General a.D. Harald Kujat: "Dadurch, dass den ukrainischen Streitkräften die Möglichkeiten fehlen, den Russen die beiden strategischen Vorteile zu nehmen – logistische Drehscheibe Krim und Angriffe mit Abstandswaffen über zwei- bis dreitausend Kilometer – und dadurch, dass die NATO nichts unternehmen wird, wodurch sie in den Krieg hineingezogen würde, kann Russland praktisch allein die Intensität und den Verlauf der Kampfhandlungen bestimmen. Deshalb stellt sich in den USA und bald auch in Europa immer drängender die Frage, wie lange man eigentlich noch diesen Krieg unterstützen soll. Einen Krieg, der so viele ukrainische Opfer und die Zerstörung des Landes fordert und für den unsere Bürger erhebliche Belastungen und Einbußen in Kauf nehmen müssen. In den Vereinigten Staaten, vor allem unter den Republikanern, läuft diese Diskussion ja längst ganz offen."
Harald Kujat (* 1. März 1942 in Mielke im Reichsgau Wartheland, heute Ninino in Ryczywół, Polen) ist ein deutscher General a. D. der Luftwaffe. Er war von 2000 bis 2002 der 13. Generalinspekteur der Bundeswehr und von 2002 bis 2005 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.
Politische Positionen
NATO und Russisch-Ukrainischer Krieg: Nach Meinung Kujats hat die NATO in der Ukraine-Krise 2013/14 versagt und vor der Krim-Krise „überhaupt keinen Beitrag zur Deeskalation geleistet.“ „Die NATO hätte von Anfang an mit Russland verhandeln müssen, denn sie hat eine strategische Partnerschaft mit Russland“, äußerte er. Nach dem Grundlagenvertrag hätte der NATO-Russland-Rat einberufen werden müssen. In Moskau gebe es große Bereitschaft für Verhandlungen. Diese könnten ein Erfolg werden, wenn der Westen klarstelle, dass die Ukraine kein NATO-Mitglied werde.[12]
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