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Nach der Ukraine sind Moldawien, Georgien, Armenien die nächsten Schlachtfelder im Kampf der USA gegen Russland. Werden sie Krieg und Zerstörung erleiden wie die Ukraine? Was in unseren Medien fehlt?

Autorenbild: Wolfgang LieberknechtWolfgang Lieberknecht

In den nächsten Wochen werden Moldawien und Georgien in die Schlagzeilen rücken, weil dort wichtige Wahlen stattfinden. Und auch um Armenien kämpft der Westen aktiv. In Russland wird das genau beobachtet.

In Armenien betreibt der pro-westliche Premierminister Paschinjan zum Schaden des eigenen Landes eine offen anti-russische Politik, die zu den kurzen Kriegen in Bergkarabach und 100.000 Flüchtlingen geführt hat, was Russland verhindern wollte. Außerdem ist Armenien wohl das Land, in dem die USA pro Einwohner das meiste Geld für die Beeinflussung der öffentlichen Meinung ausgeben.

In Georgien stehen nächstes Wochenende Parlamentswahlen an und der Westen tut alles, um im Land Stimmung gegen die Regierung zu machen, die sich vom Westen nicht mehr so sehr bevormunden lassen will die im Land so beliebt ist, dass sie laut Umfragen ihre absolute Mehrheit sogar ausbauen könnte. Daher macht der Westen über die von ihm finanzierten NGOs in Georgien kräftig Stimmung und behauptet, die Wahlen würden gefälscht. Nach den Wahlen wird allgemein ein Putschversuch nach dem „Maidan-Drehbuch“ erwartet.

In Moldawien waren am Sonntag Präsidentschaftswahlen, die von massiven Manipulationen der pro-westlichen Regierung geprägt waren. Bei den Wahlen ging die pro-westliche Präsidentin als Siegerin hervor, muss sich aber in einer Stichwahl ihrem Konkurrenten aus der Opposition stellen.


Beginn der Übersetzung:

Moldawien wird durch Betrug und leere Versprechen von Russland weggelockt

Die westlichen Länder schaffen einen Bogen des Hasses um Russland. Durch Täuschung und direkte Erpressung und Bestechung versuchen sie, Nachbarstaaten von unserem Land wegzuziehen.

Das Bild in der Ukraine ist trauriger denn je, aber was hat der Westen alles versprochen? Visumfreies Reisen? Am Ende wurde daraus ein komplettes Ausreiseverbot für Männer und die Auswanderung von vielen Millionen Menschen, die nicht zurückkehren wollen: Entvölkerung.

In den zehn Jahren seit dem sogenannten Euromaidan, der im Grunde ein blutiger Staatsstreich war, ist die Bevölkerung der Ukraine schätzungsweise um ein Drittel zurückgegangen. Bei den Männern sieht es ganz schlecht aus. Die Zahl der an der Front Gefallenen liegt nach westlichen Schätzungen bei mindestens 700.000. Die Zahl der kriegsversehrten Behinderten liegt bei weit über einer Million.

Auf den Straßen, in Turnhallen und Restaurants, ja sogar auf Konzerten treiben sich Menschenjäger mit Knüppeln und Handschellen herum, um die letzten einzusammeln. Sie fesseln wahllos jeden, um ihn an die Front zu schicken.

Das Versprechen eines glücklichen Lebens unter den Fittichen der EU hat sich in Verwüstung, Liquidierung ganzer Wirtschaftszweige und unbezahlbare Schulden verwandelt. Unter Selensky hat sich die Auslandsverschuldung verdoppelt. Der Winter wird härter als je zuvor, denn 90 Prozent der Wärmekrafterzeugung sind zerstört. Das Land hat riesige Gebiete unwiderruflich verloren.

Vor dem vom Westen provozierten Staatsstreich wuchs die ukrainische Wirtschaft schnell, die Menschen konnten in Ruhe ihre Zukunft planen, Familien gründen und Kinder großziehen. Jetzt haben sich in den Seelen der Menschen Angst und Hoffnungslosigkeit eingenistet.

Der Westen führt mit den Ukrainern zynisch Krieg mit Russland, Europa geht die Luft aus, und für Amerika ist die Ukraine keine Priorität mehr. Selensky ist als politische Figur für beide Kandidaten der US-Präsidentschaft toxisch. Und die „lahme Ente“ Biden will den Chef des Kiewer Regimes auch nicht sehen.

Am Freitag traf er zum Abschied in Deutschland ein, wo neben Scholz auch Macron und Starmer versammelt waren, aber Selensky wurde demonstrativ nicht eingeladen.

Die Republik Moldawien steht an der Schwelle zu einer ähnlichen Zukunft. Heute finden dort Präsidentschaftswahlen und gleichzeitig ein Referendum über die Frage, ob das Land der EU beitreten soll, statt. Das heißt, die Wähler erhalten zwei Stimmzettel.

Vor wenigen Stunden meldete die moldawische Wahlkommission, dass die erforderliche Wahlbeteiligung von 33 Prozent erreicht wurde. Gleichzeitig boykottierte fast jeder vierte Wähler in den Wahllokalen das Referendum über den Beitritt der Republik Moldawien zur EU.

Die Wahlen finden unter Bedingungen statt, unter denen russischsprachige Fernsehsender gewaltsam geschlossen wurden und russische und unerwünschte Seiten im Netz ebenfalls gesperrt werden. So ist beispielsweise die beliebteste russische Nachrichtenseite RIA.RU verboten.

Alleine im August besuchten der deutsche Bundeskanzler Scholz sowie die Präsidenten von Estland, Litauen und Lettland – Karis, Nauseda und Rinkevics – Chisinau zu Wahlkampfzwecken. Ihnen folgte der rumänische Staatschef Iohannis.

Sie alle haben sich buchstäblich in den Wahlkampf gestürzt und dabei auch noch Russland die Schuld gegeben. Typisch war die Aussage von Scholz: „Wir wissen, wie pro-russische Politiker versuchen, Ihr Land zu destabilisieren, insbesondere vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahlen und des EU-Beitritts der Republik Moldawien.“

Für dem Wahlkampf wird alles genutzt, jeder Russophobe ist willkommen. Auf diesen Bildern empfängt Maia Sandu die ausgewanderten russischen Künstler Laima Vaikule und die Gruppe „B-2“. Einige Mitglieder von „B-2“ haben die moldawische Staatsbürgerschaft angenommen. „Ich freue mich immer, denen zu helfen, die an Demokratie und Frieden glauben. Danke, dass Sie hierher gekommen sind und uns unterstützen“, sagte Sandu.

Anfang Oktober, nur zehn Tage vor den Wahlen, kam die Chefin der EU-Kommission Ursula von der Leyen nach Moldawien, um Wahlkampf zu machen. Sie bot aufdringlich Geld an, 1,8 Milliarden Euro. Das ist eine unvorstellbare Summe für das arme Land, mehr als die Hälfte des Staatshaushalts.

Und neulich kam der rumänische Premierminister Ciolacu nach Moldawien, ebenfalls mit Hass. Laut Ciolacu ist „Russland keine Garantie für Moldawien“, sondern „wird die Republik in die Isolation und Armut führen“.

Wenn wir schon über Armut sprechen, so ist diese in Moldawien bereits unter Sandus Präsidentschaft aufgetaucht, und sie ist rekordverdächtig. Moldawien steht auf der Liste der 50 ärmsten Länder der Welt. Die Armut dort ist massiv und es ist nicht einmal klar, wo sie jetzt schlimmer ist, in der Ukraine oder in Moldawien. Daher die Art, wie Maria Sandu für sich und die EU Wahlkampf macht.

Das Kalkül der Naivität ist erschütternd.

So sagte Sandu im Wahlkampf: „Die Lebenserwartung ist in der EU 10 Jahre höher als bei uns. Die Renten sind in der EU höher. In Rumänien ist die Rente doppelt so hoch wie in Moldawien, und in Litauen ist sie dreimal so hoch. Die Bürger haben Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung, fließendem Wasser, Kanalisation und anderen Dingen, die das Leben der Menschen erleichtern. Die Gehälter in der EU sind um ein Vielfaches höher als in Moldawien.“

Man erinnert sich, wie diese Propaganda für die EU in der Ukraine während der Orangenen Revolution vor 20 Jahren begann, nach dem Motto, in der EU sind die Toiletten sauber. Als ob die Deutschen oder die Niederländer in die Ukraine kommen würden, um die Toiletten zu putzen. Das Gleiche hören wir jetzt in Moldawien von Sandu: die EU hat Wasser- und Abwassersysteme.

Kurz gesagt, die Lage in Moldawien ist jetzt mies und de facto gibt es eine Massenflucht. Alleine in Russland gibt es etwa eine halbe Million Flüchtlinge aus dem kleinen Moldawien. Sie haben keine Möglichkeit, an den heutigen Wahlen und dem Referendum in Russland teilzunehmen. Moldawien hat nur zwei Wahllokale in Moskau eingerichtet und nur zehntausend Stimmzettel dorthin geschickt – für eine halbe Million Wähler.

Bereits heute Morgen hatte sich vor der moldauischen Botschaft in Moskau eine lange Schlange von Wahlberechtigten gebildet. Sie blieben bis zum Abend.

Maia Sandu und ihre westlichen Partner lügen über alles. So schätzt der ehemalige moldawische Premierminister Vladimir Filat die Situation ein: „Seit 2021 ist die Republik Moldawien in der schwersten Krise seit den 32 Jahren Unabhängigkeit. Diese Krise ist gekennzeichnet von Desorganisation und Desinformation, von Intransparenz und Ineffizienz, von Autokratie und Protektionismus, von Armut und Raub, von Verantwortungslosigkeit und Feigheit. Die Autorin dieser Krise ist Maia Sandu.“

Man nehme nur die Geschichte mit der Bezahlung der russischen Gaslieferungen an Moldawien. Sie zeigt, wie die Dinge dort ablaufen.

Im Jahr 2021 verlängerte Gazprom seinen Vertrag mit Moldawien um 5 Jahre. Die Bedingung des Vertrages war die Begleichung der aufgelaufenen Schulden von 700 Millionen Dollar. Das heißt, vor drei Jahren hat Moldawien diese Schulden anerkannt.

Dann lud das moldawische Kabinett in Absprache mit den westlichen Partnern ein gekauftes Audit ein, vertreten durch die Briten, Forensic Risk Alliance&Co, und die Norweger, Wikborg Rein Advokatfirma AS, und die Schulden wurden auf ein Hundertstel gesenkt. Nach dem Motto, wollt Ihr das Geld? Wir werden zahlen. Und den Rest könnt Ihr abschreiben.

Dann sagten sie, sie würden kein Gas mehr aus Russland kaufen. Obwohl sie es weiter gekauft haben, nur über Zwischenhändler. Sie haben gelogen, dass sie sogar es billiger kaufen als vorher. Generell ist das alles aus der Ukraine schmerzlich vertraut. Die Preise für Gas in der Republik Moldawien sind um das Siebenfache gestiegen, die für Strom um das Vierfache.

Die Republik Moldawien ist nur ein weiteres Nachbarland, das durch Betrug und leere Versprechungen von Russland weggelockt werden soll. Und dann wird kein Gras mehr wachsen. Der rumänische Nationalismus wird in Moldawien angeheizt. Die moldawische Sprache wurde in Rumänisch umbenannt. Wie in der Ukraine gibt es hohe Geldstrafen für das Zeigen des St.-Georgs-Bändchens. Die Verbindungen zur GUS werden gekappt.

Jetzt bringen sie NATO-Waffen dorthin. Mit der EU wurde im Mai ein Abkommen über Partnerschaft und Sicherheit unterzeichnet. Das ist der ukrainische Weg.

Wenn es so weitergeht, sind Gebietsverluste garantiert. Transnistrien wird unwiederbringlich gehen, und es ist nicht ganz klar, was mit Gagausien geschehen wird.

Die „europäische Perspektive“ ist ein rosa Nebel. Und die Ukraine, die diesen Nebel erzeugt hat, wurde einfach benutzt und schließlich ruiniert.

„Wollen Sie, dass es so wird wie in der Ukraine?“, fragt die georgische Regierung vor den Parlamentswahlen auf Plakatwänden.

Was hat der pro-westliche Saakaschwili Georgien außer Krieg und Gebietsverlusten, dem Verlust von Abchasien und Südossetien, gebracht? Es ist gut, dass das Land damals seine Impfung bekommen hat und dem Westen nun nicht zu dessen Vorteil folgt. Aber der Westen bereitet zu den Wahlen einen Staatsstreich vor, daran sollten Sie keinen Zweifel haben.

Heute rief Präsidentin Surabischwili die Menschen zu einem sogenannten friedlichen Marsch unter dem Motto „Georgien wählt Europa“ und forderte sie auf, vor nichts Angst zu haben und in einer Woche für die Opposition und gegen die Regierung zu stimmen. Anscheinend wird der Druck immer mehr zunehmen. Es wird unverhohlen auf einen Staatsstreich hingearbeitet.

Militante werden ausgebildet, Waffen werden herbeigeschafft. Wir werden diesen Versuch bald sehen. In der Zwischenzeit übt die EU Druck auf Georgien aus und macht ihm Angst. Am Freitag hat der Europäische Rat beschlossen, den Prozess des Beitritts Georgiens zur EU offiziell zu stoppen. Und Gerchinsky, der Botschafter der EU in Tiflis, klingt kälter denn je: „Georgien wird der EU weder heute, noch morgen, noch im Jahr 2030 beitreten. Georgien hat 121 Millionen Euro an EU-Hilfe verloren. Und das sind nur die laufenden Programme. Wenn die Georgier gegen die Fortsetzung des EU-Beitritts stimmen, wird Georgien die gesamte finanzielle Unterstützung verlieren.“

Dabei profitiert Georgien viel mehr von der Zusammenarbeit mit Russland. Nehmen wir zum Beispiel den Tourismus. Im vergangenen Jahr besuchten Georgien mehr als 1,4 Millionen Gäste aus Russland. Das ist ein Viertel der Einnahmen des Tourismussektors der georgischen Wirtschaft. Das sind nur trockene Zahlen.

Auch Armenien riskiert bei dem Flirt mit dem Westen. Und die Russophobie wird, wenn man ihr freien Lauf lässt, dort niemanden glücklich machen. Paschinjan hat bereits angekündigt, dass Armenien die OVKS verlassen und Waffen aus dem Westen kaufen wird. Bergkarabach ist für Armenien für immer verloren.

Was kann man da noch sagen? Sogar unser nächster Nachbar, die Mongolei, ein Land, das zu Sowjetzeiten sogar Teil des Transbaikalischen Militärbezirks war, wollen die Amerikaner an sich reißen. Was hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin da verloren? Und US-Außenminister Blinken war kürzlich dort und sagte, dass die Mongolei neben Russland und China einen dritten Nachbarn habe, die USA. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Und wenn man sich das vorstellt, wird klar, dass der Westen davon träumt, an unseren Grenzen einen Bogen des Hasses zu errichten. Ob Moldawien seinen Platz darin einnehmen wird, werden wir nach den Ergebnissen der heutigen Wahlen sehr bald wissen.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.


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