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AutorenbildWolfgang Lieberknecht

China hat 800 Millionen Menschen aus der absoluten Armut geholt, jetzt packt`s grüne Umgestaltung an

Gegen den Aufbau des Feindbildes China zur Verhinderung eines US-Amerikanisches Angriffskrieges auf die Volksrepublik - für einen ausgewogenen Blick auf das Land und den Aufbau der Kapazitäten, Konflikte friedlich zu lösen. Wir laden ein zum Online-Vernetzungs-Workshop zum akuten Risikos eines Krieges zwischen den USA und China und Russland und der Dringlichkeit einer neuen Entspannungspolitik: Freitag, 3. Dezember, 19 Uhr https://us02web.zoom.us/j/3216854044


Anlässlich des Erscheinens zweier China-Bücher, Wolfram Elsner, „Die Zeitenwende: China, USA und Europa »nach Corona«“ und Robert Fitzthum, „Erfolgreiches China - Die Fakten zur Befreiung aus der Armut, zur grünen Umgestaltung und zu menschengerechten Städten der Zukunft“ lädt INTERNATIONAL zum Online-Gespräch. Mit den beiden Buchautoren Robert Fitzthum und Wolfram Elsner diskutiert Fritz Edlinger, Herausgeber INTERNATIONAL. China hat erfolgreich die „Absolute Armut“ bekämpft, unternimmt enorme Anstrengungen um die ökologische Situation zu verbessern, entwickelt die Smart Cities der Zukunft und hat die Pandemie unter Kontrolle. Der Aufstieg Chinas hat in eine Zeitenwende geführt. Die USA zeigen sich im Niedergang. Europa ist orientierungslos. China ist als neue wirtschaftliche und Gesundheitsweltmacht endgültig in Erscheinung getreten und stellt auch eine Weltkonjunkturlokomotive, besonders für Europa, dar. Wolfram Elsner, Die Zeitenwende: China, USA und Europa »nach Corona« , PapyRossa Verlag 2021, ISBN: 978-3894387501 Robert Fitzthum‚ Erfolgreiches China - Die Fakten zur Befreiung aus der Armut, zur grünen Umgestaltung und zu menschengerechten Städten der Zukunft‘ , Goldegg Verlag 2021 , ISBN: 978-3-99060-262-1


Shenzhen: Die Metropole der Zukunft zwischen Kreativität und Überwachung

Wer wissen möchte, wie wir und vor allem unsere Kinder bald schon leben, welche Technologien sie und die Welt prägen werden, muss durch Shenzhen streifen. Die 20-Millionen-Metropole in Südchina gehört zu den innovativsten Städten der Welt. Eine Megacity, die quasi aus dem Nichts entstand, wo Nachhaltigkeit und moderne Lebensqualität selbstverständlich sind, aber eben auch Gesichtserkennung und der gläserne Mensch. Die Cloud in Shenzhen weiß alles. Die Shenzhener Techies stellen inzwischen das Silicon Valley in den Schatten, ihre Start-ups zählen zu den wertvollsten der Welt. Shenzhen zieht immer mehr junge Talente aus aller Welt an, die nachts in eine ausgelassene Subkultur eintauchen können. Eine Stadt mit Modellcharakter und doch voller Ambivalenzen. Frank Sieren zeigt, wie man dort lebt, wohnt und arbeitet und was wir von dort zu erwarten haben.

Rezensionen Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension Rezensentin Ulla Fölsing registriert den Enthusiasmus in Frank Sierens Porträt von Chinas Tech-Metropole Shenzhen. Deutlich schlägt sich der Autor laut Fölsing auf die Seite der Technik-Begeisterten, denen Kontrolle und Überwachung weniger Kopfzerbrechen bereitet. Der Chinakenner Sieren schwärmt nicht nur für die vielen Patente, die in Shenzhen angemeldet werden, für den Wagemut und die Lebensqualität in der Stadt, sondern auch für deren Ökobilanz, so Fölsing. Sierens Verständnis für die Behörden sieht die Rezensentin mit Skepsis. Register und Literaturliste hätten dem Buch gut gestanden, findet sie. © Perlentaucher Medien GmbH Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.08.2021 Die Stadt am Perlfluss-Delta Wie die Tech-Metropole Shenzhen die Welt verändert Auch Angela Merkel war schon 2018 auf ihrer elften Chinareise für ein paar Stunden in Shenzhen. Immer mehr Beobachter aus dem Westen wollen die Megacity nahe Hongkong mit eigenen Augen sehen. Denn die 20-Millionen-Metropole am Perlfluss-Delta bietet einen Blick darauf, welche Technologien künftig den Alltag prägen werden. Die 1979 als Sonderwirtschaftszone gestartete Modellstadt, heute die jüngste, reichste und vergleichsweise offenste Stadt Chinas, gilt mit lokalen Tech-Giganten wie Huawei, Ping An und Tencent als zukunftsträchtigster Trendsetter für Elektromobilität, Gentechnik und Künstliche Intelligenz. Längst haben deshalb auch ausländische Konzerne wie Airbus und Apple eigene Forschungslabors dort angesiedelt. Als einer der innovativsten Orte der Welt zieht Shenzhen nicht nur Talente von überallher an, sondern auch reihenweise internationale Autoren. Im Abstand von einem Jahr haben jetzt zwei deutsche Chinakenner die Entwicklung in der Hightech-Stadt thematisiert. Mit ähnlichen Schwerpunkten beschreiben sie, wie man im Spannungsfeld von Kreativität und Kontrolle lebt, wohnt und arbeitet und was davon richtungweisend sein kann und darf. Frank Sieren hat seinem im Mai 2021 erschienenen Shenzhen-Buch den Untertitel "Zukunft made in China" gegeben. Seit Langem schreibt der in Peking ansässige Journalist begeistert über Chinas Wirtschaftserfolg und dessen hohes Innovationstempo. Shenzhen allerdings stelle alles Bisherige in den Schatten, meint er. Über 260 000 Patente seien 2019 dort angemeldet worden. Das sei selbst für China ein Rekord. Ob E-Autos, Drohnen, 5G, Roboter oder Gaming, Shenzhen führe heute in fast allen neuen Technologien. Sieren schwärmt: "Die Metropole ist eine Art Memphis/Tennessee der Techie-Szene. Sie ist für die globale Technologie, was der Rock 'n' Roll für die Musik in den Fünfzigern und Sechzigern gewesen ist. Sie hat sich befreit von den Zwängen des Silicon Valley und von denen der europäischen Traditionalisten sowieso." In Shenzhen gelte keine Idee als zu abseitig, kein Versuch als zu waghalsig. Parallel zum Technologiefortschritt registriert Sieren in Shenzhen hohe Lebensqualität für breite Kreise der Bevölkerung und erstaunliche Freiheiten in der kulturellen Subkultur. Er sieht immer mehr Bewohner, die selbständig entscheiden, nachhaltig leben und die Grenzen Pekinger Verordnungen ausloten. "Zum ersten Mal in den 27 Jahren, die ich nun schon in China lebe, beschleicht mich das Gefühl, ich müsste dringend umziehen," sagt er. Den Motor für Shenzhens Aufschwung vermutet der Verfasser im lokalen Verbund von Forschung und Innovation, von Fabrikdichte und Produktion und dem extrem jungen Durchschnittsalter von 29 Jahren in der Stadt, ergänzt von der Nähe zum Finanzplatz Hongkong. Als großes Plus feiert Sieren gleich in Kapitel 2 Shenzhens Revolution im öffentlichen Nahverkehr mit 16 000 E-Bussen, 22 000 E-Taxis und unzähligen E-Rollern. Man fahre dort schon zu 100 Prozent mit Ökostrom, und mittlerweile seien auch immer mehr autonome Fahrzeuge unterwegs. Kapitel 3 berichtet über die allgegenwärtige soziale Kontrolltechnologie. Kritikern galt Sierens Einschätzung der digitalen Netze, mit denen das chinesische Regime das Land überzieht, oft als zu blauäugig. Auch für die erschreckende Fülle digitaler Überwachung in Shenzhen, wo der gläserne Mensch am weitesten gediehen ist, sieht er durchaus pragmatische Vorteile. In Corona-Zeiten etwa in der Praxis von Polizisten, die mit hoch technisierten Helmen auf ihren Köpfen sekundenschnell aus zwei Meter Entfernung bei Passanten Fieber messen und über Gesichtserkennung Personaldaten aktivieren. Technische Errungenschaften dieser Art seien für Asiaten ein praktisches Tool, um das Virus zu besiegen, schreibt er und äußert für Behörden Verständnis, auch wenn der Staat Innovationen fördere, "die viele im Westen an George Orwells 1984 erinnern und auf uns verstörend wirken". Er mahnt, beim Umgang mit Überwachung und Datenschutz die unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen zu berücksichtigen: "Die Vorstellung, dass ein allmächtiger Staat auf von der Propaganda verblendete, rückständige unmündige Menschen trifft, wird in China zu Recht Stirnrunzeln erzeugen." Wie Sieren ermuntert Wolfgang Hirn in seinem 2020 erschienenen Buch "Shenzhen. Die Weltwirtschaft von morgen" dazu, den chinesischen Erfolgen in Shenzhen mit Neugier und Offenheit zu begegnen: Shenzhen sei eine Modellstadt, von der wir lernen könnten. "Nicht alles, aber vieles." Sein Text ist ein Drittel kürzer und weniger emphatisch als der von Sieren, hat aber im Gegensatz zu diesem eine Literaturliste sowie ein Personen- und Unternehmensregister. Einige der zehn Kapitel behandeln ganz ähnlich Shenzhens ökonomische, digitale und soziale Facetten. In anderen Kapiteln schildert der studierte Volkswirt die Shenzhener Start-up-Szene sowie die Strategien der örtlichen Konzerngiganten Tencent und Ping An. Das Buch endet mit dem Blick auf Shenzhens Nachbarstadt Hongkong und auf das Mammutprojekt Greater Bay Area als prospektivem größten Wirtschaftsraum weltweit. Dass die Weltwirtschaft von morgen schon heute in Shenzhen ein neues Epizentrum hat, zeigten unlängst globale Lieferengpässe beim Megastau von Schiffen wegen strikter Corona-Maßnahmen in Shenzhens Containerhafen Yantian. ULLA FÖLSING. Frank Sieren: Shenzhen. Zukunft made in China, Penguin Verlag, München 2021, 414 Seiten, 22 Euro.


Das muss in China besser werden: Das Recht auf öffentliche Kritik des Staates und seiner Entscheidungsträger


"Herr Liao, für Ihr neustes Buch konnten Sie nicht selbst nach Wuhan reisen. Wie sind Sie für die Recherchen vorgegangen?

Ich nutzte die Zeit zu Beginn der Epidemie Anfang 2020, als Wuhan in einem Zustand der Unordnung war. Es gab viele Informationen im Internet, viele Videos von Bürgern Wuhans und Bürgerjournalisten, die alles dokumentierten. Ich besuchte auch offizielle chinesische Websites wie die des Instituts für Virologie in Wuhan. Ich lud Unmengen an Inhalten herunter. Inzwischen sind viele dieser Informationen zensiert oder gelöscht worden. Aber auf meinem Computer ist alles noch gespeichert.


Zu welchem Schluss kommen Sie?

Es handelt sich weder um ein von Menschen geschaffenes Virus noch um eine Biowaffe. Alles deutet darauf hin, dass es schlichtweg ein Unfall war. Offizielle chinesische Quellen bestätigten die Existenz des Virus, später aber vertuschte die Regierung alles. Und so verbreitete sich das Virus in Wuhan und in der ganzen Welt. Nachdem Wuhan bereits abgeriegelt worden war, flogen noch Hunderttausende Passagiere von China in den Rest der Welt. Und die Politik in Europa und den USA dachte darüber nicht einmal nach.

Einige hartnäckige chinesische Journalisten aber hofften, vor Ort Beweise für diese Vertuschung zu finden. Was ist mit ihnen passiert?

Um ehrlich zu sein, hatte ich nie grosse Hoffnung, dass investigative Reporter mit ihren Recherchen weit kommen würden. Es gab allerdings eine Ausnahme: Li Zehua. Li hatte seine Stelle beim staatlichen Fernsehsender CCTV als Moderator gekündet, um nach Wuhan zu fahren. Im Gegensatz zu anderen Journalisten hatte er eine gute Ausrüstung, ein Auto, er war sehr professionell. Ich sagte mir, diesem jungen Mann musst du folgen. Zwei Wochen später verschwand er. Zuletzt streamte er noch eine wilde Verfolgungsjagd durch Polizisten live. Als ich begann, über Li zu schreiben, verschwand ein anderer, dann ein dritter, ein vierter Reporter. Mein Roman wurde zu einer Geschichte über vermisste Personen.

Fast ein Dutzend Verlage lehnten Ihren Roman «Wuhan» ab. Warum?

Das Buch wurde von Verlagen in Japan, Deutschland und Italien angenommen, und in Frankreich und den Vereinigten Staaten laufen Verhandlungen über eine baldige Veröffentlichung. Aber Sie haben recht, noch im letzten Jahr sagten mir sowohl Verlage wie auch Journalisten, die Behauptung, dass das Virus aus dem Labor entwichen sei, sei eine Verschwörungstheorie. Ich finde westliche Journalisten ziemlich dumm. Denn ich habe nie gesagt, dass es unbedingt so sein muss. In meinem Roman zeige ich lediglich auf, dass chinesische Bürgerjournalisten, die für ihre Recherchen zum Institut für Virologie in Wuhan gefahren sind, allesamt geschnappt wurden. Li Zehua liess sich undercover in einem der Krematorien der Stadt anstellen und berichtete darüber. Die Polizei zog ihn erst aus dem Verkehr, als er zum Institut für Virologie fuhr. Das ist doch merkwürdig!

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