Kolumbien fordert Perspektiven für die jungen Leute auch als Weg zum Stopp des Drogenhandels
Der Exodus von Menschen, "die vor Armut, Durst und Elend" in die USA fliehen, würde abnehmen, wenn die Felder Kolumbiens Nahrungsmittel produzieren könnten. Dafür müsse die Kleinbauernschaft genügend fruchtbares Land erhalten.

In seiner Rede übte der Präsident scharfe Kritik an der US-Geldpolitik und dem "Krieg gegen Drogen" QUELLE:@DNP_COLOMBIA
Der Staatschef betonte, dass die Kooperation mit den Ländern Lateinamerikas die Priorität der Außenpolitik seiner Regierung ist: "Es ist an der Zeit, dass die Länder Lateinamerikas angesichts der globalen Krise zusammenkommen und ihre eigene Agenda entwickeln. Ich rufe alle Regierungen
Petro sprach wieder über eine notwendige Wende in der US-Drogenpolitik. Das Thema hatte er unter anderem in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung im September angesprochen. In Urabá betonte er, es mache zum Beispiel keinen Sinn, die jungen Leute, die auf dem Seeweg Drogen schmuggeln, in die USA auszuliefern, sondern sie sollten stattdessen Zugang zu einer Universität haben. "Sie sollten in ihrem eigenen Land Chancen haben, das macht Sinn".
Ebenso würde weniger Kokain in die USA exportiert und der Exodus von Menschen, "die vor Armut, Durst und Elend" in die USA fliehen, abnehmen, wenn die Felder Kolumbiens Nahrungsmittel produzieren könnten. Dafür müsse die Kleinbauernschaft genügend fruchtbares Land erhalten.
Über das Thema hatte sich Petro bereits Anfang Oktober bei einem Besuch des US-Außenministers Antony Blinken ausgetauscht. Dabei forderte Petro die USA auf, das "Proletariat des Drogenhandels" nicht mehr zu kriminalisieren. Mittellose müssten nur wegen ihrer prekären Situation in den Dienst des Drogenhandels gehen. Es sei hingegen wichtig, dass sich die Geheimdienste beider Länder auf die Leute fokussierten, die das "Kapital des Drogenhandels" besitzen.
Blinken erklärte die Unterstützung der USA für "den ganzheitlichen Ansatz" der Petro-Regierung: "Wir stimmen darin überein", sagte der US-Chefdiplomat.
Weniger als drei Wochen später besuchte der Leiter des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, Joseph Burns, Kolumbien. Hauptthema des Treffens war die Stärkung der geheimdienstlichen Zusammenarbeit. Petro und Burns sprachen dabei auch über die Drogenbekämpfung.
"Vor ein paar Jahrzehnten wären wir vielleicht Feinde gewesen, heute schenke ich ihm eine Hängematte und eine Tüte Panela [kolumbianische Zuckerrohrspezialität]" twitterte Petro zu einem Foto des Treffens.
Präsident von Kolumbien: "USA treiben alle Volkswirtschaften der Welt in den Ruin" | amerika21