eigenen Gesellschaft zu verdecken, Ursache für ein Leben inmitten von Drogenblasen. Wir verdecken Ihre Probleme, die Sie sich weigern anzugehen. Es ist besser, dem Wald, seinen Pflanzen und seinen Menschen den Krieg zu erklären. Während Sie die Wälder brennen lassen, während Sie heuchlerisch den Pflanzen mit Gift zusetzen, um die Katastrophen Ihrer eigenen Gesellschaft zu vertuschen, fordern Sie von uns immer mehr Kohle, immer mehr Erdöl, um Ihre andere Sucht zu beruhigen: Die nach Konsum, Macht und Geld. Was ist giftiger für die Menschheit: Kokain, Kohle oder Öl? Das Diktat der Macht hat verfügt, dass Kokain das eigentliche Gift ist und verfolgt werden muss, auch wenn es nur minimale Todesfälle durch Überdosierung gibt, eher noch durch die Mischungen, deren Ursache der Zwang zur Verheimlichung ist, aber Kohle und Öl müssen geschützt werden, auch wenn ihre Verwendung die gesamte Menschheit auslöschen könnte. So steht es um die Weltmacht, die Ungerechtigkeit, die Irrationalität, denn die Weltmacht ist irrational geworden. In der Üppigkeit des Urwalds, in seiner Vitalität, sehen Sie das Lüsterne, das Sündige; die schuldige Ursache für die Tristesse Ihrer Gesellschaften, die durchseucht sind von einem grenzenlosen Zwang zu besitzen und zu konsumieren. Wie könnte man die Einsamkeit des Herzens, seine Trockenheit verbergen inmitten einer lieblosen Gesellschaft, die so sehr auf dem Konkurrenzgedanken beruht, dass sie die Seele in Einsamkeit gefangen hält, außer dadurch, dass man die Pflanze, den Menschen, der sie anbaut, die befreienden Geheimnisse des Urwaldes verantwortlich macht? Gemäß der irrationalen Logik der Welt liegt es nicht am Markt, der unser Leben beschränkt, sondern am Wald und an den Menschen, die ihn bewohnen. Die Bankkonten sind grenzenlos geworden, das angehäufte Geld der Mächtigsten könnte nicht einmal in Jahrhunderten ausgegeben werden. Die Traurigkeit des Daseins, die durch diesen künstlichen Zwang zum Wettbewerb erzeugt wird, wird von Lärm und Drogen überdeckt. Die Sucht nach Geld und nach Besitz hat noch ein anderes Gesicht: die Drogensucht bei den Verlierern des Wettbewerbs, bei den Verlierern des künstlichen Wettlaufs, in den die Menschheit gezwungen wurde. Das Übel der Einsamkeit lässt sich nicht heilen, indem man Glyphosat über die Wälder versprüht. Der Wald ist nicht der Schuldige. Schuld ist Ihre Gesellschaft, die zum grenzenlosen Konsum erzogen wurde, zur törichten Verwechslung von Konsum und Glück, was es aber ermöglicht, die Taschen der Reichen mit Geld zu füllen. Nicht der Urwald ist schuld an der Drogensucht, sondern die Irrationalität Ihrer Weltmacht. Geben Sie Ihrer Macht einen Schuss Vernunft. Schalten Sie aufs Neue die Lichter des Jahrhunderts an. Der Krieg gegen die Drogen hat 40 Jahre gedauert. Wenn wir unseren Kurs nicht korrigieren und er weitere 40 Jahre dauert, werden in den Vereinigten Staaten 2.800.000 junge Menschen an einer Überdosis Fentanyl sterben, das nicht in unserem Lateinamerika hergestellt wird. Millionen von Afroamerikanern werden in Privatgefängnissen inhaftiert werden. Afroamerikanische Gefangene werden zum Geschäft der Gefängnisgesellschaften, eine weitere Million Lateinamerikaner werden ermordet werden, unsere Gewässer und grünen Felder werden in Blut ertränkt, der Traum von Demokratie wird in meinem Amerika ebenso sterben wie im anglosächsischen Amerika. Die Demokratie wird dort sterben, wo sie geboren wurde, im großen westeuropäischen Athen. Indem Sie die Wahrheit verschweigen, werden Sie den Urwald und die Demokratien sterben sehen. Der Krieg gegen die Drogen ist gescheitert. Der Kampf gegen die Klimakrise ist gescheitert. Der tödliche Konsum hat zugenommen, von weichen zu harten Drogen, auf meinem Kontinent und in meinem Land hat es einen Völkermord gegeben, Millionen von Menschen wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt, und um Ihre eigene soziale Schuld zu verbergen haben Sie dem Regenwald und seinen Pflanzen die Schuld gegeben. Sie haben Reden und Ihre Politik mit Widersinn gefüllt. Ich fordere von hier aus, von meinem verwundeten Lateinamerika, ein Ende des irrationalen Krieges gegen die Drogen. Zur Reduzierung des Drogenkonsums braucht es keine Kriege, sondern die Konstruktion einer besseren Gesellschaft, einer Gesellschaft mit mehr Solidarität, mehr menschlicher Wärme, wo die Intensität des Lebens vor Süchten und neuen Formen der Sklaverei bewahrt. Wollen Sie weniger Drogen? Denken Sie weniger an Profit und mehr an Liebe. Denken Sie an eine rationale Machtausübung. Zerstören Sie nicht mit ihre Giften die Schönheit meiner Heimat. Helfen Sie uns ohne Heuchelei, den Amazonas-Regenwald zu retten, um das Leben der Menschheit auf diesem Planeten zu retten. Sie haben die Wissenschaftler versammelt, und sie haben mit Vernunft gesprochen. Mit Hilfe von Mathematik und Klimamodellen sagten sie, dass das Ende der menschlichen Spezies nahe sei, dass seine Zeit nicht mehr Jahrtausende, nicht einmal Jahrhunderte betrage. Die Wissenschaft hat die Alarmglocken läuten lassen und wir hören ihr nicht mehr zu. Der Krieg hat als Vorwand gedient, um die notwendigen Maßnahmen zu unterlassen. Als es am nötigsten war zu handeln, als Reden nichts mehr nützte, als es unumgänglich war, Geld in Fonds zu stecken, um die Menschheit zu retten, als es notwendig war, so schnell wie möglich von Kohle und Öl wegzukommen, erfanden Sie einen Krieg nach dem anderen. Sie sind in die Ukraine, aber auch in den Irak, in Libyen und Syrien eingefallen. Sie fielen ein im Namen von Öl und Gas. Im 21. Jahrhundert entdeckten Sie die schlimmste Ihrer Süchte: die Sucht nach Geld und Öl. Die Kriege haben Ihnen als Vorwand gedient, um nicht gegen die Klimakrise zu agieren. Die Kriege haben Ihnen gezeigt, wie abhängig Sie von dem sind, was die menschliche Spezies töten wird. Wenn Sie sehen, dass die Menschen verhungern und verdursten und zu Millionen in den Norden wandern, dorthin, wo es Wasser gibt, sperren Sie sie ein, bauen Mauern, setzen Maschinengewehre ein, erschießen sie. Sie vertreiben sie als wären es keine Menschen, Sie reproduzieren die fünffache Mentalität derer, die die Gaskammern und die Konzentrationslager geschaffen haben, Sie reproduzieren auf weltweiter Ebene das Jahr 1933. Der große Sieg des Angriffs gegen die Vernunft. Sehen sie nicht, dass die Lösung für den großen Exodus, der Ihre Länder überfällt, darin besteht, die Flüsse wieder mit Wasser und die Felder mit Nährstoffen zu füllen? Die Klimakatastrophe überschwemmt uns mit Viren, aber Sie machen Geschäfte mit Medikamenten und verwandeln Impfstoffe in Handelsware. Sie schlagen vor, dass der Markt uns retten soll vor dem, was er selbst geschaffen hat. Der Frankenstein der Menschheit besteht darin, Markt und Gewinnsucht ohne Lenkung walten zu lassen und auf Verstand und Vernunft zu verzichten. Die Vernunft des Menschen macht einen Kniefall vor der Gier. Welchen Sinn haben Kriege, wenn es darum geht, die menschliche Spezies zu retten? Welchen Sinn haben NATO und Imperien, wenn das, was kommt, das Ende der Intelligenz ist? Die Klimakatastrophe wird Hunderte von Millionen von Menschen töten, und - hören Sie gut zu -, sie wird nicht vom Planeten produziert, sondern vom Kapital. Die Ursache der Klimakatastrophe ist das Kapital. Die Logik einer Zusammenarbeit, die darauf abzielt, immer mehr zu konsumieren, immer mehr zu produzieren und einige immer mehr zu bereichern, das ist das, was die Klimakatastrophe erzeugt. Sie haben sich der Logik der erweiterten Akkumulation, der Energiemotoren von Kohle und Öl angeschlossen und einen Wirbelsturm entfesselt: Die sich vertiefende und tödliche chemische Veränderung der Atmosphäre. In einer Parallelwelt ist die erweiterte Akkumulation von Kapital eine erweiterte Akkumulation des Todes. Von den Ländern des Urwalds und der Schönheit aus, da wo Sie beschlossen haben, eine Pflanze des Amazonas-Regenwaldes zum Feind zu erklären und ihre Erzeuger auszuliefern und zu inhaftieren, lade ich Sie ein, den Krieg zu stoppen und die Klimakatastrophe zu verhindern. Hier, in diesem Amazonaswald, ereignet sich ein Versagen der Menschheit. Hinter den Feuersbrünsten, die ihn verbrennen, hinter seiner Vergiftung steht ein ganzheitliches, zivilisatorisches Versagen der Menschheit. Hinter der Sucht nach Kokain und Drogen, hinter der Sucht nach Öl und Kohle verbirgt sich die eigentliche Sucht dieser Phase der Menschheitsgeschichte: die Sucht nach irrationaler Macht, nach Profit und Geld. Dies ist die riesige tödliche Maschinerie, die die Menschheit auslöschen kann. Als Präsident eines der schönsten Länder der Welt, aber auch eines der blutigsten und am meisten geschändeten, schlage ich Ihnen vor, den Krieg gegen die Drogen zu beenden und unserem Volk ein Leben in Frieden zu ermöglichen. Zu diesem Zweck rufe ich ganz Lateinamerika auf. Ich rufe die Stimme Lateinamerikas auf, sich zu vereinen, um das Irrationale zu besiegen, das unsere Körper quält. Ich rufe Sie auf, den Amazonaswald mit den Ressourcen zu retten, die global für das Leben bereitgestellt werden können. Wenn Sie nicht in der Lage sind, den Fonds für die Wiederbelebung der Wälder zu finanzieren, wenn das Geld für Waffen wichtiger ist als für das Leben, dann reduzieren Sie die Auslandsschulden, um unsere eigenen Haushaltsspielräume freizumachen, damit wir selbst die Aufgabe erfüllen können, die Menschheit und das Leben auf dem Planeten zu retten. Wenn Sie es nicht wollen, können wir es tun. Tauschen Sie einfach Schulden gegen Leben, gegen die Natur. Ich schlage Ihnen vor und rufe Sie auf, nach Lateinamerika zu kommen, um einen Dialog zu beginnen, um den Krieg zu beenden. Setzen Sie uns nicht unter Druck, um uns auf die Felder des Krieges zu treiben . Es ist die Zeit für den FRIEDEN. Lassen Sie die slawischen Völker miteinander reden, lassen Sie die Völker der Welt miteinander reden. Der Krieg ist nur eine Falle, die das Ende der Zeiten in einer großen Orgie der Irrationalität beschleunigt. Von Lateinamerika aus rufen wir die Ukraine und Russland auf, Frieden zu schließen. Nur in Frieden können wir das Leben auf unserem Planeten retten. Es gibt keinen vollständigen Frieden ohne soziale, wirtschaftliche und ökologische Gerechtigkeit. Wir befinden uns auch im Krieg mit unserem Planeten. Ohne Frieden mit dem Planeten wird es keinen Frieden zwischen den Nationen geben. Ohne soziale Gerechtigkeit gibt es keinen sozialen Frieden.
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