
Im Zuge des G7-Treffens in Japan vor wenigen Tagen unternahm Bundeskanzler Scholz einen Abstecher an die innerkoreanische Demarkationslinie am 38. Breitengrad. Diese gilt weltweit als Symbol für einen eingefrorenen Konflikt, der zwar nicht ausgeräumt ist, der aber auch nicht weiter täglich Menschenleben fordert. Wollte Scholz mit diesem Besuch die Möglichkeit einer Korea-Lösung auch für den Ukrainekrieg andeuten? General a.D. Harald Kujat: In den USA gibt es schon seit einiger Zeit eine Diskussion über eine „Korea-Lösung“, und zwar sogar innerhalb der amerikanischen Administration und auch unter Beteiligung des Nationalen Sicherheitsrates. Deshalb ist die Vermutung naheliegend, dass sich Scholz mit seinem Besuch an der innerkoreanischen Grenze einen persönlichen Eindruck verschaffen wollte.
Ich würde ein solches Waffenstillstands-Modell jedoch nicht als „Lösung“ bezeichnen. Die Option des „Einfrierens“ hat gegenüber einer Verhandlungslösung erhebliche Nachteile. Russland führt diesen Krieg, um zu verhindern, dass die Ukraine Mitglied der NATO wird. Denn das westliche Bündnis, vor allen Dingen die Vereinigten Staaten, könnten wie in Südkorea ein erhebliches Truppenkontingent in der Ukraine dislozieren. Es würde also genau das eintreten, was Moskau zu verhindern sucht, und die geopolitischen Verhältnisse würden für lange Zeit, möglicherweise auf Dauer, zuungunsten Russlands verändert.
Auch für die Ukraine ergäbe ein „Einfrieren“ des Konflikts wenig Sinn, weil dann große Teile der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson unter russischer Kontrolle blieben. Auch die Krim bliebe russisch, womit Kiew kein einziges der von Präsident Selenskyj genannten strategischen Ziele erreicht hätte. Die Ukraine würde deutlich schlechter dastehen gegenüber dem, was zwischenzeitlich in Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew erreicht worden war.
Aber man weiß nie. Es können in Kriegen immer Situationen entstehen, in denen auf allen Seiten eine Erschöpfung eintritt und plötzlich eine Lösung möglich wird, die kurz davor noch undenkbar schien.In den USA gibt es schon seit einiger Zeit eine Diskussion über eine „Korea-Lösung“, und zwar sogar innerhalb der amerikanischen Administration und auch unter Beteiligung des Nationalen Sicherheitsrates. Deshalb ist die Vermutung naheliegend, dass sich Scholz mit seinem Besuch an der innerkoreanischen Grenze einen persönlichen Eindruck verschaffen wollte.
Ich würde ein solches Waffenstillstands-Modell jedoch nicht als „Lösung“ bezeichnen. Die Option des „Einfrierens“ hat gegenüber einer Verhandlungslösung erhebliche Nachteile. Russland führt diesen Krieg, um zu verhindern, dass die Ukraine Mitglied der NATO wird. Denn das westliche Bündnis, vor allen Dingen die Vereinigten Staaten, könnten wie in Südkorea ein erhebliches Truppenkontingent in der Ukraine dislozieren. Es würde also genau das eintreten, was Moskau zu verhindern sucht, und die geopolitischen Verhältnisse würden für lange Zeit, möglicherweise auf Dauer, zuungunsten Russlands verändert.
Auch für die Ukraine ergäbe ein „Einfrieren“ des Konflikts wenig Sinn, weil dann große Teile der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson unter russischer Kontrolle blieben. Auch die Krim bliebe russisch, womit Kiew kein einziges der von Präsident Selenskyj genannten strategischen Ziele erreicht hätte. Die Ukraine würde deutlich schlechter dastehen gegenüber dem, was zwischenzeitlich in Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew erreicht worden war.
Aber man weiß nie. Es können in Kriegen immer Situationen entstehen, in denen auf allen Seiten eine Erschöpfung eintritt und plötzlich eine Lösung möglich wird, die kurz davor noch undenkbar schien.I
(..) Für eine sichere Zukunft der Ukraine wäre es wichtig, dass am Ende des Krieges ein ausgewogenes Abkommen steht, das vorrangig eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung ermöglicht, in der die Ukraine und Russland ihren Platz haben und die Rivalität der USA und Russland die Selbstbehauptung Europas nicht gefährdet.
ganze Artikel: „Die Europäisierung des Krieges schreitet Schritt für Schritt voran“ - Preußische Allgemeine Zeitung (paz.de)
Korea-Konflikt
Lage von Korea In diesem Artikel wird der anhaltende Konflikt zwischen Nord- und Südkorea sowie deren Verbündeten beleuchtet. Dabei geht es vor allem um die Vorherrschaft auf der Koreanischen Halbinsel, die Bewältigung vergangener Konfliktpunkte sowie den Streit um das nordkoreanische Kernwaffenprogramm und nicht zuletzt die Interessen verbündeter Drittstaaten (insbesondere USA und die VR China, früher auch die Sowjetunion), was sich z. B. im Koreakrieg – einem Stellvertreterkrieg – äußerte.
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