Dokumente belegen: Russland wollte keinen Krieg, sondern Frieden und Stabilität in Europa. Doch der Westen lehnte ab
- Wolfgang Lieberknecht
- 20. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Der Krieg in der Ukraine hätte praktisch noch in letzter Minute verhindert werden können – und mit ihm die Gefahr eines atomaren Weltkrieges, den westliche Politiker mit hysterischem Kriegsgekreisch derzeit entweder mutwillig oder gedankenlos herbeireden.
Das belegen Dokumente, die jederzeit auf der Website des russischen Aussenministeriums abrufbar sind. (Solange diese Informationsquelle von den Verteidigern der Meinungsfreiheit in Brüssel nicht auch gesperrt wird.)
Demnach legte Russland Vertretern der Vereinigten Staaten und der Nato bei einem Treffen am 15. Dezember 2021 in Moskau zwei Papiere vor: Den Entwurf eines Vertrages zwischen den USA und Russland über gegenseitige Sicherheitsgarantien und eine entsprechende Übereinkunft zwischen der Russischen Föderation und dem Nordatlantikpakt.
Viele der russischen Vorschläge wären für die westliche Seite schwer zu verdauen gewesen – etwa der Abzug aller Atomwaffen aus Europa und amerikanischer Truppen aus den neuen Nato-Staaten. Ebenso wäre der Verzicht auf jede Erweiterung der Nato auf Widerstand gestossen. Russland wollte ebenfalls jegliche militärische Aktivität auf dem Territorium der Ukraine, anderer osteuropäischer Staaten oder im Kaukasus verbieten.
Generell wollte Moskau regelmässige Kommunikation und Absprachen beider Seiten festschreiben – sei es über ein rotes Telefon, sei es über das Instrument des Nato-Russland-Rates. Grundsätzlich heisst es in dem Vertragsentwurf: «Die Parteien bekräftigen erneut, dass sie einander nicht als Gegner betrachten.» Welch ein Unterschied zu der heutigen Kriegsrhetorik.
Im Kreml war man nicht so weltfremd, anzunehmen, dass die USA und ihre Verbündeten den russischen Vertragsentwurf eins zu eins übernehmen würden. In einer Moskauer Presseerklärung hiess es daher explizit, man hoffe, dass Washington die Vorlage als eine «Ausgangsbasis» für «ernsthafte Gespräche … in naher Zukunft» betrachten würde. Die Sache sei von «kritischer Bedeutung für den Erhalt von Frieden und Stabilität».
Die USA und die Nato wiesen das Gesprächsangebot und den Vertragsentwurf damals zurück, offenbar ohne nähere Prüfung. Stattdessen wurde auf der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang 2022 die Rhetorik noch verschärft, nicht zuletzt durch den ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj, der eine atomare Bewaffnung seines Landes verlangte.

Am 24. Februar 2022 marschierten russische Truppen in der Ukraine ein.
Wir dokumentieren die original englische Fassung des russischen Aussenministeriums sowie die deutsche Übersetzung im Wortlaut.
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