Der Leiter des in Deutschland ansässigen Nato-Logistikkommandos JSEC hat sich für die Schaffung eines „militärischen Schengen“-Raums in Europa ausgesprochen, um im Falle eines Krieges mit Russland die schnelle Verlegung von Truppen, Ausrüstung und Munition zu ermöglichen. Er warnte davor, dass die Bürokratie ein großes Hindernis werden könnte.
„Uns läuft die Zeit davon. Was wir in Friedenszeiten nicht schaffen, werden wir im Falle einer Krise oder eines Krieges nicht fertig bekommen“, sagte Generalleutnant Alexander Sollfrank in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit Reuters.
Karte der NATO in Europa Mitgliedstaaten Membership Action Plan
Seit dem Kalten Krieg hat sich die Nato um etwa 1.000 Kilometer nach Osten ausgedehnt, wodurch sich die Länge der Nato-Ostflanke auf insgesamt etwa 4.000 Kilometer vervielfacht hat, schreibt Reuters.
Russland hat wiederholt davor gewarnt, dass sich die Nato de facto in den Ukraine-Konflikt eingemischt hat, indem sie unter anderem Kiew mit Waffen und Ausbildung versorgt hat. Das Nordatlantische Bündnis müsse sich auf die Möglichkeit eines Konflikts vorbereiten, so Sollfrank. „Wir müssen der Zeit voraus sein, wir müssen den Schauplatz vorbereiten, lange bevor Artikel 5 in Anspruch genommen wird“, sagte er gegenüber Reuters und bezog sich dabei auf die gemeinsame Verteidigungsklausel des Blocks.
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