Mehr und größere Naturkatastrophen: UN-Weltwetterorganisation: Schäden werden weltweit noch steigen
Die zehn tödlichsten Ereignisse zwischen 1970 und 2019 fanden fast ausschließlich in wenig entwickelten Ländern statt. Insgesamt befinden sich 91 Prozent der Toten durch Naturkatastrophen in wenig entwickelten Staaten. Hingegen leiden die höher entwickelten Staaten – allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika – vor allem unter den wirtschaftlichen Schäden der sich mehrenden Naturkatastrophen. Allein die ersten sechs Plätze im traurigen Top-Ten-Ranking seit 1970 sind mit Auswirkungen von Stürmen in den USA belegt. Es wird in den kommenden Jahrzehnten noch schlimmer. Vor allem, was die Schäden und die Zahl beziehungsweise Stärke der Katastrophen betrifft. Vor allem mehr Überschwemmungen sowie längere und schwerere Dürreperioden werden den Globus heimsuchen. Bereits jetzt sind 31 Millionen Menschen vor Naturkatastrophen auf der Flucht. Das werden bald mehr als jene, die vor Konflikten fliehen. Auch Europa wird davon betroffen sein. Sollte die Weltgemeinschaft es schaffen, den Anstieg der Durchschnittstemperatur im Rahmen zu halten, rechnet er mit einer Besserung ab dem Jahr 2060. Es kamen weniger Menschen um, vor allem im globalen Norden. Dafür verantwortlich seien bessere Prognosemethoden und Satellitenbilder sowie ein Ausbau von Schutzmaßnahmen.
Die Auswirkungen von schweren Naturkatastrophen waren in den vergangenen 50 Jahren weltweit ungleich verteilt – das zeigt der Bericht der UN-Weltwetterorganisation (WMO), der am Mittwoch in Genf präsentiert wurde. Gemeinsam mit dem UN-Büro für Katastrophenvorsorge und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde der nach eigenen Angaben "umfassendste Bericht" zu Naturkatastrophen und ihren Auswirkungen auf den Verlust von Menschenleben und wirtschaftliche Schäden verfasst.
Düstere Prognose bis 2060 Hingegen leiden die höher entwickelten Staaten – allen voran die Vereinigten Staaten von Amerika – vor allem unter den wirtschaftlichen Schäden der sich mehrenden Naturkatastrophen. Es wird in den kommenden Jahrzehnten noch schlimmer. Vor allem, was die Schäden und die Zahl beziehungsweise Stärke der Katastrophen betrifft. Sollte die Weltgemeinschaft es schaffen, den Anstieg der Durchschnittstemperatur im Rahmen zu halten, rechnet er mit einer Besserung ab dem Jahr 2060. Vor allem mehr Überschwemmungen sowie längere und schwerere Dürreperioden werden den Globus heimsuchen. Auch Europa wird davon betroffen sein. Schmelzende Polkappen und schwindende Gletscher werden die Menschheit aber noch "hunderte, wenn nicht tausende Jahre beschäftigen", sagt der Chefmeteorologe bei der Pressekonferenz. Mehr Investitionen nötig Katastrophenfürsorge, Mami Mizulori, sind es vor allem gute Nachrichten, dass in den vergangenen Jahrzehnten mehr Menschenleben gerettet werden konnten. Dafür verantwortlich seien bessere Prognosemethoden und Satellitenbilder sowie ein Ausbau von Schutzmaßnahmen. Doch die schlechte Nachricht sei, dass diese Verbesserungen vor allem in den reichen Nationen stattgefunden haben. Doch die Länder des globalen Südens bräuchten Unterstützung, um eben solche Maßnahmen setzen zu können, sagte Mizulori: "Bereits jetzt sind 31 Millionen Menschen vor Naturkatastrophen auf der Flucht. Das werden bald mehr als jene, die vor Konflikten fliehen." Die reichen Industriestaaten müssten stärker mit den weniger entwickelten Ländern kooperieren: "Es wird nicht reichen, nur die Treibhausgase zu reduzieren", ist sich Mizulori sicher. (Bianca Blei, 1.9.2021)
Bericht der UN-Weltwetterbehörde zu Todesfälle und Schäden durch Naturkatastrophen (1970-2019) –externer Link
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