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Palästinensische Kinder schreiben ihre Namen auf ihre Hände, wollen keine unbekannten Leichen sein

Nach einem Bericht des Gesundheitsministeriums in Gaza ist die Zahl der Todesopfer unter Kindern über Nacht von 37% auf 40% gestiegen. Insgesamt wurde mit über 700 getöteten Palästinensern - darunter 305 Kinder - ein neuer schrecklicher Tagesrekord für die Bombardierungkampagne aufgestellt. Damit stieg die Gesamtzahl der in 18 Tagen getöteten Menschen auf 5.791, darunter 2.360 Kinder. Frauen, alte Menschen und Kinder machen inzwischen 70 Prozent der Toten aus.


Krieg gegen Gaza: Ein Blick in die Hölle

Der brasilianische Präsident Lula da Silva hat die Bombardierung des Gazastreifens angemessen charakterisiert: Es sei der erste Krieg in der Geschichte der Menschheit, bei dem die meisten Opfer "Kinder sind, die nicht am Krieg teilnehmen". Das sagte er in der letzten Ausgabe seiner wöchentlichen Sendung Interview mit dem Präsidenten.

Nach einem Bericht des Gesundheitsministeriums in Gaza ist die Zahl der Todesopfer unter Kindern über Nacht von 37% auf 40% gestiegen. Insgesamt wurde mit über 700 getöteten Palästinensern - darunter 305 Kinder - ein neuer schrecklicher Tagesrekord für die Bombardierungkampagne aufgestellt.

Damit stieg die Gesamtzahl der in 18 Tagen getöteten Menschen auf 5.791, darunter 2.360 Kinder. Frauen, alte Menschen und Kinder machen inzwischen 70 Prozent der Toten aus. Der palästinensische Außenminister Riad Al-Maliki sagte gestern vor dem UN-Sicherheitsrat, palästinensische Kinder schrieben ihre Namen auf ihre Hände, "damit sie nicht zu unbekannten Leichen werden und in Massengräbern verscharrt werden".

Israel gab seinerseits an, in der Nacht 400 Ziele der Hamas getroffen und "Dutzende" Hamas-Kämpfer getötet zu haben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben etwa 200 Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren. Israel hat also, sagen wir, zwischen 50 und 200 Hamas-Kämpfer getötet, was in dieser grausamen Rechnung 3,5 bis 14 getötete Zivilisten pro Hamas-Kämpfer entspricht. Der höflichste Ausdruck dafür ist "kollektive Bestrafung".

Als der UN-Generalsekretär Guterres gestern die Sitzung des UN-Sicherheitsrates zum Nahen Osten eröffnete und seine Besorgnis über die "eindeutigen Verletzungen des humanitären Völkerrechts in Gaza" zum Ausdruck brachte, sagte er, dass der "entsetzliche" Angriff der Hamas "nicht die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen" könne. Selbst das traf einen Nerv. Der israelische Botschafter Gilad Erdan forderte Guterres zum sofortigen Rücktritt auf, da er für die Führung der UNO "ungeeignet" sei.

Lula da Silva berichtete auch, er habe mit den Präsidenten Israels, der Palästinensischen Autonomiebehörde, Irans, Ägyptens, der Türkei, Frankreichs und der Vereinigten Arabischen Emirate sowie mit der Spitze der Europäischen Union gesprochen; als nächstes stünden Gespräche mit den Präsidenten Chinas, Südafrikas und Katars an. "Ich spreche mit allen, um drei Dinge zu erreichen. Erstens die Sicherung eines humanitären Korridors, damit die Menschen Wasser, Lebensmittel und Medikamente bekommen. Wir müssen sicherstellen, dass die Krankenhäuser keinen Stromausfall haben, damit die Menschen behandelt werden können, und wir müssen sicherstellen, dass keine Kinder mehr getötet werden. [...] Wenn man nicht jeden Tag über den Frieden spricht, vergessen die Menschen, dass es möglich ist, Frieden zu schaffen."

Der brasilianische Vorschlag für einen Waffenstillstand hatte im UN-Sicherheitsrat fast einhellige Unterstützung gefunden, war aber von einem einzigen Land - den USA - mit einem Veto blockiert worden.

Gestern hat der Präsident der Vereinigten Staaten sowohl die volle Unterstützung von Papst Franziskus für sein Vorgehen in der Krise zwischen Israel und Gaza behauptet als auch erklärt, dass es keinen Waffenstillstand geben werde, nicht einmal eine Diskussion über die Möglichkeit eines Waffenstillstands. Auf die Frage nach einem Waffenstillstand im Austausch gegen Geiseln erteilte Biden eine klare Absage.

Die Botschaft des US-Außenministers Blinken an den UN-Sicherheitsrat lautete, dass die Welt den täglichen Bombardierungen Israels praktisch tatenlos zusehen müsse und dass der Iran angegriffen werden solle, wenn nicht alle Nachbarn Israels einlenkten.

Israelis und Palästinenser haben eigentlich ein offensichtliches gemeinsames Interesse an der Entwicklung und Urbarmachung der gesamten Region. Lyndon LaRouches "Oasenplan" von 1975 ist die beste, aber nicht die einzige Idee dieser Art. Wenn der Schlüssel zum Frieden in der Entwicklung liegt, dann sind die Folgen, Entwicklung zu ignorieren oder zu verbieten, ziemlich offensichtlich. Hier ist ein 5-minütiges Video aus dem Jahr 2010, das diese sehr einfache Idee veranschaulicht.

Lesen und verteilen Sie auch "Die Welt braucht einen 'Oasenplan' für den Nahen Osten".

“Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen”. (Konfuzius)



STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

  • Israel bombardierte griechisch-orthodoxe Kirche in Gaza

  • Brasiliens Lula drängt auf Friedensgespräche

  • Sitzung des UN-Sicherheitsrates: Entsetzen über Völkermord in Gaza

  • Blinken im UN-Sicherheitsrat: Iran muss ins Visier genommen werden

  • Biden: Papst unterstützt die USA in der Israel-Gaza-Krise


ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS

  • 1,4 Millionen Flüchtlinge im Gazastreifen von Krankheiten betroffen


STRATEGISCHE KRIEGSGEFAHR

Israel bombardierte griechisch-orthodoxe Kirche in Gaza

In den Ermittlungen zum Bombenangriff auf das baptistische Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt am 17. Oktober ist die Bombardierung der unweit davon gelegenen griechisch-orthodoxen Kirche St. Porphyrios durch einen israelischen Luftangriff rund 36 Stunden später untergegangen. Nach Angaben von Regierungsvertretern in Gaza und des orthodoxen Patriarchats von Jerusalem wurden mehr als 500 Christen und Muslime im Schlaf getötet. Israel dementierte dies nicht, sondern behauptete lediglich, das Gotteshaus selbst sei nicht getroffen worden. Hunderte von vertriebenen Palästinensern hatten auf dem Kirchengelände Schutz gesucht. Die Nachrichtenagentur AFP zitierte Zeugen, die einen nahe gelegenen Ort als Ziel des Angriffs vermuteten.

Ein Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklärte am 19. Oktober: "Heute haben israelische Kampfflugzeuge das Kommando- und Kontrollzentrum eines Hamas-Terroristen angegriffen, der am Abschuss von Raketen und Granaten auf Israel beteiligt war." Dieses Zentrum "diente dazu, Angriffe gegen Israel zu starten und beherbergte eine terroristische Einrichtung der Hamas-Terrororganisation". Bemerkenswerterweise sagte die Erklärung nicht, was angegriffen wurde, so dass dies als das am ehesten mögliche Eingeständnis einer Bombardierung in dem Gebiet gewertet wurde. (Im Fall der Bombardierung des Krankenhauses lehnte Israel die Bitte der New York Times ab, die Aufzeichnungen der Bombardierungen, die es zur Zeit und in der Nähe der Zerstörung des Krankenhauses durchgeführt hatte, zur Verfügung zu stellen).

Das Patriarchat von Jerusalem erklärte zur Bombardierung des Kirchenkomplexes: "Sie haben die Büros und den Eingang des Klosters getroffen. Sie wurden mit einer Rakete beschossen und das ganze Gebäude stürzte ein. Darin befanden sich Christen, von denen viele verletzt wurden". Erzbischof Alexios von Tiberias sagte: "Sie müssen Bulldozer schicken, damit wir sehen können, wie viele Menschen unter den Trümmern liegen. Er betonte, dass sich zu diesem Zeitpunkt mehr als 400 Menschen im Kloster befanden.

Der erste Bericht der orthodoxen Kirche St. Porphyrios selbst lautete: "Erzbischof Alexios scheint gefunden worden zu sein und ist am Leben, aber wir wissen nicht, ob er verletzt ist. Wir wissen nicht, ob er verwundet ist. Wir haben keine Informationen über den Zustand der anderen der mehr als 500 Menschen, die in der Kirche und im Kloster untergebracht sind, einschließlich der Person, von der wir die meisten unserer Informationen erhalten haben. Die Bomben trafen die beiden Kirchenräume, in denen die Flüchtlinge, darunter auch Kinder und Babys, schliefen".

Das Griechisch-Orthodoxe Patriarchat betonte in seiner Erklärung, dass "die Angriffe auf Kirchen und die mit ihnen verbundenen Einrichtungen, zusätzlich zu den Schutzräumen, die sie unschuldigen Bürgern bieten, insbesondere Kindern und Frauen, die durch die israelische Bombardierung von Wohngebieten in den letzten dreizehn Tagen ihr Zuhause verloren haben, ein Kriegsverbrechen darstellen, das nicht ignoriert werden kann".

Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) verurteilte den Angriff aufs Schärfste. Sein Generalsekretär, Pastor Jerry Pillay, erklärte: "Wir verurteilen diesen skrupellosen Angriff auf heilige Stätten und rufen die internationale Gemeinschaft auf, den Schutz von Zufluchtsorten wie Krankenhäusern, Schulen und Gotteshäusern im Gazastreifen durchzusetzen".

Brasiliens Lula drängt auf Friedensgespräche

Die Präsidenten Brasiliens und Russlands, Luis Inacio Lula da Silva und Wladimir Putin, sprachen gestern über die sich rapide verschlechternde Situation im israelisch-palästinensischen Konflikt, die Dringlichkeit eines Waffenstillstands und humanitärer Korridore sowie die gemeinsame Arbeit bei den Vereinten Nationen, um die Krise zu entschärfen und einen Friedensprozess zur Priorität zu machen. Brasilien hat diesen Monat den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen inne.

Dies sei der erste Krieg in der Geschichte der Menschheit, in dem die meisten Opfer "Kinder sind, die nicht am Krieg beteiligt sind", sagte Lula heute in seinem wöchentlichen "Gespräch mit dem Präsidenten". "Meine Aufgabe ist es, die Bedingungen zu schaffen, damit wir an den Verhandlungstisch zurückkehren können".

Er habe mit den Präsidenten Israels, der Palästinensischen Autonomiebehörde, Irans, Ägyptens, der Türkei, Frankreichs und der Vereinigten Arabischen Emirate sowie mit der Spitze der Europäischen Union gesprochen; als nächstes stünden Gespräche mit den Präsidenten Chinas, Südafrikas und Katars an. "Ich spreche mit allen, um drei Dinge zu erreichen. Erstens die Sicherung eines humanitären Korridors, damit die Menschen Wasser, Lebensmittel und Medikamente bekommen. Wir müssen sicherstellen, dass es in den Krankenhäusern keinen Stromausfall gibt, damit die Menschen behandelt werden können, und wir müssen dafür sorgen, dass keine Kinder mehr getötet werden."

"Wenn man nicht jeden Tag über Frieden spricht, jeden Tag aufs Neue, dann vergessen die Menschen, dass es möglich ist, Frieden zu schaffen. Wenn ich also sehe, wie die Autoritäten über Krieg reden, weil der und der getötet werden muss, weil der und der besiegt werden muss, dann ist das nicht der Weg, um das Problem zu lösen. [...] Wir müssen dafür sorgen, dass Israel im Nahen Osten sein von der UNO festgelegtes Territorium bekommt und die Palästinenser das Recht auf ihr Land. So einfach ist das."

"Haben die Menschen keinen Sinn für Menschlichkeit, keinen Sinn für Verantwortung? Wo ist der Humanismus? Wo ist die Brüderlichkeit? Wo ist die Solidarität? Wo ist die Sorge um die Kinder? Wo ist der Gedanke an die Zukunft? Mit anderen Worten: Was ist die Zukunft? Ist es Krieg? Das ist es, was wir unseren Kindern verheißen. Es ist Tod, Tod, und nochmals Tod.

"Israel muss nicht Millionen unschuldiger Menschen töten, weil die Hamas einen Terrorakt gegen Israel begangen hat. [...] Wenn die UNO stark wäre, könnte sie sich mehr einbringen. Die USA könnten sich mehr engagieren. Einige Leute wollen den Krieg, wollen den Hass schüren".

"Wo stehen wir, was für eine Welt wollen wir schaffen? Meine Empörung über die Armut, meine Empörung über die Ungleichheit verwandelt sich in Empörung über die Dummheit und Ignoranz der Menschen. Die Menschen sind nicht länger human. Die Menschen sind irrational. Deshalb versuche ich, mit allen zu sprechen, um zu sehen, ob wir uns eines Tages an einen Tisch setzen und sagen können: `Hört zu, es wird vernünftiger sein, zu verhandeln, damit wir die Möglichkeit einer besseren Welt wieder aufrichten können."

Sitzung des UN-Sicherheitsrates: Entsetzen über Völkermord in Gaza

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist am 24. Oktober zu seiner vierteljährlichen Sitzung unter dem Titel "Die Lage im Nahen Osten, einschließlich der Palästina-Frage" zusammengetreten. Die eintägige Sitzung, auf deren Tagesordnung 87 Redner standen, war geprägt von emotionalen und eindringlichen Berichten, die die Spannungen in der südwestasiatischen Region widerspiegelten. Russland, China, viele arabische Länder, Brasilien und andere forderten einen Waffenstillstand und die Einrichtung humanitärer Korridore, um die Palästinenser unverzüglich mit Lebensmitteln, Wasser, Strom, Medikamenten und Treibstoff zu versorgen.

Die USA hatten für das Treffen einen Resolutionsentwurf vorbereitet, in dem auch der Iran erwähnt wurde. Späteren Berichten zufolge wurde diese Erwähnung jedoch gestrichen. Medien, die die Resolution gesehen haben, berichten, dass sie keinen Waffenstillstand fordert, das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützt, auf die Einhaltung des humanitären Völkerrechts drängt und zu einer "ausreichenden und ungehinderten" Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza aufruft. Außerdem wird die bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert. Die Rede von Außenminister Tony Blinken vor der Versammlung kann am besten als Heuchelei und Rechtfertigung des israelischen Massakers am palästinensischen Volk beschrieben werden.

Das "anhaltende Versagen dieses Rates", so der palästinensische Außenminister Riyad Al-Maliki, "ist unentschuldbar. Warum kann er nicht handeln, um die schreckliche palästinensische Krise zu lösen und das Elend und die Unterdrückung zu beenden, unter denen das Volk seit 56 Jahren leidet?" Der UN-Sicherheitsrat sei "verpflichtet", den barbarischen Massakern Israels ein Ende zu setzen. Zwei Millionen Palästinenser seien auf einer "Überlebensmission, jeden Tag", warnte er, und die Getöteten seien alle Zivilisten. "Wo bleibt die Empörung?" Mit Nachdruck fragte er den UN-Sicherheitsrat: "Fällt es Ihnen schwer, Ihr Mandat aufrechtzuerhalten, wenn es um Palästina geht? Ist Ihr menschliches Gewissen nicht bewegt?" Sind die Palästinenser nur "menschliche Tiere", wie die Israelis sagen?"

UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der nicht gerade für laute Worte bekannt ist, machte in seiner Eröffnungsrede deutlich, wie erschüttert und wütend er über die Entwicklungen in Gaza ist. Er drückte sich so deutlich aus, dass er den israelischen Botschafter Gilad Erdan verärgerte, der die Rede als "schockierend" bezeichnete und anschließend den sofortigen Rücktritt von Guterres forderte, da dieser "ungeeignet" sei, die Vereinten Nationen zu führen.

Guterres drängte auf den Schutz der Zivilbevölkerung und zeigte sich besorgt über "klare Verletzungen des humanitären Völkerrechts im Gazastreifen". Er bedauerte natürlich den schrecklichen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober und den Verlust von Menschenleben, die Geiselnahme und die Gewalt, die darauf folgten. Aber er fügte hinzu: "Es ist auch wichtig anzuerkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht in einem Vakuum stattgefunden haben. Das palästinensische Volk hat 56 Jahre lang unter einer erdrückenden Besatzung gelitten. Aber die Klagen des palästinensischen Volkes können die schrecklichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen. Und diese schrecklichen Angriffe können nicht die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen".

Das für Dienstag geplante Treffen mit Guterres hat der israelische Außenminister Eli Cohen abgesagt.

Blinken im UN-Sicherheitsrat: Iran muss ins Visier genommen werden

Außenminister Tony Blinken verbrachte den ersten Teil seiner Rede vor der gestrigen Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zum israelisch-palästinensischen Konflikt damit, Israels schrecklichen Genozid am palästinensischen Volk im Namen seines Rechts auf "Selbstverteidigung" gegen den Terrorismus zu rechtfertigen. Er beschrieb ausführlich die barbarischen Verbrechen der Hamas gegen Israelis, fügte so viele graphische Details wie möglich hinzu, um dann zu sagen, er bedauere den Verlust aller zivilen Leben, ob in Israel oder Palästina. Seine heuchlerische Botschaft konzentrierte sich auf die Opfer der Hamas, wobei er hier und da die Notwendigkeit erwähnte, humanitäre Hilfe nach Gaza zu bringen, und darauf bestand, dass auch die USA den Verlust unschuldiger Menschenleben in Gaza wirklich bedauerten.

Abgesehen von dem Versuch, die von den USA in den Sicherheitsrat eingebrachte Resolution zu rechtfertigen, die er als einen großen Fortschritt gegenüber den früheren russischen und brasilianischen Resolutionen bezeichnete, die am Veto der USA gescheitert waren, verbrachte Blinken den Rest seiner Zeit damit, dem Iran zu drohen.

Mit der Behauptung, die USA wollten sicherstellen, dass sich der gegenwärtige Konflikt nicht auf die gesamte Region ausweite, rief er alle Mitgliedsstaaten dazu auf, "eine entschlossene und einheitliche Botschaft an jeden Staat oder nichtstaatlichen Akteur" - gemeint war der Iran - zu senden, "der erwägt, eine weitere Front in diesem Konflikt gegen Israel zu eröffnen, oder der Israels Partner, einschließlich der Vereinigten Staaten, angreifen könnte: Tun Sie es nicht. Gießen Sie kein Öl ins Feuer".

Nach einem Überblick über die iranische Unterstützung für die Hamas, die Hisbollah, die Huthis und andere Organisationen erklärte Blinken, dass die USA keinen Krieg mit dem Iran anstrebten, dass aber, wenn der Iran irgendwo US-Personal angreife, "wir unsere Sicherheit verteidigen werden - schnell und entschlossen". Tatsächlich wies er alle anderen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates an, den Iran oder seine Stellvertreter "öffentlich, privat und mit allen Mitteln zu warnen, in diesem Konflikt keine weitere Front gegen Israel zu eröffnen".

Von Entwicklung, von der Befriedigung der wirklichen Bedürfnisse der Menschen in der Region war keine Rede. Vor uns liegen zwei Wege", sagte Blinken. "Der eine ist der Weg, den die Hamas vorschlägt" und der andere ist der Weg zu mehr Frieden, zu mehr Stabilität [...] ein Weg, auf dem die Menschen in der gesamten Region Seite an Seite leben können". Er versäumte zu erwähnen, dass der Weg, den Washington und seine Verbündeten in der globalen NATO derzeit einschlagen, nur Tod und Zerstörung für die Region bedeutet. Die Mehrheit der Weltbevölkerung sucht anderswo nach Lösungen.


ZUSAMMENBRUCH DES IMPERIALEN SYSTEMS

Biden: Papst unterstützt die USA in der Israel-Gaza-Krise

US-Präsident Biden erklärte vorgestern, er habe am Vortag mit Papst Franziskus gesprochen und der Papst habe Bidens Vorgehen in der Gaza-Krise voll unterstützt. "Der Papst und ich sind auf der gleichen Seite. Ich habe ihm erklärt, wie der Plan aussieht, wie wir glauben, dass wir Israel die Unterstützung geben sollten, die es braucht, und der Papst hat das, was wir tun, voll und ganz unterstützt." Es ist jedoch nicht klar, ob der Papst dem Präsidenten tatsächlich seinen Segen gegeben hat.

Vor dem Telefongespräch am 22. Oktober erneuerte der Papst beim Angelusgebet seine Appelle für Frieden und Zurückhaltung im Krieg im Heiligen Land. "Ich bin sehr besorgt und traurig. Ich bete und bin allen nahe, die leiden, den Geiseln, den Verwundeten, den Opfern und ihren Familien". Er erwähnte insbesondere die Bombenanschläge auf das anglikanische Al-Ahli Krankenhaus und die griechisch-orthodoxe Kirche St. Porphyrios in Gaza-Stadt.

Besonders bemerkenswert ist, dass das orthodoxe Patriarchat zwölf Tage zuvor, am 7. Oktober, den Zorn Israels auf sich gezogen hatte. William McGurn, Redakteur des Wall Street Journal, schrieb dazu in seinem gestrigen Artikel “The Incoherence of Pope Francis”: "Israels Verärgerung wurde durch eine gemeinsame Erklärung der Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem am 7. Oktober ausgelöst. Das ist eine ökumenische christliche Gruppe, zu der auch der katholische Patriarch von Jerusalem gehört. Die Kirchenführer verurteilten "unmissverständlich" Aktionen gegen Zivilisten. Die Erklärung nannte jedoch die Hamas nicht beim Namen und forderte die Einstellung aller gewalttätigen und militärischen Aktivitäten, die sowohl palästinensischen als auch israelischen Zivilisten schaden". Weder McGurn noch die israelischen Behörden waren mit den Patriarchen und Oberhäuptern der Kirchen in Jerusalem zufrieden. Am 19. Oktober wurde der Kirchenkomplex - zufällig oder nicht - Ziel eines Bombenangriffes.

Am Sonntag, den 22. Oktober, drückte Papst Franziskus seine tiefe Besorgnis über den Bombenanschlag aus und telefonierte anschließend mit Präsident Biden. Vatican News berichtete lediglich, die beiden hätten 20 Minuten lang über "Konfliktsituationen in der Welt und die Notwendigkeit, Wege zum Frieden zu finden" gesprochen. Bidens Version ist, dass Papst Franziskus das, was Biden tat, "voll und ganz unterstützte".

1,4 Millionen Flüchtlinge im Gazastreifen von Krankheiten betroffen

Reuters berichtet, dass mehr als 1,4 Millionen der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens in provisorischen Unterkünften leben, die für die Ausbreitung von Krankheiten geradezu prädestiniert sind. Überfüllung, schlechte sanitäre Einrichtungen und der Mangel an sauberem Trinkwasser tragen zu den wachsenden Problemen bei. "Das Gedränge der Zivilbevölkerung und die Tatsache, dass die meisten Schulen als Notunterkünfte genutzt werden, sind ein optimaler Nährboden für die Ausbreitung von Krankheiten", sagt Nahed Abu Taaema, Arzt am Nasser-Krankenhaus in Khan Younis. Er berichtet, dass die Menschen unter Magenbeschwerden, Lungenentzündungen und Hautausschlägen leiden.

Sojood Najm, eine Frau, die in einer UN-Unterkunft lebt, sagt: "In der Mittagssonne ist es im Zelt heiß und es gibt Insekten und Fliegen. Nachts ist es kalt und es gibt nicht genug Decken für alle. Die Kinder sind alle krank." Sie und ihr Mann sind mit ihren drei Kindern aus ihrem Haus in Gaza-Stadt geflohen und leben seit neun Tagen in einem Zelt, ohne die Möglichkeit zu baden. "Jeden Tag weine ich meiner Mutter nach", sagt Najm.

Hilfsorganisationen haben wiederholt vor einer Gesundheitskrise in der überfüllten palästinensischen Enklave gewarnt, die wegen der israelischen Blockade ohne Strom, sauberes Wasser und Treibstoff ist. Da alle Krankenhäuser keinen Sprit mehr für ihre Generatoren haben, warnen Ärzte davor, dass kritische Geräte wie Brutkästen für Neugeborene ausfallen könnten.

"Das private indonesische Krankenhaus, das größte im nördlichen Gazastreifen, berichtete am Dienstag, es habe alles bis auf die letzten lebenswichtigen Abteilungen wie die Intensivstation abgeschaltet. Das einzige andere Krankenhaus, das noch Patienten im nördlichen Gazastreifen behandelt, das Beit Hanoun Krankenhaus, hat seinen Betrieb wegen der intensiven Bombardierung der Stadt eingestellt, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Wenn das Krankenhaus nicht mit Treibstoff versorgt wird, ist das ein Todesurteil für die Patienten im nördlichen Gazastreifen", sagte Atef al-Kahlout, der Direktor des Krankenhauses.

Der Leiter der regionalen Nothilfe der Weltgesundheitsorganisation, Rick Brennan, sagte, dass ein Drittel der Krankenhäuser im Gazastreifen nicht funktioniere. "Wir sind völlig verzweifelt und bitten um eine nachhaltige, verstärkte und geschützte humanitäre Operation", sagte er.


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