Kräfteverhältnisse verschieben sich immer mehr hin zu Russland: Kann Russland gegen die NATO jetzt die Verhandlungslösung durchsetzen, für die es schon vor dem Krieg eingetreten ist, um ihn zu verhindern und um das Sterben zu stoppen?
Nach dem ursprünglichen Plan der Ukraine/NATO hätte die Offensive bereits am 16.06.2023 wichtige Zwischenziele erreichen müssen. Bislang ist nicht einmal die erste Vereidigungslinie erreicht worden. Die Angaben aus diesem Bericht stimmen überein mit den Analysen der unabhängigen ehemaligen US-Millitärs, MacGregor und Ritter.
Die Ukrainer haben lediglich einige unwichtige Siedlungen in tieferen Lagen erobert. Diese lassen sich schlecht verteidigen, da sie von den umliegenden Höhen eingesehen werden können. Auch dort erleiden sie hohe Verluste. Die Einnahme und das halten dieser Siedlungen wird mit Propagandazielen begründet. Die Ukraine steht unter dem Druck der selbstgesteckten Ziele.
Im Gegensatz zur Offensive im Herbst haben sich die Kräfteverhältnisse zu Gunsten Russlands verschoben. Die Russen haben sich darüber hinaus besser vorbereitet und die Taktik optimiert. Es zeichnet sich bereits jetzt, aber dass die Offensive nicht den erhofften Erfolg haben wird.
Da Panzer und gepanzerte Fahrzeuge (auch westliche) keine Erfolge erzielen konnten setzt die Ukraine reine Infanterieverbände ein, die ohne oder nur mit wenigen Fahrzeugen ausgestattet sind. Auch diese von proukrainischen Seiten gefeierte Taktikumstellung hat jedoch keinen Erfolg gebracht. Damit konnten zwar die Verluste an schweren Waffen reduziert werden, aber dafür steigen die Verluste an Menschenleben. Bei Avdijevka kam bereits zu Desertation und Befehlsverweigerungen ganzer Einheiten, da das Sterben sinnlos ist. Fakt ist, dass aufgrund der Entwicklung der heutigen Waffensysteme sich das Gleichgewicht zwischen Angriff und Verteidigung weiter zu Gunsten der Verteidigung verschoben hat. Angriffe sind schwieriger und verlustreicher als etwa im WW2.
Insofern relativieren sich die gescheiterten Offensiven der Russen auf Kiew Charkiw oder Wuhledar. Die Ukrainer/NATO können es auch nicht besser. Das hat nichts mit Motivation oder Wille zu tun. Es ist nahezu unmöglich sich dem Feind unter voller Beobachtung feindlicher Satelliten, radargestützter Aufklärungsflugzeuge, großen wie kleinen Drohen und Feldradar anzunähern.
Der Angreifer erreicht den vorderen Rand der Verteidigung nicht einmal. Er wird bereits vorher von Artillerie, Drohen ausgeschaltet. Bei den Russen kommen noch die Kampfhubschrauber und Erdkampfflugzeuge hinzu, die aufgrund der aktuellen Taktik nicht durch ukrainische Flugabwehr bekämpft werden können. Da die schweren Waffen die Front nicht erreichen gibt es, wie erwartet und kommuniziert, KEINE Panzerschlachten. Selbst wenn die Challenger Panzer und Leopard II Panzern den sowjetischen Modellen überlegen wären, werden wir das im Ukrainekrieg wohl nicht mehr erfahren.
Die Verluste der Ukraine sind sehr hoch. Geht das so weiter sind in maximal drei Monaten alle vom Westen gelieferten Waffen und ausgebildeten Einheiten vollständig vernichtet. Allerdings wird die Ukraine sich vorher reagieren und die Verluste reduzieren.
Trotzdem ist zu erwarten, dass die Ukraine angesichts der bis zu 1.500 (Q: USA) gelieferten gepanzerten Fahrzeuge einen gewissen Erfolg erzielen müsste. Allerdings ist zu erwarten, dass die Russen dann die Offensive beginnen werden, die sie im Winter verschoben haben. Allerdings stehen diese dann vor derselben Herausforderung. Möglicherweise werden sie dann wieder so kleinschrittig vorgehen wie in Bachmut und Marinka.
Aus heutiger Sicher wäre es daher besser gewesen im April 2022 das Friedensangebot anzunehmen. Russland war bereit sich auf die Vorkriegsgrenzen zurückzuziehen.
Selbst wenn die Ukraine noch 2–3-mal aufgerüstet wird oder Flugzeuge erhält wird sich kaum etwas an ihrer Unterlegenheit ändern, denn auch die Russen senden weiter wieder in Betrieb genommenen Waffen nach.
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