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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

Wie Frieden geht, ist bekannt. Es braucht Aktive, die das Wissen anwenden und Frieden erarbeiten

Aktualisiert: 7. März 2022


Gestaltung fairer Außenpolitik ist eine Überlebensfrage: Nutzen wir die Möglichkeiten zum Einmischen

Die erste internationale Konferenz für die soziale Emanzipation fand 1864 in London Staat: Die Gründungskonferenz der Internationalen-Arbeiter-Assoziation (IAA). Für sie ist die Befreiung von dem von uns nur über die soziale Befreiung weltweit aller Menschen möglich. Um sie zu erreichen, ist weltweite solidarische Zusammenarbeit nötig. Drei dafür nötige Aufgaben haben die Delegierten der Internationalen Emanzipationsbewegung gestellt:

  1. An der Überwindung spaltender Vorurteile arbeiten

  2. Solidarische internationale Verbindungen aufbauen zu Menschen in anderen Ländern und einen internationalen Informations- und Meinungsaustausch organisieren, von und miteinander lernen und sich bei Aktionen möglichst gegenseitig unterstützen

  3. Die Außenpolitik des eigenen Staates gegenüber anderen Staaten erforschen und die Interessen, die dahinter stecken. Sie kritisieren, wenn sie anderen Staaten gegenüber unfair ist und sich ihr entgegenstellen, wenn das nicht hilft. Eigene faire außenpolitische Vorschläge zur Außenpolitik und den Außenbeziehungen erarbeiten und um ihre Durchsetzung ringen.

  4. Kriege verhindern gegen Völker, die für ihre Unabhängigkeit kämpfen und in denen die Vermögenden das Blut und Gut der Bevölkerungen opfern

Unsere Interpretation des letzten Teils dieses Textes: Inauguraladresse der Internationalen Arbeiter-Assoziation, gegründet am 28. September 1864 in öffentlicher Versammlung in St. Martin's Hall, Long Acre, in London http://www.mlwerke.de/me/me16/me16_005.htm

Wie schwer der Aufbau internationale Organisationen ist, zeigt die Geschichte der Versuche, die in dem Video dargestellt wird.






Die Organisationen der europäischen und US-Amerikanischen Arbeiterbewegung, die sich in London getroffen hatten, wollten oder konnten die Kolonialisierung vieler Länder durch ihre Staaten nicht stoppen: Teile der Arbeiterbewegung und v.a. die Mittelschichten glaubten der Kolonialpropaganda von der Unterwerfung und Ausbeutung anderer Länder profitieren zu können, Arbeitsplätze und Siedlungsmöglichkeiten zu bekommen. Die Organisationen konnten auch den Krieg zwischen Deutschland und Frankreich 1870-71 nicht verhindern, auch wenn aus beiden Staaten Organisationen beim Londoner Treffen dabei waren. Und auch die beiden Weltkriege und die ungeheure Verschwendung von Blut und Gut der Menschen konnten sie nicht verhindern. Auch die in Vorurteilen begründeten ethnischen oder religiösen Spaltungen konnten sie etwa in den USA (Rassismus gegen Indigene und Afrika-Amerikaner) oder Deutschland (Antisemitismus). Aber das große Leid, dass die Politiken der Herrschenden für die Menschen gebracht haben, zeigt grausam, wie wichtig die beim Kongress in London beschlossenen Aufgaben für die Menschen sind: Sich rechtzeitig und planmäßig in die Außenpolitik (und Innenpolitik) einzumischen und die stoppen, die für die Durchsetzung ihrer Interessen das Blut und Gut des Volkes opfern. Es hat sich aber auch gezeigt, wie schwer das ist. In der Außenpolitik haben die Menschen in der Regel keine eigene Erfahrungen und wenige Wissen über andere Länder. Sie kennen kaum oder keine Menschen aus den anderen Ländern, um sich darüber ein eigenes Bild machen zu können. Lange konnten die meisten Menschen keine Fremdsprachen und waren nie in anderen Ländern. Sie waren zumeist allein auf die Berichterstattung der Medien angewiesen; und selbst dazu hatten die meisten Menschen keinen Zugang. Die Führungen der Ländern konnten so fast ohne jede öffentliche Kontrolle entscheiden. Ihren Entscheidungen unterwarfen sie sich aus Überzeugung oder wegen des Zwangs. Heute haben wir mehr Möglichkeiten als je zuvor, an der Überwindung von Vorurteilen zu arbeiten und uns kompetent in die Außenpolitik und Außenbeziehungen einzumischen: Nie war das globale Bildungsniveau höher, nie die Fremdsprachenkenntnisse höher, immer mehr Menschen sind an der internationalen Kommunikation beteiligt, dank der Migration haben heute viele Menschen eigene Erfahrungen mit Menschen anderer Hautfarbe, Religion, Herkunft. Und auf Grund der viel intensiveren globalen wirtschaftlichen Vernetzung ist die internationale Zusammenarbeit auch für die Menschen aus den Industrieländern heute dringlicher als je zuvor: Unternehmen können mit der Auswahl ihrer Investitionsstandorte die Arbeiter oder Umweltbewegungen vieler Staaten gegeneinander ausspielen. Sie können dort investieren, wo es höhere Gewinne gibt, weil Löhne und Umweltgesetze geringer sind. Die Durchsetzung globaler Mindeststandards ist damit im Interesse aller Menschen der Welt. Auch die die Menschen der ganzen Welt betreffende Klimazerstörung, die Atomkriegsgefahr und die sozialen Kosten der Aufrüstung zwingen im Interesse der Sicherung des Überlebens der Menschheit zur globalen Zusammenarbeit. Wir engagieren uns von der Internationalen FriedensFabrik Wanfried für diesen Zusammenschluss, den Aufbau solidarischer zivilgesellschaftlicher internationaler Verbindungen, die Bekämpfung von Vorurteilen und für eine gerechte Außenpolitik. Wenn Du Dich dafür auch engagieren willst, können wir zusammenarbeiten: info@internationale-friedenfabrik-wanfried.org.


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